Simon Havlicek ist 39, Familienvater auf Elternzeit und seit kurzem Besitzer eines Stadthauses in Hamburg, den er und seine Frau monatlich abstottern. Plötzlich bekommt er einen Brief vom Sozialamt , der ihn zur monatlichen Zahlung über 679,69 € für die Pflegebeteiligung Michael Petersen verpflichtet. Michael Petersen ist Simons leiblicher Vater, den er in seinem ganzen Leben vielleicht 3x gesehen hat und mit dem er noch nie ein Wort gewechselt hat.
Das Sozialamt zeigt sich uneinsichtig und beharrt auf die Pflegebeteiligung des im Koma liegenden Vater, da seine anderen Geschwister nicht zahlungsfähig seien. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste Simon gar nicht, dass er noch Geschwister hatte.
"Vatertage" handelt von einer Vater- Sohn Beziehung, die eigentlich nie existiert hat. Der Schwerpunkt liegt in der Thematik : ist Blut wirklich dicker als Wasser und was passiert, wenn man plötzlich mit seinem leiblichen Vater konfrontiert wird, der im bisherigem Leben nie eine Rolle gespielt hat.
Stephan Bartels gelingt mit "Vatertage" eine Balance zwischen Situationskomik und leise Gefühle ohne dabei ins Alberne abzudriften.
Ein Aspekt ist mir bei diesem Buch als Norddeutsche aufgefallen: hier schreibt ein waschechter Hamburger über seine Heimat und ich kann mir vorstellen, dass einige Nichthamburger bestimmte Begriffe googeln müssen.
Von mir eine klare Leseempfehlung!