Cover des Buches Im Tal des Schneeleoparden (ISBN: 9783426506592)
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Rezension zu Im Tal des Schneeleoparden von Steffanie Burow

Rezension zu "Im Tal des Schneeleoparden" von Steffanie Burow

von MacBaylie vor 13 Jahren

Rezension

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MacBaylievor 13 Jahren
30 Jahre lang verläuft Annas Leben relativ unspektakulär. Sie wächst behütet auf, hat keine Problem in der Schule und ergreift einen krisensicheren Beruf. Alles gut - alles normal. Und bis zum plötzlichen Unfalltod ihrer Mutter Bärbel hat sie auch keinen Grund ihr Leben und ihren Lebensstil infrage zu stellen. Als sie jedoch, auf der Suche nach einer Versicherungspolice, seltsame Briefe einer vermeintlichen Freundin ihrer Mutter findet, ändert sich alles. Wer war Bärbel wirklich? Warum wusste Anna rein gar nichts über die Zeit, die in den Briefen erwähnt wird? Wer waren all diese Menschen? Warum hatte ihre Mutter niemals erwähnt, dass sie in Indien war? Eine spannende Reise auf der Suche nach sich selbst, auf den Spuren ihrer Mutter, beginnt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Steffanie Burow beschreibt die Gefühle einer ganz normalen jungen Frau, die plötzlich aus ihrer heilen Welt herausgerissen wird und erstmal nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. Auch wenn dem Leser Annas Denkweise anfangs etwas übertrieben, zu emotional oder nicht ihrem Alter entsprechend vorkommen könnte, so kann ich doch nachvollziehen, dass es nicht immer einen Urknall braucht, um einem den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Die Beschreibung von Anna gefällt mir sogar außerordentlich gut, denn sie macht im laufe der Geschichte eine gewaltige Entwicklung durch. Auch die anderen Figuren werden behutsam in die Story eingeführt und agieren ihrem beschriebenen Charakter entsprechend. Eingeflochten in wunderschöne, authentische Landschaftsbeschreibungen, die nichts beschönigen - die Armut Nepals jedoch in keiner Weise verhöhnen - werden die verschiedenen Stationen von Anna, und Tara einem Bauernmädchen, die auf der Suche nach ihrer Schwester ist, vorangetrieben. Die Spannung bleibt durchweg aufrecht erhalten und wird durch Rückblenden in die späten 60er Jahre noch verstärkt. Die Reise der jungen Leute in ihrem Hippie-Bus auf dem Weg nach Indien, zeigt trotz aller romantischer Vorstellungen auch, dass nicht alles immer nur fower-power war. Sehr begeistert war ich auch von den vielen, scheinbar unscheinbaren Hinweisen, die die Autorin geschickt platziert hat, um den Leser auf die „richtige“ Spur zu führen. Auch den Mythos um den Pangje, der sich angeblich in einen Schneeleoparden verwandeln kann, fand ich sehr interessant, und plausibel in die Geschichte eingeflochten. Das Einzige, was ich mir ein bisschen ausführlicher gewünscht hätte, war die beendete Freundschaft von Bärbel und ihrer Freundin Ingrid. Für einen Punktabzug reicht dieser kleine Einwand aber nicht - deshalb von mir 5 Punkte :-)
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