Rezension zu "Die Tudors: Eine schrecklich tödliche Familie" von Stefanie Norden
Als Tudors-Fan bin ich immer auf der Suche nach verständlicher Lektüre, um mein Wissen über die berühmt berüchtigte Familie zu erweitern. Bücher über historische Persönlichkeiten können zuweilen jedoch sehr trocken und anstrengend sein und daher freue ich mich immer, wenn ein Buch damit wirbt, all das nicht zu sein. So auch hier. Natürlich habe ich mal wieder nicht auf die Seitenanzahl geachtet, weswegen ich etwas überrascht war, kein Buch, sondern vielmehr einen Katalog in den Händen zu halten. Für den Preis hatte ich eigentlich ein richtiges Buch erwartet. Immerhin: Schönes, samtweiches Finish.
Dass inhaltlich nicht so viel drin stehen kann, war ab da eigentlich schon klar. Sind die Fakten aber gut und verständlich, ist das ja kein Problem. Los geht es mit Margaret Beaufort, ihrerseits Mutter von Heinrich VII., seinerseits Vater von Heinrich VIII. Das Schlusslicht bildet die letzte echte Tudor, Elisabeth I.. Und dazwischen natürlich die sechs Ehefrauen, Kinder sowie ein paar andere Verwandte Heinrichs VIII.. Jedem werden im Schnitt fünf Seiten zugedacht, was bedeutet, dass deren Geschichte so ziemlich runtergekürzt wurde und es hätten durchaus noch weniger Seiten werden können, was mich zum größten Kritikpunkt bringt. Alles wird etliche Male wiederholt. Etwas dass wir beispielsweise schon im Kapitel über Arthur gelesen haben, wird dann genauso noch einmal im darauffolgenden Kapitel bei Heinrich erwähnt. Immer und immer wieder. Einerseits gut zum auffrischen, auf dass es auch wirklich hängen bleibt, andererseits natürlich nervig, besonders wenn man das Buch in einem Rutsch liest. Viel ist es ja nicht. Am Schluss werden noch einige lustige wie schockierende Fakten rund um Heinrich, Elisabeth und die Tudorzeit aufgezählt und auch auf das Mysterium, ob Elisabeth vielleicht ein Mann war, wird eingegangen. Viel neues habe ich nicht dazu gelernt, aber da ich auch bereits bekannte Fakten über die Tudors immer wieder gern lese bzw. Dokus zu dem Thema auch nach dem dritten mal gebannt verfolge, ist es für mich dennoch kein Fehlkauf. Jetzt habe ich immerhin ein Buch, in dem der Werdegang der Tudors kurz und knapp zusammengefasst wurde. Kann man gern neben sich liegen haben, wenn man mal wieder eine historisch nicht ganz korrekte Serie über die Tudors schaut. Dazu gibt es auf den letzten Seiten übrigens auch ein Verzeichnis.
Alles in allem sicher nicht das was ich mir gewünscht hätte, aber 4 Sterne sind es mir dennoch wert.