Mir ist der Autor zwar auch als Journalist und Soziologe bekannt, aber vor allem kenne ich ihn durch seine politischen Podcasts.
Auch dort schwingt oft die soziologische Perspektive mit und einen Hang für das Thema Demographie.
Ein so wichtiges, wie unterschätztes Thema – in diesem Buch legt der Autor aber die ganze Bandbreite der Brisanz dieses Themas da und was das für unsere Zukunft in Deutschland bzw. unserer Gesellschaft hat.
Es verwundert nicht, dass auch gerade die alte Bevölkerung angesprochen und dessen Lage aufgezeigt wird – und dort gibt es einiges zu sagen, Deutschland ist nach Japan, das älteste Land der Welt (Bevölkerungsalter).
Es beschäftigt sich aber mindestens genauso viel mit der jungen Bevölkerung, also den Menschen unter 25 und nimmt junge Familien in den Blick.
Damit wäre das eins der wenigen (politisch-soziologischen) Werke, die das überhaupt tut.
Junge Menschen werden in Deutschland nicht gesehen oder gar für voll genommen – nicht in der Politik und erst recht nicht in den Medien.
Das ist nun wahrlich nichts neues, trotzdem ist es frustrierend zu sehen, wie wenig Zukunftsthemen in der Politik und Medienlandschaft stattfinden, obwohl das so wichtig wäre.
Dieses Buch bietet in dem Bereich etwas Abhilfe.
Es sei aber auch gesagt, dass es deutlich ins Auge fällt, dass der Text stark eingefärbt ist von der Meinung des Autoren.
Diese ist natürlich keineswegs an den Haaren herbei gezogen, wie man dem seitenstarken Quellennachweis entnehmen kann, aber es wird tritt dennoch so heraus, dass ich den Text nicht mehr unbedingt als sachlich/neutral ansehen würde – (aber auch nicht so eingefärbt, dass ich das hier als Meinungstext/Kolumne bezeichnen würde).
Was ich auch etwas schade fand ist, dass das Buch bei einem erklären, aufklären und aufzeigen bleibt – sicherlich steckt sehr viel Recherchearbeit darin, aber es folgt mir zu wenig daraus.
Es stellt fest und zeigt auf – ich hätte gerne klare Forderungen gesehen und konkrete Lösungsvorschläge/-wege.
Interessanter weise kommt auch dieses Buch zu dem gleichen Schluss wie ein anderes, welches ich vor kurzem las „Das Ende des Kapitalismus“, nämlich, dass unsere Volkswirtschaft schrumpfen wird und zwar rapide.
Ich fand es super interessant zu sehen, dass zwei Bücher, die vermeintlich gänzlich unterschiedliche Themen ansprechen (Demografie und Kapitalismus[kein dieser Themen wird in dem jeweils anderen auch nur direkt angesprochen]), letztlich zu dem gleichen Schluss kommen.