Rezension zu "Hundestaffel" von Stefan Abermann
Wenn das Buch damit beginnt, mir gleich am Anfang Lebensweisheiten ins Gesicht zu drücken, kann ich es unmöglich liebgewinnen. Der Autor labert gleich los und lässt den Leser nicht in die Handlung hinein. All die Lebensweisheiten, seine Anekdoten, die Monologe, der ganze Mist bleibt dadurch nicht hängen. Normalerweise lässt man so etwas in die Handlung einfließen, zeigt es dem Leser mit einem Beispiel, baut es aus, hat eine gewisse Vorarbeit und Figuren, die einem das Nachempfinden ermöglichen, so dass diese Weisheit nicht nur leichter verständlich ist, sondern man mitdenkt und mitfühlt. In dieser Form ist es ein schrecklicher Einstieg, der nichts anderes als Langeweile verspricht.
Die Handlung ist verdammt dünn und kristallisiert sich so selten aus den ganzen Gedanken des Protagonisten, dass man sie schwer mitbekommt. Im ersten Kapitel radelt der eine Typ und die anderen folgen ihm, bis er das Rad zerstört. Das war es. Das war das ganze erste Kapitel. Im zweiten Kapitel sind sie auf einer Party, die so schlecht beschrieben wird, dass es das Lesen zu einer Qual werden lässt. Das Einzige, woran ich mich noch erinnere, ist die Dame auf dem Klo mit ihrem Gebrochenem auf den Fliesen und ich weiß nicht, was der Autor damit zu bezwecken versucht hat.
Der Protagonist tut so, als gleiche die Handlung einem Theaterstück, spricht vom Öffnen des Vorhangs, von Trommelwirbel, Applaus, dem Klatschen des Publikums, und erzählt das dabei so hochnäsig, dass er mir zuwider wurde. Seine arrogante Art sorgte schließlich dafür, dass ich zwei Kapitel später kein weiteres Wort mehr lesen wollte. Kein Wunder, dass das Buch so wenige Rezensionen hat. Die meisten brechen es ab und vergessen das Buch und den Autor gleich mit.
Das einzig Positive an dem Buch ist sein gelungenes Cover. Mit dem kann der Inhalt nicht mithalten.