Eine schöne Anthologie rund um Bahnhöfe und Bahnreisen
„Ich muss in meinem Land auch so eine Eisenbahn haben, und wenn sie tausend Taler kosten sollte.“
(Fürst von Anhalt-Cöthen, zitiert auf Seite 13 von Egon Friedell in „Statt eines Vorworts“)
Theodor Fontane, Anatole France, Joachim Ringelnatz, Henry David Thoreau, Joseph Roth, Klabund, Robert Walser, Fjodor Dostojewskij … – die Liste bekannter Autoren, deren Texte (Kurzgeschichten, Gedichte, Romanauszüge …) diese Anthologie versammelt, ist lang. Die Auswahl umfasst klassische Autoren, was meinem Lesegeschmack sehr entgegenkommt. Schön wäre es jedoch gewesen, wenn auch ein paar Autoren exotischerer Länder und Kontinente, wie beispielsweise Afrika, zu Wort gekommen wären, aber angesichts der prächtigen Vielfalt der Texte ist das natürlich Jammern auf hohem Niveau. Dafür durfte ich mich über einen sehr erschütternden Text von der Pazifistin Bertha von Suttner freuen, die gerade jetzt nicht in Vergessenheit geraten sollte.
Bahnhöfe finde ich faszinierende Orte und Bahnreisen nicht minder spannend. In diesem Buch reisen die Menschen (und dank Ringelnatz auch eine Fliege) mit dem Zug unter anderem in den Krieg, ins Gefängnis, in die weite Welt … und selbst wenn es nur eine kurze Reise ist, erinnert ihre Bahnfahrt an die großen Einschnitte im Leben, an Ende und Neubeginn … Begegnungen, Abschied und Wiedersehen – Bahnreisen können wie eine Pause im Leben wirken, aber auch das Leben selbst in komprimierter Form versinnbildlichen, dies zeigt diese Textsammlung auf sehr eindrucksvolle Weise.
Interessant und gut gewählt fand ich die thematische Gliederung in die Kategorien: „Im Bahnhof“, „Vorüber an Stadt, Land, Fluss“, „Reisegefährten“, „Seltsame Reisen“, „Unterwegs bei Wind und Wetter“, „Liebe und Sehnsucht“, „Unfälle und Katastrophen“.
Nicht alle Texte sprachen mich an, aber viele von ihnen empfand ich als literarische Hochgenüsse und es blieb immer spannend, welche Art Text als Nächstes folgt. Ein Tiefpunkt war für mich (nicht wegen der Form, sondern wegen des Inhalts) ausgerechnet „Die Zigarre“, eine Erzählung von einem meiner Lieblingsautoren: Dostojewskij – wer wie ich Hunde mag und stets bemüht ist, gelegentliche Anfälle von Misanthropie zu bekämpfen, sollte sich diese Geschichte ersparen! Dafür freute ich mich besonders über die reisende Fliege von Ringelnatz und Joseph Roths kurzer Text „Am Nordbahnhof“ berührte mich tief – wie schafft man es nur, in so wenigen, schlichten Zeilen so viel zum Ausdruck zu bringen?
Eine sehr abwechslungsreiche und schöne Lektüre, nicht nur für lange Bahnreisen zu empfehlen!
Bahnhöfe finde ich faszinierende Orte und Bahnreisen nicht minder spannend. In diesem Buch reisen die Menschen (und dank Ringelnatz auch eine Fliege) mit dem Zug unter anderem in den Krieg, ins Gefängnis, in die weite Welt … und selbst wenn es nur eine kurze Reise ist, erinnert ihre Bahnfahrt an die großen Einschnitte im Leben, an Ende und Neubeginn … Begegnungen, Abschied und Wiedersehen – Bahnreisen können wie eine Pause im Leben wirken, aber auch das Leben selbst in komprimierter Form versinnbildlichen, dies zeigt diese Textsammlung auf sehr eindrucksvolle Weise.
Interessant und gut gewählt fand ich die thematische Gliederung in die Kategorien: „Im Bahnhof“, „Vorüber an Stadt, Land, Fluss“, „Reisegefährten“, „Seltsame Reisen“, „Unterwegs bei Wind und Wetter“, „Liebe und Sehnsucht“, „Unfälle und Katastrophen“.
Nicht alle Texte sprachen mich an, aber viele von ihnen empfand ich als literarische Hochgenüsse und es blieb immer spannend, welche Art Text als Nächstes folgt. Ein Tiefpunkt war für mich (nicht wegen der Form, sondern wegen des Inhalts) ausgerechnet „Die Zigarre“, eine Erzählung von einem meiner Lieblingsautoren: Dostojewskij – wer wie ich Hunde mag und stets bemüht ist, gelegentliche Anfälle von Misanthropie zu bekämpfen, sollte sich diese Geschichte ersparen! Dafür freute ich mich besonders über die reisende Fliege von Ringelnatz und Joseph Roths kurzer Text „Am Nordbahnhof“ berührte mich tief – wie schafft man es nur, in so wenigen, schlichten Zeilen so viel zum Ausdruck zu bringen?
Eine sehr abwechslungsreiche und schöne Lektüre, nicht nur für lange Bahnreisen zu empfehlen!