Rezension zu "Weißer Himmel, Schwarzes Eis" von Stan Jones
Alaska State Trooper
Nathan Active wird zu einem vermeintlichen Selbstmord gerufen, für den er eigentlich nicht zuständig ist. Dennoch schaut er sich die Leiche an und auch der verrückten Tillie hört er zu, die meint, einen Bonzen gesehen zu haben, der der jungen Mann getötet habe. Kurz darauf wird ein weiterer Selbstmord entdeckt. Auch dieses Opfer kam auf die gleiche Art um wie das erste. Das kommt Nathan doch reichlich eigenartig vor und er bohrt weiter nach.
Ein Roman, der in den eisigen Weiten des Nordens spielt. Chuckchi ist ein ziemlich trostloses Kaff, es gibt nur die Mine, viel Alkohol in den falschen Händen. Unter den Eskimos ist es nicht unbedingt ungewöhnlich, dass sich jemand umbringt. Normalerweise würde also kein Hahn nach den Toten krähen. Doch Nathan Active will beruflich weiterkommen. So schnell lässt er in den Ermittlungen nicht nach. Und so bringt er einiges ans Tageslicht, was einige der lieben Mitmenschen nicht so gerne sehen. Doch mit Witz und Einfallsreichtum führt Nathan seine Ermittlungen. Die Inupiaq, zu denen auch Nathan gehört, sind ein besonderes Volk. Sie haben eine Art kindlicher Weisheit und Lebensklugheit. Doch fällt ihnen das weltliche Leben schwer, zu vielen Versuchungen sind sie ausgesetzt. Nathan, der bei US-amerikanischen Pflegeeltern aufgewachsen ist, vereint in sich die Vorteile seiner beiden Hintergründe und bleibt wenigstens zum Teil von den Nachteilen verschont. Mit seiner Hartnäckigkeit, seiner Bauernschläue versucht er den Fall zu lösen, wobei er einige überraschende Entdeckungen macht.
Ein Erstling, der spannend zu lesen ist, besonders wenn der Leser sich gerne mal an kauzigen Protagonisten und deren besonderer Umgebung erfreut. Liebevoll sind die Informationen über die Inupiaq in die Handlung eingestreut, so dass es auch etwas über eine fremde Kultur zu erfahren gibt, die sonst wohl eher ein Schattendasein führt.