Rezension zu Papa ante Palma von Stefan Keller
Rezension zu "Papa ante Palma" von Stefan Keller
von analog72
Rezension
A
analog72vor 13 Jahren
Saulustig! Ich habe mich köstlich amüsiert. Ob schön Abends im Bett, in der Bahn, im Flugzeug, in meinem Kurzurlaub ... Das Buch hat so viel Charme und Witz, bleibt dabei so feinsinnig und unprätentiös (Gott sei Dank), dass man es nicht aus der Hand legen möchte. Das "Lachen", welches der Autor vermutlich selbst beim Schreiben erlebt haben muss, ist ansteckend und echt. Und auch die "ernsteren" Töne sind unanstrengend genug, dass man sie dem Autor abnimmt, ohne in tiefe psychologische Abgründe zu stürzen. Sie animieren aber dazu, eine Pause einzulegen und über das Geschriebene nachzudenken, es nachzuspüren und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es sein kann, jene Leben mit all den Konsequenzen des Vaterseins, des "Erwachsenensein", des "Auswanderers" - und trotzdem: er bleibt sich treu, dieser Rheinländer. Das ist vermutlich auch das Geheimnis des Buches. Es will nichts, es verlangt nach nichts, es will einfach eine Geschichte erzählen und dabei unterhalten. Ein kleines Blau im Alltagsgrau. Sehr fein.