Zweistein oder das Brummen der Welt ist eines der schönsten Bücher, das ich in den vergangenen Jahren genossen habe. Insbesondere die wortgewandte Erzähltechnik ist außerordentlich und man versteht auf Anhieb, wie Zweistein, die Katze von nicht geringem Verstand, seine Umwelt wahrnimmt. Das Buch ist ein sprachliches Meisterwerk und für Kinder ebenso geeignet (Vorlesen am besten) wie für Erwachsene.
Stefanie Clemen
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Zweistein oder Das Brummen der Welt
Albert Albatros albert
Grausi schaut unter den Stein
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Auch wenn es so wirkt, dieses Buch ist nicht nur etwas für Katzenfreunde. Denn: Katzenfreunde und Katzenbesitzer werden sich hier in so manchen Episoden wiedererkennen. Alle anderen erkennen ihnen bekannte Katzenbesitzer und –freunde. Mit herrlich frischen, unverfälschten „Gedanken“ eines Katers unterhält die Autorin Franziska Wolffheim hier Leser von Groß bis Klein. Doch nicht nur die Menschen bekommen bei Zweistein, dem gescheiten Kater mit dem grauen Fell, ihr Fett weg. Auch die Katzen seiner Umgebung und andere Tiere tauchen in den kurzen Abschnitten immer wieder auf. Und nicht nur über diese grübelt Zweistein, damit der Tag vergeht, er ist auch ein kleiner Philosoph. Das Wetter, die Erde und der Himmel, Regenbogen, Düfte, die Wohnungseinrichtung und auch Mozart bieten ihm Gelegenheit, sich darüber auszulassen. Mal positiver, mal eher gleichgültig und von manchen Dingen ist er sehr genervt. Da kann man schon einmal ans Auswandern denken. Nur um dann festzustellen, wie gut man es als Kater hat und schon beschließt Zweistein zu bleiben. Ab und an denkt Zweistein sehr menschlich, dann hat er wieder sehr „katzenbezogene“ Gedanken, soweit man das als menschlicher Leser überhaupt beurteilen kann. Vielleicht sollte ich das Buch einmal meinem Kater zum Lesen geben…
Eine nette Abwechslung bieten auch die Zeichnungen von Stefanie Clemen, die mal zu Zweisteins Situation passen und mal einfach so niedlich daherkommen. Doch auch wenn es dadurch so aussehen mag, ist dieses Buch kein Kinderbuch an sich. Manche Geschichten lassen sich sicher gut vorlesen, doch auch ernste oder wissenschaftlichere Themen werden behandelt, über die man dann mit Kindern noch ein weniger genauer reden kann.
Dieses Buch mag aufgrund seiner geringen Seitenanzahl unterschätzt werden und je nach Herangehensart kann man es sicher auch „nur“ als niedliche Unterhaltung lesen oder sich aber von Zweistein inspirieren lassen, tiefer über so manches nachzudenken und sich vielleicht mit anderen darüber auszutauschen.
Ich habe 4 Katzen J Und freue mich daher, heute das perfekte Last Minute Geschenk für alle Katzenbesitzer vorstellen zu können : „Zweistein oder das Brummen der Welt“ von Franziska Wolffheim ( Knaus Verlag ).
Zweistein lebt allein bei seinem französischen Frauchen Frau Fourgé. Frau Fourgé spricht sehr viel mit Zweistein, bekocht ihn und schaut mit ihm Fernsehen. Ansonsten ist Zweistein ein sehr glücklicher zweijähriger Kater, der frei ein und ausgehen kann und die Welt erkundet.
Zweistein ist eine sehr nachdenkliche Katze : Warum tauschen Menschen ihre Haarfarbe aus ? Wie wäre es, als Katze ins Weltall zu fliegen ? Wo gehen die Tage hin, wenn sie vorbei sind ? Wie sieht der Katzenhimmel aus und wohin geht der Geist eines Computers, wenn er aufgegeben hat ?
Solcherlei Gedankengänge sind in 50 kurzen Kapiteln sehr amüsant dargestellt. Jeder Katzenkenner wird unwillkürlich schmunzeln, weil er parallel vermutlich bei fast jeder Geschichte sofort eine Situation im Kopf hat, die er von seiner eigenen Katze kennt. Und dazu nun die vermutlichen Gedankengänge zu lesen, die die Katze gleichzeitig hat, ist wirklich komisch.
Das Buch ist aber eigentlich nicht ( nur ) witzig, sondern regt auch zum Nachdenken an. Ich persönlich finde, dass diese rührend einfache Sichtweise auf die typischen Verhaltensweisen eines Menschen auch gut zum Nachdenken anregt, warum wir eigentlich tun, was wir tun – warum wir immer nur der Zeit hinterherrennen, uns so viele Klamotten kaufen, uns schminken und die Haare färben etc. etc.
Es rückt einem doch wieder etwas den Kopf zu recht und teilweise macht das Buch sogar etwas traurig – Zweistein hat nämlich in der Nachbarschaft auch einige gesundheitlich eingeschränkte Menschen – die demente Frau Gregor, das behinderte Mädchen Elsa und den schielenden Max und führt uns durch seine Gedanken vor Augen, das auch solche benachteiligten Menschen nur normale Mitmenschen sind und unserer Hilfe und unseres Mitgefühls bedürfen.
Dann wieder wird man aber wirklich zum Lachen gereizt, wenn man sich vorstellt, wie Zweistein der nervigen, putzwütigen, hundefreundlichen Nachbarin Liebesgrüße in Form von toten Mäusen und Katzenpipi auf ihrem Grundstück hinterlässt J Zum Schluß wird noch etwas für den Adrenalinpegel getan, denn – da Katzen nunmal neugierig sind – wird Zweistein auf einmal auf einer seiner Erkundungstouren eingesperrt…..
Alles in allem wirklich ein sehr süßes Buch, das in zwei bis drei Stunden verschlungen ist und das ich wirklich jedem empfehlen kann, der eine Katze hat.
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