Stefan Schulz

 3,9 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Die Altenrepublik, Redaktionsschluss und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Stefan Schulz, Jahrgang 1983, kam über die FAZ zum Journalismus, ist inzwischen aber vor allem im Podcast-Bereich tätig. In seinem Format »Fernsehpodcast« diskutiert er mit wechselnden Gästen deutsche, britische und amerikanische Abendnachrichten. Seit 2020 moderiert er zudem gemeinsam mit Wolfgang M. Schmitt »Die Neuen Zwanziger« mit rund 100 000 regelmäßigen Hörern.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Die Kinderwüste (ISBN: 9783455019643)

Die Kinderwüste

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Neu erschienen am 06.03.2025 als Gebundenes Buch bei Hoffmann und Campe.
Cover des Buches Warum Studieren? (ISBN: 9783384547279)

Warum Studieren?

Neu erschienen am 05.03.2025 als Taschenbuch bei tredition.

Alle Bücher von Stefan Schulz

Neue Rezensionen zu Stefan Schulz

Cover des Buches Die Kinderwüste (ISBN: 9783455019643)
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Rezension zu "Die Kinderwüste" von Stefan Schulz

CocuriRuby
Deutschland hat ein Problem

Wie schon im vorherigen Band, wird auch hier ein Thema aufgegriffen, welches unsere Gesellschaftsrealität prägt/definiert und dennoch politisch und medial praktisch keine Beachtung findet: Familien und Kinder.


Stellenweise ist das Buch so geschrieben, als hätte ChatGPT den Text geschrieben oder gekürzt. Es klingt manchmal komisch, aber auf das wichtigste reduziert – schwafeln, kann man nicht vorwerfen.


Deutschland hat ein riesiges Problem: es ist verdammt alt (Durchschnittsalter der Bevölkerung). Die Zahl der Kinder halbiert sich pro Generation.

Dafür gibt es Gründe: Familien spielen keine Rolle in der Politik und Berichterstattung. Ein kosten schweres Versäumnis, was die Zukunft Deutschlands gefährdet – Stichwort Erwerbspotential/Wirtschaftswachstum. Der Wohlstand Deutschlands ist noch nicht zu halten, geschweige denn zu erhöhen und die Politik tut nicht nur nichts dagegen, sie verschärft die Situation noch – denn Familien und junge Menschen haben in diesem Land keine Lobby.


Folgerichtig ist Familienpolitik eine verkappte Wirtschaftspolitik: Der Löwenteil der Gelder fließt in die Taschen von Vermietern, um Wuchermieten und Arbeitgebern, um Niedriglohn/Teilzeit zu subventionieren. Gestaltet oder Verbessert wird für Familien so nichts.


Dabei sind Familien und Wirtschaft eigentlich nur zusammen zu denken – wie sehr, wird in diesem Buch aufgezeigt.

Der Autor stellt ein paar interessante Thesen und Forderungen auf, die sich daraus ergeben: z.B. die Liebe von Eltern (insbesondere Müttern) zu ihren Kindern, wird politisch missbraucht.

Die „Kernfamilie“ (Mutter-Vater-Kind) ist eine moderne Erfindung, genau wie die „aufopfernde Mutter“ – eine Konstrukt aus Misogynie und Ausbeutung. Frei nach dem Motto: die Politik tut nichts, die Mutterliebe wird es schon richten.


So liest man von beeindruckenden Zahlen: Das statistische Bundesamt beziffert den Wert von Care-Arbeit auf rund 1 Billion Euro.

Der Autor fordert demnach: Diese 1Bio Euro in Kinder/Familien zu investieren, pro Jahr.


Das klingt utopisch, liest man aber weiter, erfährt man, dass Kinderarmut einen gesamtwirtschaftlichen Schaden in Höhe von 3,4% des BIP verursacht – die gleiche Höhe, die nun gefordert wird, in Aufrüstung zu investieren. Dafür ist ein Sondervermögen möglich, für die Zukunft der Wirtschaftssicherung Deutschlands (also Kinder) nicht.


Diese Lücke wird von der Politik nicht geschlossen, die Eltern können sie nicht schließen. Warum sie nicht geschlossen wird, ist auch deshalb so unnachvollziehbar, weil sie sich selbst finanziert. Investition in Kinder ist eine Investition in die Zukunft, mit 14,3% Rendite in 11Jahren.


In diesem Buch wird aber auch „Familie“ selbst neu gedacht: Verantwortungsgemeinschaft als Konzept neben Ehe und Familie mit Kind. Was notwendig sein wird, wenn nicht genug Kinder nachkommen bzw. Kosten für Pflege das Einkommen der Kinder übersteigt.

Es ist dramatisch und doch passiert nichts.


Es wird deutlich wie A-Sozial die bisherige Familienpolitik ist und das wir uns das nicht länger leisten können.

Der Autor gibt einen die Idee, die Zahlen und das Konzept für die passenden politischen Forderungen mit an die Hand.

Cover des Buches Die Altenrepublik (ISBN: 9783455014686)
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Rezension zu "Die Altenrepublik" von Stefan Schulz

CocuriRuby
Die Alten vs. die Jungen

Mir ist der Autor zwar auch als Journalist und Soziologe bekannt, aber vor allem kenne ich ihn durch seine politischen Podcasts.

Auch dort schwingt oft die soziologische Perspektive mit und einen Hang für das Thema Demographie.

 

Ein so wichtiges, wie unterschätztes Thema – in diesem Buch legt der Autor aber die ganze Bandbreite der Brisanz dieses Themas da und was das für unsere Zukunft in Deutschland bzw. unserer Gesellschaft hat.


Es verwundert nicht, dass auch gerade die alte Bevölkerung angesprochen und dessen Lage aufgezeigt wird – und dort gibt es einiges zu sagen, Deutschland ist nach Japan, das älteste Land der Welt (Bevölkerungsalter).

Es beschäftigt sich aber mindestens genauso viel mit der jungen Bevölkerung, also den Menschen unter 25 und nimmt junge Familien in den Blick.


Damit wäre das eins der wenigen (politisch-soziologischen) Werke, die das überhaupt tut.

Junge Menschen werden in Deutschland nicht gesehen oder gar für voll genommen – nicht in der Politik und erst recht nicht in den Medien.

Das ist nun wahrlich nichts neues, trotzdem ist es frustrierend zu sehen, wie wenig Zukunftsthemen in der Politik und Medienlandschaft stattfinden, obwohl das so wichtig wäre.

Dieses Buch bietet in dem Bereich etwas Abhilfe.


Es sei aber auch gesagt, dass es deutlich ins Auge fällt, dass der Text stark eingefärbt ist von der Meinung des Autoren.

Diese ist natürlich keineswegs an den Haaren herbei gezogen, wie man dem seitenstarken Quellennachweis entnehmen kann, aber es wird tritt dennoch so heraus, dass ich den Text nicht mehr unbedingt als sachlich/neutral ansehen würde – (aber auch nicht so eingefärbt, dass ich das hier als Meinungstext/Kolumne bezeichnen würde).


Was ich auch etwas schade fand ist, dass das Buch bei einem erklären, aufklären und aufzeigen bleibt – sicherlich steckt sehr viel Recherchearbeit darin, aber es folgt mir zu wenig daraus.

Es stellt fest und zeigt auf – ich hätte gerne klare Forderungen gesehen und konkrete Lösungsvorschläge/-wege.


Interessanter weise kommt auch dieses Buch zu dem gleichen Schluss wie ein anderes, welches ich vor kurzem las „Das Ende des Kapitalismus“, nämlich, dass unsere Volkswirtschaft schrumpfen wird und zwar rapide.

Ich fand es super interessant zu sehen, dass zwei Bücher, die vermeintlich gänzlich unterschiedliche Themen ansprechen (Demografie und Kapitalismus[kein dieser Themen wird in dem jeweils anderen auch nur direkt angesprochen]), letztlich zu dem gleichen Schluss kommen.

Cover des Buches Redaktionsschluss (ISBN: 9783446250703)
Florian_Ws avatar

Rezension zu "Redaktionsschluss" von Stefan Schulz

Florian_W
Ein wichtiger Beitrag zur Medienrevolution

Der Soziologe und Podcaster Stefan Schulz beschreibt in "Redaktionschluss" den Niedergang der Zeitungen und den Umbruch zu einer neuen Medienwirklichkeit. Er erklärt was die Zeitungen falsch gemacht haben und warum das Internet es kaum besser macht. Er zeigt Auswege aus Filterblasen auf und verordnet eine strenge Nachrichtendiät. Er schreibt über Gefahren und Chancen der neuen Medien.
Dieses Buch ist besonders für Menschen, die bisher wenig bis gar nichts mit Soziologie zu tun hatten, interessant. Es behandelt ein Thema, dass uns alle angeht aus einer soziologischen Perspektive und bleibt dabei stets verständlich und nachvollziehbar. Es hat mir einer neue Sicht auf die Medienwelt gegeben.
In unserer Turbulenten Zeit sind wir mehr den je auf Nachrichten und Journalismus angewiesen. Daher geht der Inhalt dieses Buches jeden an.


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