Cover des Buches Piniensommer (ISBN: 9783453291614)
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Rezension zu Piniensommer von Stefanie Gerstenberger

Trauer und Liebe vereint in einem wunderbar gefühlvollen Roman!

von LaSonrisa vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein wunderbar gefühlvoller Roman über die Kraft der Liebe, die einem in Zeiten der Trauer Trost und Hoffnung spenden kann!

Rezension

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LaSonrisavor 7 Jahren
SPOILERALARM (Rezension greift wichtige Handlungsinhalte auf)

"Sie schaute nach oben und atmete tief ein. Selbst von hier unten konnte man noch den Himmel sehen. Man durfte nur nicht vergessen, den Kopf zu heben."

Inhaltsangabe


Eine sizilianische Liebe voller Sehnsucht und Schmerz. Stella und Nicola fühlen sich seit Kindertagen zueinander hingezogen. Obwohl ihre Familien alles getan haben, um ihre Liebe zu zerstören, ist diese über die Jahre nur noch stärker geworden. Während Stella unbedingt Architektin werden möchte, ist Nicola leidenschaftlicher Apnoetaucher. Tag für Tag steigt er in die gefährlichen Tiefen des blauen Meeres hinab und genießt die Musik der Stille. Die beiden Liebenden träumen von einem selbstbestimmten Leben. Doch dann schlägt das Schicksal völlig unerwartet zu ... .

Meine Meinung

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn dieser Roman hat mich unfassbar berührt und er kommt mir, auch nachdem ich ihn nun schon einige Tage beendet habe, immer wieder ins Bewusstsein.

Stella, die weibliche Hauptfigur, ist eine so wunderbare, starke junge Frau, deren Leben wahrlich alles andere als einfach war und ist. Der Roman steigt direkt in die Liebesgeschichte von Stella und Nicola ein, und man hat gleich das wunderschöne, aber auch baufällige Anwesen von Stellas Familie vor Augen. Eine Familie, in die sie hineingeboren wurde, aber in der sie nie wirklich willkommen war. Ihr Freund Nicola, die männliche Hauptfigur, ist ein charmanter junger Mann, der sich wenig um die Schule kümmert und durch seinen Charme jeden sofort um den Finger wickelt, jedoch nie um anderen zu schaden. Seine große Leidenschaft ist das Apnoetauchen und jedes Mal, wenn er abtauchte, blieb mir das Herz ein bisschen stehen.

So tritt dann auch ein, was man schon von Anfang an erahnen konnte, aber doch immer hoffte, dass es doch nicht eintreten wird - Nicola stirbt bei einem seiner Tauchgänge. Der Schmerz von Stella und Nicolas Mutter über den Tod des geliebten Nicola hat mir selbst in der Seele weh getan und ich war in regelrechter Schockstarre. Etwas, das nur ganz wenige Bücher bei mir erreichen.

Nach Nicolas Tod ist Stellas Welt und die Welt all derer, die mit Nicola in Kontakt waren, nicht mehr dieselbe. Dieser fröhliche und liebenswerte Mensch riss eine so große Lücke in die Herzen seiner Lieben - eine Lücke die sich so unfassbar tief und unschließbar anfühlte. Doch Stella und Nicolas Mutter geben sich Kraft und Halt und wie ein Wunder wurde Stella noch vor Nicos Tod von ihm schwanger und das kleine Mädchen stärkt Stella und ihre Schwiegermama durch ihr Sein wie es nur die Kraft bedingungsloser Liebe kann. Im Laufe des Romans merkt man, wie alle anhand dieser Kraft nach und nach, jeder in seinem eigenen Tempo, ins Leben zurückfinden. Der Schmerz über den Tod bleibt natürlich immer irgendwie an allen haften, aber der Roman zeigt so wunderbar auf, dass die Liebe das einzige Gefühl dieser Welt ist, das auch durch den Tod nicht erschüttert werden kann und einem nach und nach wieder ins Leben helfen kann.

Was einigen wohl missfallen könnte ist, dass Nicola seinen Lieben in Form von Visionen oder als Stimme nach seinem Tod erscheint. Ich finde das passt jedoch wunderbar zum Glauben der Sizilianer und ich kann mir absolut vorstellen, dass so etwas möglich ist, wenn man dafür offen ist.

Es muss auch noch erwähnt werden, dass der Roman auf wahren Begebenheiten beruht und es Nicola in Form von Enzo Messina wirklich gab und auch die Visionen durch Angehörige/Freunde Enzos überliefert wurden. Das hat bei mir so richtig für Gänsehaut gesorgt, als ich dies erfuhr, und ich finde es so wunderbar, dass damit ein Teil dieses liebevollen Mannes so deutlich auf der Erde blieb.

Fazit

Eine lockerleichte Sommerlektüre ist dieser Roman nicht, auch wenn man dies anhand des Covers vielleicht vermuten könnte. Mich hat der Roman mit jeder Faser meiner Seele berührt und ich war verzaubert von der bildreichen Schreibweise Stefanie Gerstenberges, die mir stets einen farbenreichen Film vor Augen führte und ich hatte stets das Gefühl durch die Augen der Personen zu sehen. Im Nachhinein fühlt es sich an, als ob ich die Protagonisten selbst gekannt hätte. Besonders Stella lies bei mir einen nachhaltigen Eindruck.

Was ich jedoch jedem, der diesen Roman lesen möchte, dringend raten möchte, ist, den Vorgängerroman das "Sternenboot" zu lesen. Denn in diesem wird die Kindheit Stellas und Nicolas beschrieben und ich hatte es sehr bereut, dass ich dies übersehen hatte und nun den ersten Teil erst nach dem zweiten lesen werde.
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