Cover des Buches Erben des Mondes - Grimoire lunaris (ISBN: 9783844803044)
Rezension zu Erben des Mondes - Grimoire lunaris von Stefanie Hasse

Rezension zu "Erben des Mondes: Grimoire lunaris" von Stefanie Hasse

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Zugegeben, hätte mich die Autorin Stefanie Hasse nicht auf ihr Buch angesprochen, dann hätte ich wohl nie oder sehr spät erst von dessen Existenz erfahren. Deshalb bin ich ihr nun umso dankbarer :) Demjenigen, der die Leseprobe von Erben des Mondes durchliest werden ein paar Dinge auffallen. Erstens: Der Prolog vermittelt eine überaus greifbare, leicht düstere Atmosphäre. Zweitens: Der Prolog und das darauffolgende Kapitel, welches Zwar aus derselben Sicht beschrieben wird, aber in einer andern Zeit spielt, verwirren zunächst etwas, machen aber auch unglaublich neugierig auf Victorias Geschichte. Genau diese zwei Aspekte haben in mir die Entscheidung „Ich muss dieses Buch lesen“, hervorgerufen. Ich hatte zwar eine grobe Ahnung davon, worum es in dem Buch geht und ich muss zugeben, sehr viel Story hatte ich nicht erwartet. Umso überraschter war ich von dem, was Erben des Mondes alles zu bieten hat! Das Konzept hinter der Story ist gut durchdacht, vielseitig und hat immer wieder einige unerwartete Wendungen parat, die das Buch sehr spannend und abwechslungsreich machen. Die Grundidee der Erben des Mondes war mir komplett neu. Daher war ich wirklich fasziniert von all den Sagen und Legenden um den Mond und den verschiedenen Charakteren, die damit im Zusammenhang stehen. Anfangs wurde ich grinsend an Harry Potter erinnert, wenn Unterrichtsstunden wie „Verteidigung mit Hilfe Weißer Magie“ angesprochen wurden. Aber keine Sorge, es findet kein Kopieren altbekannter Geschichten und Erfolgsrezepte statt. Stefanie Hasse hat sich da schon etwas ganz Eigenes einfallen lassen. Dabei kommen immer wieder interessante Fakten zu Tage, die das Lesen nie langweilig werden lassen. Na gut, es treten auch ein paar alte Bekannte aus der Fantasy-Szene auf: Hexen, Feen, Werwölfe und Vampire. Doch diese Wesen sind weder wie Tinkerbell, Jacob, Edward oder sonst einer der populären Vertreter dieser „Arten“. Ihre Hintergrundgeschichte ist eng mit der der Erben des Mondes verwebt und wirklich außergewöhnlich beschrieben. Man macht sich hier ein neues Bild von diesen Kreaturen. Zudem agieren sie eher im Hintergrund. Im Vordergrund stehen Victoria und Darian. Victoria ist eine tolle Protagonistin. Sie ist intelligent, witzig und weiß was sie will. Ich mochte ihre Art von Anfang an und fand es deshalb toll, ihre Geschichte mitzuerleben. Victoria ist im Kreis der Erben des Mondes etwas ganz besonderes, wodurch ihr eine Menge Ehre, aber auch eine Menge Verantwortung zu teil werden. Zunächst weiß sie nicht so recht damit umzugehen, im Laufe der Geschichte wächst sie aber und wird ihrer besonderen Rolle gerecht. In Bezug auf Victoria habe ich aber auch einen kleinen Kritikpunkt. Dass sie für die Erben des Mondes etwas ganz Besonderes ist, weil sie mit außergewöhnlichen Fähigkeiten bedacht wurde, war mir als Leserin schnell klar. Nach den ersten paar „außergewöhnlichen“ Ereignissen um ihre Person war es einfach eindeutig. Was mir dabei nicht so gut gefallen hat ist, dass auch im Verlauf des Buches immer mehr dieser „besonderen Momente“ aufgetaucht sind, die immer und immer wieder ihre „Andersartigkeit“ betont haben. Irgendwann fand ich es einfach zu viel des Guten, zumal Victoria nicht die Einzige ist, die durch solche entscheidenden Szenen heraussticht. Also nicht, dass ihr das falsch versteht: Dieser Aspekt wirkt sich nicht negativ auf die Geschichte aus oder sticht unglaublich stark hervor, mit persönlich war es einfach nur ein bisschen viel. Darian, der für Victoria zu ihrer großen Liebe wird, ist wohl der Charakter, der mich im Buch am meisten überrascht hat. Da meint man, man kennt und durchschaut ihn und dann, zack, ein Kapitel aus seiner Sicht und nichts ist, wie es einmal war. Wie schon gesagt: Das Buch hat so einige überraschende Wendungen parat! Ich habe echt gedacht, ich werde nicht mehr und habe schnell weitergelesen, weil ich das, was da so passiert, einfach nicht glauben konnte. Auch seine Entwicklung habe ich mit Spannung verfolgt. Doch auch die vielen anderen Personen, wie Sina, Elric, Aurelia etc. sorgen im Buch für dein ein oder anderen Lacher, für Aufregung, Staunen, Überraschung und Freude. Man erfährt nicht allzu viel über jeden Einzelnen, aber es reicht doch aus, um sich ein Bild von ihnen machen zu können. Es gab im Buch jedenfalls keinen Charakter, mit dem ich nichts anfangen konnte. Super fand ich es auch, dass es nicht nur Kapitel aus der Sicht von Victoria und Darian gibt, sondern auch noch so eins, zwei Ausflüge in die Gedanken von anderen, die der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre geben. Der Perspektivwechsel ist auch sehr wichtig, um den Ablauf der Geschichte zu verstehen. Denn oft ist ein Ereignis durch das Handeln mehrerer Personen bestimmt, und so laufen die einzelnen, zunächst scheinbar nicht zusammenhängenden Handlungsstränge, durch den Perspektivwechsel für den Leser verständlich zusammen. Mein letzter Kritikpunkt ist eigentlich nicht wirklich Kritik, sondern eher eine Anmerkung. Erben des Mondes ist Stefanie Hasses Debut-Roman und das merkt man auch anhand ihres Schreibstils. Versteht mich bitte nicht falsch, er ist nicht schlecht, aber ich finde, er ist noch ausbaufähig. An manchen Stellen stolpert man im Buch über ein paar Formulierungen, die nicht „natürlich“ wirken, sondern eher etwas gezwungen. Es ist schwer, das auszudrücken, aber ich hoffe, ihr versteht trotzdem, was ich meine. Aufgefallen ist mir auch, dass Darian und Victoria sich gegenseitig Liebling nennen, und Darian nennt Victoria seine Prinzessin. Ich weiß nicht warum, aber für mich hat das einfach nicht zu den beiden und zu ihrem Alter gepasst. Es war mir etwas zu aufgesetzt. Ich bin aber auch nicht so der Fan von Kosenamen, das gebe ich zu. Vielleicht sehen das ja andere von euch nicht so schlimm ;) Also: Der Schreibstil ist nicht schlecht, aber ich glaube, dass nicht jeder damit zurechtkommen wird. Würde man an ein, zwei Stellen an der Formulierung arbeiten und vielleicht wichtige Schlüsselszenen noch etwas ausbauen, was Formulierung und Beschreibung angeht, dann wäre Erden des Mondes noch viel besser, als es eh schon ist! Fazit So, ich glaube, ihr habt anhand der Länge der Rezension gemerkt, dass ich mir einige Gedanken zu dem Buch gemach habe :D Erben des Mondes ist ein Buch mit einer wirklich tollen Geschichte, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Wenn man nicht so versessen auf den „perfekten“ Schreibstil ist, dann wird man mit diesem Buch auf jeden Fall eine Menge Spaß haben! 4 Pancakes für ein vielversprechendes Debut!
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