Geschrieben im Januar 2014:
Heloise, im Folgenden auch Heli, wohnt in einer WG in Berlin, ist Single und studiert. Ihre besten Freundinnen Luise und Mia sind ebenfalls Single. Damit habe ich schon genau das getan, worüber sich Heli immer aufregt: Sie als Single betitelt, so als wäre das ein Titel oder ein Beruf, etwas, was man jemandem unbedingt mit auf den Weg geben muss, wenn er Heli kennenlernt. Dabei will sie eigentlich nur über ihren Ex hinwegkommen und endlich ein bisschen Glück in der Liebe haben.
"Mir ist gerade mal aufgefallen, dass alle, wirklich alle Gläser bei mir im Schrank von irgendwelchen Alkoholmarken sind und ich die aus den Clubs geklaut habe. Mir gibt das zu denken."
Heli ist eine wirklich sympathische und humorvolle Zeitgenossin. Die Kapitel sind im Tagebuchstil gehalten und der Schreibstil ist dabei ziemlich locker, erfrischend, modern und frech. Das gab mir das Gefühl, dass Heli tatsächlich irgendwo in Berlin sitzt und mit Problemen kämpft, die wahrscheinlich jeder von uns Mädels in dem Alter kennt. Ich konnte mich sofort mit ihr anfreunden und habe sie unheimlich gerne auf ihrem Weg begleitet. Das Buch setzt Silvester ein und hört auch genau da wieder auf, sodass der Leser Heli und ihren Freundinnen ein ganzes Jahr lang über die Schulter gucken kann. Was die drei dabei erleben wird mit viel Selbstironie erzählt und so gibt es alle paar Sätze was zu Lachen.
"Fühle mich ein bisschen wie eine Burlesque-Tänzerin, die ziemlich lange in der Torte gewartet hat, es dann nicht mehr aushält, also herausspringt, nur um dann zu merken, dass alle anderen noch beim Aufbau der Party sind."
Von den Themen her ist der Roman wohl ein ganz normales Buch für junge Frauen: Es geht um die einfach nie enden wollenden Probleme mit immer neu dahergelaufenen Männern, die guten und schlechten Zeiten mit den besten Freundinnen und auch um die Suche nach sich selbst und dem persönlichen Schlüssel zum Glück. Alles andere als normal oder typisch werden all diese Anekdoten allerdings erzählt und das hat das Buch für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht!
Sophie Senoner
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Nachtaktiv
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Heloise, Luise und Mia machen zusammen das Berliner Nachtleben unsicher. Alle drei Freundinnen sind Single und leben ihr Leben zwischen One – Night – Stands, Drogen und Partys. Sie suchen alle die große Liebe. Doch die Männer in ihrem Umfeld sind zum größten Teil nicht zu gebrauchen: Angeber, Kokser oder schon vergeben. Das Jahr beginnt für alle drei gleich unvorteilhaft an, aber dann entwickelt es sich für Luise und Mia in die richtige Richtung, nur Heloise hat das Gefühl auf der Strecke zu bleiben. Ein Exfreund von dem sie nicht loskommt, ein Kerl der mit ihr ins Bett geht und dabei an seine Exfreundin denkt und ein Typ welcher sich nach dem vielversprechenden Sex nicht mehr bei ihr meldet. Was bringt ihr das Jahr am Ende noch?
Das Buch ist in Form eines Tagebuches geschrieben. Heloise führt es über genau ein Jahr. Anfang macht eine Silvesterparty mit den üblichen Vorsätzen fürs neue Jahr und endet wieder zu Silvester. Heloise und ihre Freundinnen sind über zwanzig und ihr Leben besteht aus Studium, Feiern und One – Night – Stands. Sie halten immer zusammen, obwohl völlig unterschiedlich. Mia – die Verständnisvolle, Luise – die sachlich Vernünftige und Heloise – die Unvernünftige.
Der Schreibstil ist dem Thema angepasst, jugendlich geschrieben, mit Kraftausdrücken verstärkt. Er war anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Teilweise waren die Sätze schon etwas komisch, mit fehlenden Artikeln und englischen Begriffen. Wenn man sich dann erst dran gewöhnt hat, liest es sich dann aber super. Aber trotzdem schafft die Autorin es, die Protagonistinnen nicht als oberflächliche Dummchen rüber kommen zu lassen, sondern man merkt, dass es intelligente junge Frauen sind, welche einfach den Mr. Perfekt suchen und dabei auch einige Tiefschläge einstecken müssen, sich aber jedes Mal wieder aufrappeln. Mir sind Heloise, Luise und Mia jedenfalls sympathisch geworden.
Ich war positiv überrascht von diesem Roman. Zuerst habe ich mit einer oberflächlichen, schmalzigen Liebesgeschichte gerechnet. Aber nein, der Roman ist witzig und wahnsinnig unterhaltsam.
Das Cover von "Nachtaktiv" hat mich total angesprochen. Ich finde das irgendwie süß und witzig. Deswegen habe ich vielleicht auch etwas ähnliches von der Geschichte erwartet, die mich allerdings sehr enttäuscht hat.
Erstmal zur Handlung.
Die hatte so gut wie gar keinen Tiefgang, was mich bei solchen Geschichten stört. Immerhin ist sie auf der Suche nach der wahren Liebe und dann sollte es da meiner Meinung nach doch schon mehr um Gefühle gehen.
Dann finde ich, dass es wie ein echter Sex and the City Abklatsch wirkt.
Ich meine musste sie wirklich eine Kolumnistin sein? Und dann ihre Freundinninen und ihr Umgang. Das einzige was mir hier noch gefehlt hätte, wenn sie ihren Traummann "Mr Big" genannt hätte.
Dann hat mich dieses ganze hin und her mit ihrem Ex auch ziemlich gestört. Ich weiß nicht wieso, aber das ist mir richtig auf nie Nerven gegangen.
So viel zur Handlung.
Mit ihrem Schreibstil kam ich auch überhaupt gar nicht zurecht. Ich finde es zwar gut, wenn eine Geschichte in der Tagebuchform geschrieben ist, aber dafür müssen nicht so viele Wörter weggelassen werden, vor allem die Substantive. Das hat mich beim Lesen sehr gestört.
Für mich war dieses Buch ein Fehlkauf und ich würde es auch nicht weiterempfehlen.
Gespräche aus der Community
Ich starte am Montag, dem 25.2., meine Leserunde zu "Nachtaktiv".
Wer hat Lust sich vorab für die 10 Freiexemplare von Ullstein zu bewerben?
Die Gewinner werden im Laufe der nächsten Tage innerhalb der Unterrubrik "Gewinner der Leseexemplare" mitgeteilt.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dabei sein würdet,
liebe Grüße & bis dahin!
Sophie
Zusätzliche Informationen
Sophie Senoner wurde am 22. März 1987 in Berlin (Deutschland) geboren.
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