Rezension zu The Story of Forgetting von Stefan Merrill Block
Rezension zu "The Story of Forgetting" von Stefan Merrill Block
von Claudia-Marina
Rezension
Claudia-Marinavor 15 Jahren
Auf Deutsch lautet der Titel dieses wundervollen Buches "Wie ich mich einmal in alles verliebte", doch das trifft es meiner Meinung nach nicht so ganz, denn das zentrale Thema ist das Vergessen und die Erinnerung, die Krankheit Alzheimer. Aufgeteilt auf zwei Erzähler wird die Geschichte einer Familie und ihr genetisches Schicksal erzählt. Abel, äußerlich ein Krüppel mit einem Buckel, verliebt sich in die Frau seines Zwillingsbruders Paul, äußerlich vollkommen gesund. Jahre später, Paul und Mae sind lange tot, erinnert er sich an sein Leben und trauert einer Zeit hinterher, die lange vergangen ist und der er nicht hinterhergekommen ist. Seth, 15 Jahre alt, erhält die schockierende Nachricht, daß seine Mutter an einer speziellen Form von Alzheimer leidet, und weil er nichts über die Familie und die Vergangenheit seiner Mutter weiß und diese stets ein großes Geheimnis daraus gemacht hat, macht er es sich zur Aufgabe dieses Geheimnis zu lüften. Verbunden werden diese beiden Erzählstränge von der Geschichte von Isidora, einem Fantasieland, und der genetischen Geschichte einer Familie. "The Story of Forgetting" hat alles was eine gute Geschichte braucht. Wenn Seth nach seinen genetischen Wurzeln sucht, kommt beinahe eine Art Krimi-Spannung auf, man leidet mit ihm wenn er seine Mutter im Pflegeheim besucht und er versucht die kaputte Beziehung zu seinem Vater zu kitten. Man fühlt mit Abel, der seine große Liebe Mae verloren hat und der sich in einer modernen Welt nicht zurecht findet. Zudem ist "The Story of Forgetting" einfach gute Literatur zu einem, zugegebenermaßen, nicht ganz leichten Thema. Trotzdem schwebt über der ganzen Geschichte die Hoffnung, daß alles vielleicht doch noch gut wird.