Wie schon im vorherigen Band, wird auch hier ein Thema aufgegriffen, welches unsere Gesellschaftsrealität prägt/definiert und dennoch politisch und medial praktisch keine Beachtung findet: Familien und Kinder.
Stellenweise ist das Buch so geschrieben, als hätte ChatGPT den Text geschrieben oder gekürzt. Es klingt manchmal komisch, aber auf das wichtigste reduziert – schwafeln, kann man nicht vorwerfen.
Deutschland hat ein riesiges Problem: es ist verdammt alt (Durchschnittsalter der Bevölkerung). Die Zahl der Kinder halbiert sich pro Generation.
Dafür gibt es Gründe: Familien spielen keine Rolle in der Politik und Berichterstattung. Ein kosten schweres Versäumnis, was die Zukunft Deutschlands gefährdet – Stichwort Erwerbspotential/Wirtschaftswachstum. Der Wohlstand Deutschlands ist noch nicht zu halten, geschweige denn zu erhöhen und die Politik tut nicht nur nichts dagegen, sie verschärft die Situation noch – denn Familien und junge Menschen haben in diesem Land keine Lobby.
Folgerichtig ist Familienpolitik eine verkappte Wirtschaftspolitik: Der Löwenteil der Gelder fließt in die Taschen von Vermietern, um Wuchermieten und Arbeitgebern, um Niedriglohn/Teilzeit zu subventionieren. Gestaltet oder Verbessert wird für Familien so nichts.
Dabei sind Familien und Wirtschaft eigentlich nur zusammen zu denken – wie sehr, wird in diesem Buch aufgezeigt.
Der Autor stellt ein paar interessante Thesen und Forderungen auf, die sich daraus ergeben: z.B. die Liebe von Eltern (insbesondere Müttern) zu ihren Kindern, wird politisch missbraucht.
Die „Kernfamilie“ (Mutter-Vater-Kind) ist eine moderne Erfindung, genau wie die „aufopfernde Mutter“ – eine Konstrukt aus Misogynie und Ausbeutung. Frei nach dem Motto: die Politik tut nichts, die Mutterliebe wird es schon richten.
So liest man von beeindruckenden Zahlen: Das statistische Bundesamt beziffert den Wert von Care-Arbeit auf rund 1 Billion Euro.
Der Autor fordert demnach: Diese 1Bio Euro in Kinder/Familien zu investieren, pro Jahr.
Das klingt utopisch, liest man aber weiter, erfährt man, dass Kinderarmut einen gesamtwirtschaftlichen Schaden in Höhe von 3,4% des BIP verursacht – die gleiche Höhe, die nun gefordert wird, in Aufrüstung zu investieren. Dafür ist ein Sondervermögen möglich, für die Zukunft der Wirtschaftssicherung Deutschlands (also Kinder) nicht.
Diese Lücke wird von der Politik nicht geschlossen, die Eltern können sie nicht schließen. Warum sie nicht geschlossen wird, ist auch deshalb so unnachvollziehbar, weil sie sich selbst finanziert. Investition in Kinder ist eine Investition in die Zukunft, mit 14,3% Rendite in 11Jahren.
In diesem Buch wird aber auch „Familie“ selbst neu gedacht: Verantwortungsgemeinschaft als Konzept neben Ehe und Familie mit Kind. Was notwendig sein wird, wenn nicht genug Kinder nachkommen bzw. Kosten für Pflege das Einkommen der Kinder übersteigt.
Es ist dramatisch und doch passiert nichts.
Es wird deutlich wie A-Sozial die bisherige Familienpolitik ist und das wir uns das nicht länger leisten können.
Der Autor gibt einen die Idee, die Zahlen und das Konzept für die passenden politischen Forderungen mit an die Hand.