Cover des Buches Digger Hamburg (ISBN: 9783768836708)
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Rezension zu Digger Hamburg von Stephan Boden

Vorn und hinten fehlt was

von Elenas-ZeilenZauber vor 11 Jahren

Rezension

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Elenas-ZeilenZaubervor 11 Jahren

*** Klappentext ***
Warum lässt man seinen Job sausen und arbeitet lieber am Boot? Warum kann ein Segeltörn das Leben verändern? Stephan Boden entdeckt das einfache Leben für sich. Nach einem erfolgreichen 'Erstleben' als Werbefilmer mit eigenem Studio und jeder Menge technischem Spielzeug mistet er aus und reduziert seine Bedürfnisse auf das Wesentliche. Sein großes Boot tauscht er gegen 'Digger Hamburg', eine 5,75 m lange Varianta 18 aus. Mit ihr tingelt Stephan Boden im Sommer 2012 vier Monate lang über die Ostsee - und fühlt sich dabei frei wie nie zuvor. Dieser Segeltörn wird sein Leben verändern. 1000 Seemeilen. Zwei Personen. Ein Hund. 18 Fuß. Die Geschichte von 'Digger Hamburg'. Downsizing, kleiner segeln, einfacher leben - für Aussteiger Stephan Boden und seine Freundin ist das das wahre Leben.
*** Meine Meinung ***
Als ich bei vorablesen.de das Buch gewann, freute ich mich total. Okay, ich habe keine Ahnung vom Segeln und war auch noch nie segeln, aber die Geschichte des „Downsizing“ und zeitweisen Aussteigens aus der Alltagsroutine fand ich sehr interessant.
Leider kamen diese beiden Punkte für mich zu kurz. Es wurde über Häfen geschrieben, über die Fußball-WM und natürlich über das Segeln. Auch ohne die Fachtermini zu kennen, verstand ich die Erlebnisse, aber mir kam das „Downsizing“ einfach zu kurz. Leider wurde dies auch nicht mit Wiederholungen und Dopplungen verbessert, denn einerseits wurde im Tagebuch ein Tag beschrieben und dann erneut mit dem Blogeintrag wiederholt. Wenn man dann noch die Bilder, die manchmal eine Doppelseite einnahmen, abzieht, bleiben meiner Meinung nach von den 220 Seiten nur 190 Seiten übrig, die die Geschichte eines längeren Segeltörns ohne Zeitdruck bei meist schlechtem Wetter beschreibt.
Alles begann damit, dass er sein Hobby zum Beruf machte und dann das Segeln nicht mehr mochte, weil es ihm zu viel, zu hektisch wurde. Da dann schon von „Burn Out“ zu sprechen, fand ich ein wenig übertrieben. Jeder, der mal einen Burn Out erlitten hat, weiß, dass dann so gut wie gar nichts mehr geht und es sich nicht um eine Unlust an einigen Dingen handelt.
Es war mir auch ein wenig undurchsichtig, wie das Ganze finanziert wurde. Einfach austeigen und keine Gedanken ums Geld machen - von diesem gescheiteren Existenzen ist die Welt ja voll. Und was mich massiv störte, war der Alkoholkonsum, der jeden Abend stattfand - jedenfalls stellte es sich im Buch so dar, ob es dann wirklich so war ... wer weiß es. Da wurde bei Kälte nicht mal ein heißer Tee getrunken, nein, es gab schon wieder Alkohol.
Leider waren die doppelseitigen Bilder auch mehrfach von der Buchmitte ruiniert und das Objekt, das Boot Digger z.B., verschwand das ein oder andere Mal in der Buchmitte.
Alles in allem ganz interessant das Buch, vor allem für Segler, doch für Menschen, die einen Rundumblick wünschen, was es zu wenig. Die präsentierte Vorgeschichte war mir nicht genug, mir fehlte ein wenig Nachlese und dann noch die Wiederholungen - somit vergebe ich 3 Sterne.

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