Cover des Buches Minus 18 Grad (ISBN: 9783471351246)
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Rezension zu Minus 18 Grad von Stefan Ahnhem

Rasanter Thriller aus dem Norden mit Fröstelfaktor....

von LeseLuxx vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Spannender, kurzweiliger Thriller aus dem Norden. Zwei aktuelle Themen aufgegriffen. Aber manchmal etwas überladen.

Rezension

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LeseLuxxvor 7 Jahren
Der dritte Teil der Reihe um Kommissar Fabian Risk. Er und sein Ermittlerteam stehen in seiner schwedischen Heimat vor einem Rätsel. Eine Person, die offensichtlich schon zwei Monate tot ist, wird danach noch mehrfach in der Öffentlchkeit gesehen. Die Parallelhandlung spielt im benachbarten Dänemark. Die Polizistin Dunja Hougaard bekommt es mit Morden im Obdachlosen-Milieu zu tun. Die lose zusammenhängenden Ereignisse gipfeln in einem spannenden Finale...

Meine Meinung zum Buch: Die beiden ersten Bücher kenne ich nicht. Der Einstieg ist mir aber ziemlich leicht gefallen, da die Handlung rasch Fahrt aufnimmt. Die agierenden Personen werden überwiegend als relativ "normal" dargestellt. D.h. die meisten haben so ihre menschlichen Schwächen und Probleme: Es wird Alkoholsucht, Eifersucht, mangelnde Anerkennung, berufliches Scheitern thematisiert. Ich finde es gut, wenn die Charaktere Ecken und Kanten haben. Insbesondere bei Fabians Familie ist die Beschreibung gut gelungen. Ich habe die einzelnen Mitglieder ziemlich schnell als sympathisch oder eher unsympathisch eingeordnet. Die Beschreibung einzelner Teammitglieder von Fabian war dagegen für mich manchmal etwas flach, hier hätte ich mir etwas mehr Profil gewünscht.

Die Themen der beiden Haupthandlungen als solche (Identitätsdiebstahl und Happy Slapping) finde ich gut gewählt, da sie wirklich leider inzwischen zu unserem Alltag gehören. Insbesondere die sinnlose Gewalt bis zum Mord der Jugendlichen hat mich tief erschüttert, aber es kommt ja auch bei uns vor.

Der permanente Wechsel zwischen diesen beiden Ermittlungsfeldern und die Geschehnisse in Fabians Familie haben es mir nie langweilig werden lassen. Dazu haben sicherlich auch die eher kurz gehaltenen Kapitel beigetragen. Ich konnte viel einfach mal so dazwischenlesen. Die klare Sprache, hin und wieder auch durchsetzt mit Wortwitz ("Pizza des Grauens"), hat mir ebenfalls gut gefallen.

Folgendes hat mich gestört: Die Vielzahl an Themen, die angesprochen werden. Neben den beiden Hauptsträngen noch Transvestie (wenn auch vorgetäuscht), Kindesmisshandlung, Vergewaltigung, Geisterbeschwörung, etc. Auch die Anzahl der Leichen ist mir eindeutig zu hoch gewesen, ich bin mit dem Zählen kaum nach gekommen. Weniger ist manchmal mehr. Der Ermittlungsfortschritt ist sehr häufig bloßen Zufällen zuzuschreiben. Ich denke da z. B. daran, dass das Geheimversteck mit den Täterfotos von der Ermittlerin allein aufgrund des Versüren eines Luftzuges gefunden wird. Insgesamt sind einige Polizeiaktionen recht naiv angegangen worden und konnten so nur schiefgehen.

Mein Fazit: Ich komme insgesamt zu einer positiven Bewertung. Ich liebe Thriller, die spannend und kurzweilig sind. Und das ist dieser für mich. Handlungsarme Längen sehe ich nicht. Ständig passiert etwas. Die Andeutungen zu den beiden Vorgänger-Büchern haben mich neugierig gemacht. Ich werde sie wohl auch noch lesen.


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