Rezension zu "König Drosselbart - Erotische Eskapaden" von Stella Jacobi
Die Autorin versucht, das Buch in die Rubrik Erotik zu bringen, aber macht es gleichzeitig zu solch einer kitschigen Liebesgeschichte, dass es am Ende doch nicht funktioniert. Vor allem wegen der hirnlosen Handlung scheitert das Buch.
Weil die Tochter so ungezügelt und der Vater ein angesehener Politiker ist, der kurz vor den Wahlen steht, will er, dass seine Tochter jemanden für Geld heiratet, eine Scharade zieht und nach der Wahl die Scheidung einreicht. Eine kitschige Idee, die durch die Wahl des Partners noch kitschiger wird und weil es Erotik ist, schläft die Protagonistin mit dem erstbesten und fühlt dabei nichts.
Die Wahl fällt schließlich auf Leon, der sie mit seinen Augen betört. Sie spielen das glückliche Ehepaar und am Ende gesteht er, dass er sie aus Liebe geheiratet hat. Das kam aus dem Nichts und plötzlich ist auch Viola in ihn verliebt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie heute noch glücklich.
Der ganze Kitsch gibt dem Buch so eine billige Note, die mich beim Lesen angeekelt hat. Bei den Sexszenen beschreibt es die Autorin ganz plumpt und gefühlslos und es geht so schnell vorbei, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass irgendeiner der beiden den Akt wirklich genossen hat.
Das ist auch so eine Sache: Die Autorin kann nicht über Sex schreiben. Das ist nicht ihr Milieu. Dadurch wird das Buch fast schon eine Beleidigung für diese Rubrik.
Auf die Gefühle der Figuren geht die Autorin auch nicht ein, sondern beschreibt alles so kurz, als hätte jemand sie beim Schreiben gejagt.