Rezension zu "Das Leuchten am Rande des Abgrunds" von Stella Delaney
Nachtkerzenschwaermervor einem JahrSieben Tage bis zum Untergang, eine von Umweltkatastrophen heimgesuchte Welt in der Zukunft, ein Konzern der alles verschweigt und die Liebe zu einer rätselhaften Fremden.
Eine Geschichte, welche so intensiv wie kurz ist und die Spannung, Tiefgang und Poesie in sich vereint. Jeder Satz und jedes Wort sind wohl überlegt und lassen dem ungesagten Dazwischen sehr viel Raum. Nur mittels Andeutungen wird eine zukünftige Welt abgebildet, dessen ganzer Schrecken sich erst Stück für Stück offenbart.
Besonders liebe ich die Passagen der Sinnsuche, der Einsamkeit sowie der Melancholie und der tiefe Abgrund, welcher sich dahinter verbirgt. Dabei bleibt die Geschichte nicht dort stecken, sondern schreitet stetig voran. Die Hinweise werden kunstvoll zu einem Ende verwoben, das mich zu Tränen gerührt hat. Denn aus der gesellschaftskritischen Dystopie erhebt sich ein altes Märchen.
Fazit: Poetisch, düster, melancholisch und mit einer Liebesgeschichte, die jenseits ihrer Schwere sehr leicht ums Herz werden lässt. Eines meiner absoluten Lesehighlights, welches meine stillen Stunden immer wieder aufs Neue bereichert!