Positiv:
Als sehr positiv empfand ich, dass man Figuren aus Band eins zurückholt, an die man sich gerne erinnert. Das ist zum einen sehr überraschend gewesen und zum anderen schließt es einen Kreis und gibt den Nebenfiguren eine Rolle, die man ihnen nicht zugetraut hätte. Für mich persönlich ist das immer ein Highlight, weil so Begegnungen einen Sinn erhalten und die Welt besonders lebendig wirkt.
Der Erzählstil ist dabei wieder zügig und die Handlung schreitet schnell voran, aber genau wie in Band 1 und 2 hat es mich nicht gestört. Tatsächlich ist sie in Band 3 weniger sprunghaft und der Stil ein wenig ernster. Was für mich vor allem dem Thema zu schulden ist und auch sehr gut passt und sich gut ergänzt.
Generell hat mir der Verlauf der Geschichte sehr gut gefallen. Auch, wenn man auf Twists meist mit der Nase direkt gestoßen wird, hatte man mehr als einmal einen Überraschungsmoment und es war durchaus spannend oder interessant zu sehen, mit wie viel Witz die Figuren die ganzen Probleme lösen. Auch, dass der Band den Handlungsstrang aufnimmt, der bereits mit Ende von Band 1 in die Welt getreten wurde, finde ich sehr schön.
Vor allem gefallen mir die unterschiedlichen Magiesysteme, welche in diesem Band etwas näher beleuchtet werden, aber weiterhin Raum für eigene Interpretationen lassen. Jedes Volk hat seine eigene Art und ich finde es interessant, dass Farani hier die Grenzen etwas überschreitet, es ihr aber auch nicht zu leicht gemacht wird. Dadurch wirkt es realistisch und nicht übermächtig. Das Magiesystem hat meine Neugier auf jeden Fall geweckt, denn es zeigt die Liebe zum Detail, wird aber auch nicht toterklärt.
Negativ:
Schade finde ich es, dass Alexa in Band 3 eher neben den anderen Figuren herexistiert. Ich hatte den Eindruck, man hätte sie streichen können, ohne, dass es einen Einfluss auf die Handlung gehabt hätte. Alle haben ihre Aufgabe und ihre Gedanken und Momente, nur sie scheint sich dahingehend nicht weiterzuentwickeln. Das war bereits in Band 1 und 2 so, aber dort war sie auch viel allein unterwegs. Was sehr schade ist, weil ich ihren eher starken Charakter mag.
Was ich diesmal öfter hatte, war der Gedanke, dass die Figuren mit ihren Ideen handlungsbegünstigend etwas unüberlegt handeln. Von den Entscheidungen weiß man häufig schon zu Beginn, dass das vermutlich eine dumme Idee ist und manche Handlungen scheinen irgendwie ins Nicht zu führen. Laurins und Felix‘ Versuch Farani zu retten, beispielsweise. Und was würde das Taringerland ohne die Kinder machen, die mehr Entscheidungen getroffen und Lösungen gefunden haben, als der Schwarze Lord und alle Bewohner zusammen?
Fazit:
Band 3 schließt sich für mich der Qualität der Reihe an. Ich habe ihn förmlich inhaliert und empfand auch diesen als spannend. Zwar überzeugt das Buch weniger mit unvorhersehbaren Wendungen – konnte ich mir schon viel vorher denken – als viel mehr mit der Liebe zum Detail. Wieder bekommen die Kinder eine Hand voll Probleme vorgesetzt, die sie mit Mut, Witz und irrsinnigen Plänen lösen müssen. Wir sehen Charaktere aus den vorherigen Bänden wieder und auf der anderen Seite erhalten wir auch Einsicht in neue Charaktere. Auch die Welt wird erweitert und bietet auf jeden Fall etwas Neues zum Entdecken. Es hat wieder mal viel Spaß gemacht, die Kinder bei ihrem Abenteuer zu begleiten.