‚Eine Frau, ein Mord‘ ist ein grandioser Kriminalroman. Es ist unglaublich gut geschrieben. Einfach das reine Lesen hat mir schon Spaß gemacht. Dazu kommt, dass die Handlung gut aufgebaut, logisch und spannend ist und einige Überraschungen bereithält. Mir hat dieses Buch auf jeden Fall sehr gut gefallen.
Als Hans Staiger eines Tages gebeten wird, einige Daten aufzubewahren, ahnt er noch nicht, welche Folgen das für ihn haben wird. Kurz nachdem er sich mit der Journalistin Carmen Holt getroffen hat und sie ihm eine DVD überreicht hat, wird sie getötet. Nicht viel später steht die Polizei bei ihm vor der Tür, aber sie sind nicht die Einzigen, die Interesse daran haben, die Entdeckungen, die Carmen Holt gemacht hat, verschwinden zu lassen. Ohne seinen Willen wird er immer tiefer in einem brisanten Fall hineingezogen und versucht auf seine eigene Art und Weise Licht im Dunkeln zu bringen.
Das düstere Cover mit der mysteriösen, Selbstsicherheit ausstrahlenden Frau hat damals sofort meine Neugier geweckt. Und obwohl der Klappentext mich weniger überzeugen konnte, weil ich eher eine Liebhaberin von Cosy-Crime-Geschichten bin, habe ich mich trotzdem dazu entschieden, das Buch eine Chance zu geben. Im Nachhinein bin ich sehr froh, diesen Roman gelesen zu haben, weil das Lesen an sich extrem viel Spaß gemacht hat. Die Art und Weise, wie Staiger die Welt und die Geschehnisse beschreibt, ist ein wahrer Genuss. Ich glaube, dass ich von Anfang bis Ende ein Lächeln auf meinem Gesicht hatte, obwohl es auch brenzlige Situationen und actionreiche Szenen gab, aber trotzdem hatte ich das Gefühl, dass alles ganz locker blieb.
Hans Staiger als Privatdetektiv und Hauptprotagonist hat mir sehr gut gefallen. Er ist sympathisch, aufmerksam und steht mit beiden Füßen auf dem Boden. Er versucht nie den Held zu spielen, probiert aber zu verstehen, in was er da hineingeraten ist. Das tut er auf seine eigene Art und Weise, die nicht immer ungefährlich ist. In dieser Geschichte passiert viel, worauf er keinen direkten Einfluss hat, was aber zur Folge hat, dass er im Mittelpunkt der Geschehnisse gerät. Durch seine scharfe Beobachtungsgabe schafft er es, ein wenig Ordnung in das Chaos zu schaffen und zu verstehen, was da jetzt eigentlich los ist und, was es mit den Daten auf sich hat. Bis zum überraschenden Ende ist aber nicht klar, ob er herausfinden wird, wer jetzt eigentlich Carmen Holt umgebracht hat. Es bleibt also spannend.
Die Geschichte wirkte auf mich ziemlich ruhig, was mir gut gefallen hat. Es gibt viele gemütliche Szenen, wie er mit seinem Freund Hubert und dessen Familie beim Grill sitzt zum Beispiel, und man bekommt das Gefühl, dass nie gehetzt wird. Alles passiert einfach, Staiger lässt es auf sich zukommen und macht das Beste daraus. Er scheint nie die Kontrolle zu verlieren, obwohl er am Anfang gar nicht weiß, wo er da genau hineingeraten ist. Die anderen Charaktere, die im Buch vorkamen, gefielen mir auch gut. Sie passten in der Handlung rein und man lernt Staiger durch sie ein wenig besser kennen.
Insgesamt eine unglaublich gut geschriebener, spannender und unterhaltsamer Kriminalroman, der mir beim Lesen extrem viel Spaß gemacht hat. Einerseits wollte ich wissen, wer Carmen Holt getötet hatte, anderseits habe ich die ganzen Musikverweise gefeiert und habe mich sehr darüber gefreut, dass ein Großteil der Geschichte zu Pfingsten in Leipzig spielt. Meiner Meinung nach absolut lesenswert!