Cover des Buches Henkersfest (ISBN: 9783806228786)
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Rezension zu Henkersfest von Stefanie Wider-Groth

Solider Krimi mit interessanten Thema

von tinstamp vor 10 Jahren

Rezension

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tinstampvor 10 Jahren
Nachdem ich erst Anfang April für ein Wochenende in Stuttgart war, fand ich es toll einen Krimi aus dieser Stadt zu lesen und das Schwäbische kommt hier auch nicht zu kurz ;). Obwohl dies bereits der 5. Fall für Kriminalhauptkommissar Emmerich ist und ich die Vorgängerbände nicht gelesen habe, hatte ich keine Probleme mit der Geschichte. Man kann also jederzeit einsteigen.

Emmy Steisshofer, deren Mann vor kurzem verstorben ist, sitzt im Zug von München nach Stuttgart. Ein Hilferuf von ihrem Halbbruder Bernd ist der Grund ihrer plötzlichen Reise in die alte Heimatstadt. Fast zwanzig Jahre hat sie Stuttgart den Rücken gekehrt - seit der Hochzeit mit ihrem Hubert, den ihre Mutter für nicht standesgemäß hielt. In einem Brief bittet sie nun ihr Bruder um Hilfe und teilt ihr mit, dass sowohl er, als auch die gemeinsame Mutter erkankt sind. Beim "Henkersfest", dem traditionellen Stuttgarter Open-Air Fest am Wilhelmsplatz, wollen sich die Beiden treffen. Doch Bernd taucht nicht auf und Emmy macht sich alleine zu ihrer Mutter auf. Dort bemerkt sie erschrocken, dass aus ihrem Elternhaus eine Art Seniorenresidenz geworden ist und ihre Mutter ein Pflegefall. Bald kommen ihr auch einige Vorgänge seltsam vor....
Während Emmy bei ihrer Mutter auf Bernd wartet, wird seine Leiche in den Straßen Stuttgarts entdeckt. Sehr bald ist auch ein Tatverdächtiger gefunden, doch dieser ist wenige Tage später ebenfalls tot, aufgehängt an einer seiner Henkerschlingen. Emmerich und sein Kollege Mirko Frenzel ermitteln beide auf ihre Weise und schon bald führen alle Spuren in die Seniorenresidenz und zu einer dubiosen Immobililenfirma....

Die Kapitel sind kurz gehalten, aus verschiedenen Sichtweisen erzählt und noch innerhalb des Kapitels mit Sternen getrennt. So ist der Leser immer auf den aktuellsten Stand, sowohl aus Emmy's Sicht, als auch aus dem der Kripobeamten.
Leider hatte ich bald eine Ahnung, was und wer hinter all dem steckt. Auch die Ermittlungsarbeit zwischen Emmerich und Frenzel fand ich ein bisschen befremdlich, denn beide Polizisten zogen es vor alleine zu ermitteln und sprachen sich kaum ab. Dadurch kam es zu etlichen Verzögerungen bis es zur Auflösung der Mordfälle kam. Trotzdem hat die Autorin ein sehr interessantes Thema gewählt, das vielleicht in gar nicht so weit enfernten Zukunft an Aktualität gewinnen kann.

Schreibstil:
Der Schreibstil von Stefanie Wider-Groth ist sehr klar und flüssig. Es gibt viele Dialoge, die die Geschichte auflockern und die Charaktere sind sehr lebensnah beschrieben. Ich konnte mich richtig in die Ängste der Senioren einfühlen und bekam auch ein Bild von Bernd und seiner Exfrau. Das Kopfkino lief großartig....trotzdem fehlte es mir etwas an Spannung.

Cover:
Sehr passend mit der Henkersschlinge, die auch im Mordfall eine Rolle spielt.

Fazit:
Ein solider Regionalkrimi mit lebendig gezeichneten Charakteren und einem vielleicht bald aktuellen Thema.
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