Rezension zu "Alphabet der polnischen Wunder" von Stefanie Peter
Man weiß nie genug über die Nachbarn. Klischees, Scherze gibts genug - Bayern und Österreicher, Bayern und Preußen, Ostfriesen und natürlich viele Gemeinheiten über Polen.
Vieles davon ist einfach blöd, manches ist natürlich auch nur eine scherzhafte Annäherung und deswegen nicht verkehrt - mit einem Lachen näher kommen scheint mir ganz ok.
In diesem "Alphabet der polnischen Wunder" nehmen sich einige polnische und deutsche Autoren einzelne Begriffe vor und erzählen, erklären, interpretieren - ernst, es ist keine Satire. Allein der Begriff "Bauer" macht klar, wie unsinnig Vorurteile sind und zeigt Lebensumstände jenseits aller Klischees.
Die Illustrationen, im Stil von Anleitungen aus Arztpraxen oder den Notfallanleitungen in Flugzeugen, sind auf jeden Fall eine eigene Betrachtung wert. Alltägliche, bekannte, reale Situationen werden miteinander so kombiniert, dass hirnfordernde Beschäftigung notwendig ist.
Insgesamt ein sehr merkwürdiges und interessantes Buchprojekt, man erfährt eine Menge über Polen und, kein Zweifel, die Polen sind ja nicht weit, auch über uns.