Rezension
Der Soziologe Stefan Selke beschreibt die Armut in Deutschland und warum aus einem reichen Land fortschreitend ein Schamland wird. Er geht dabei vor allem auf die Rolle der Tafel und ähnliche Einrichtungen ein.
Das Buch ist gut gegliedert und zeigt verschiedene Aspekte der Armut auf. Sehr berührend und gelungen sind die Beispiele von Armen, welche durch verschiedene Schicksalschläge in diese Lage geraten sind. Dies lässt einen als Leser nachdenklich werden, weil jeder in diese Situation gelangen kann. Berührend und emotional ist das Kapitel "Der Chor der Tafelnutzer". Hier formt Selke aus allen einzelnen Meinungen ein kollektives "wir". Dies ist sher beeindruckend.
Nicht so gut gelungen sind jedoch die vielen Wiederholungen. Viele Wörter, Thesen und Meinungen werden öfters wiederholt, auch wenn dies einprägsamer ist, wäre weniger mehr. Auch der Schreibstil ist sehr hochgegriffen und anspruchsvoll, dadurch wird das flüssige Lesen erschwert.
Grundsätzlich ist das Buch für alle zu empfehlen, die zum Nachdenken über Armut und die Rolle der Tafel angeregt werden wollen und die auch keine schwere Kost scheuen.