spannender Krimi und schonungsloser Einblick in die Realität in Ägypten
von irismaria
Rezension
"Gefährlicher Frühling" von Sophie Sumburane thematisiert den Arabischen Frühling in Tunesien und Ägypten und schlägt durch einen Kriminalfall in Leipzig eine Brücke zu unserer Realität. Die Geschichte beginnt mit der Selbstverbrennung eines jungen Mannes 2010 in Tunesien, die den Beginn des „arabischen Frühlings“ darstellt. So wie dieser verzweifelte junge Mann erleben viele junge Menschen ihr Leben als sinnlos und durch die ungerechte Regierung beeinträchtigt und gehen auf die Straße. Danach wechseln sich zwei Handlungsstränge ab: in Ägypten regiert 2011 der langjährige Präsident und hält sein Volk mit Gewalt und Folter in Schach. Wie ein Mensch zu einem dieser Folterer werden kann, wird erschreckend deutlich. Die andere Handlung spielt 2013 in Leipzig. Kommissarin Charlotte Petzold ermittelt im Mord an der Chefin des Ingenieurbüros WesTex. Bei den Ermittlungen steht neben einer möglichen Beziehungstat auch die Arbeit der Toten im Blick, die scheinbar Waffen in die arabische Welt exportiert hat.
"Gefährlicher Frühling" ist durchweg spannend zu lesen und bietet neben der Krimihandlung einen schonungslosen Einblick in die Realität in Ägypten und die seelische Verfassung der Menschen dort. Ein lesenswertes Buch!