Cover: Das Cover ist in dunklem Violett gehalten, die Schrift in Orange und Silber. Die Abbildung mit der Hand und dem Tunnel passt zum Inhalt des Buches. Ansprechen würde es mich jedoch nicht. Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, weil ich den Autor vor kurzem für mich entdeckt habe.
Klappentext: Rick Hamilton konnte nicht ahnen, dass am Ende dieses Tages seine Welt Kopf stehen würde. Seine Frau Anne und sein Sohn Charlie werden in einen schweren Autounfall verwickelt. Rick, der das Desaster aus nächster Nähe miterleben muss, fällt in eine bodenlose Ohnmacht. Als er zwei Tage später im Krankenhaus erwacht, ist ihm die Welt ein Rätsel: Anne sieht aus wie Anne, kleidet sich aber anders. Sein bester Freund Harold ist zwar ein guter Kumpel, aber irgendwie nicht ganz der Alte. Ricks und Annes Sohn Charlie hat angeblich nie existiert, und obendrein wird Rick von allen nur Richard genannt. Ist das die Wirklichkeit? Soweit er sich erinnert, war Anne doch bei dem Unfall ums Leben gekommen! Was ist passiert? Bei dem Versuch, eine Erklärung für all diese seltsamen Veränderungen zu finden, stößt Rick an seine Grenzen. Bald bewegt er sich auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Realität: Der Gedanke, in einer anderen Welt gefangen zu sein, lässt ihn nicht mehr los. Von allen unverstanden und für verrückt erklärt, versucht er, einen Ausweg aus einem Leben zu finden, das eine schlechte Kopie seines eigenen zu sein scheint. Einen Ausweg, der mehr als einen Mord zur Folge hat …
Meinung: Da ich bereits von David Ambroses Roman „Mysterium“ sehr angetan war, habe ich nach weiteren Büchern des Autors gesucht. Die Inhaltsangabe von „Level X“ hat mir zugesagt und ich musste nicht lange überlegen, ob ich es kaufen soll oder nicht.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive geschrieben. Es erforderte eine kurze Eingewöhnungszeit bei mir, aber schon bald war ich mitten im Geschehen. Zu Beginn lernen wir Rick, Anne und Charlie kennen. Von außen scheint das Leben der kleinen Familie perfekt zu sein, wären nicht Ricks Albträume und mysteriöse Vorfälle, die sich rasant häufen. Rick war mir als Erzähler sympathisch. Die Sprache ist einfach und kurz. Ich flog nur so durch die Geschichte und war dreißig Seiten später schon beim Autounfall angelangt. Von da an gerät Ricks Leben außer Kontrolle. Gerade noch hat er seiner Frau beim Sterben zugesehen, im nächsten Moment erwacht sie wieder zum Leben und behauptet, keinen Sohn zu haben. Rick wird ohnmächtig und erwacht in einem Krankenhaus wieder, wo er kurz darauf Besuch von der blinden Therapeutin Emma Todd bekommt. Sie soll ihn auf seinem Weg zur Genesung begleiten, denn niemand glaubt ihm, dass er einen Sohn namens Charlie hat. Auch wohnt er plötzlich an einem anderen Ort, gemeinsam mit der kinderlosen Anne und wird von allen Richard genannt.
Seine Gedanken werden ihm immer fremder. Über sie erfährt er Details, die vor dem Unfall nicht Bestandteil seines Lebens waren. Die Dinge werden immer merkwürdiger und eines Tages wird er mit einer inneren Stimme konfrontiert, die ihm helfen will, aus diesem Chaos auszubrechen.
Der Anfang des Thrillers las sich sehr gut. Etwa zu dem Zeitpunkt, in dem Rick sich mit seinem „neuen Leben“ abgefunden hat, wurde mir der Protagonist zunehmend unsympathischer. Am Ende stellte sich heraus, warum das so war, aber ich will an dieser Stelle nichts verraten.
Trotz der Distanz, die ich zu Rick aufbaute, fieberte ich mit ihm mit und als langsam klar wurde, worum es eigentlich geht, nahm die Geschichte auch wieder an Fahrt auf (Zwischendurch gab es einige zähe Erklärungen, die das Lesetempo drosselten.). Im Nachhinein betrachtet waren sie wichtig für die Story, aber man hätte sie auch anders einbauen können.
Ab Seite 160 wurde es wieder spannender. Rick, beziehungsweise mittlerweile Richard, nimmt erneut Kontakt zu Emma auf, um sich von ihr therapieren zu lassen. Mittels Hypnose soll sie einen Weg finden, ihn in sein altes Leben zu entlassen.
Die letzten hundert Seiten waren absolut grandios! Obwohl ein paar Details vorhersehbar waren, wurde ich gut unterhalten. Am Schluss gab es eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.
Ich bin von „Level X“ schwer beeindruckt und spreche eine eindeutige Leseempfehlung aus. Weil es zwischenzeitlich jedoch etwas zäh war, vergebe ich 4,5 von 5 Sternen.