Die Heilige Esche zieht den Leser erneut in ihren Bann.
von Josetta
Kurzmeinung: Wie schön! Endlich konnte ich wieder in der Welt der Heiligen Esche verweilen. Eine sehr gelungene Fortsetzung dieser Reihe.
Rezension
„Die alten Götter zürnen, sie müssen besänftigt werden.“ Mit diesem Auftrag macht sich der junge Pol auf einen beschwerlichen Weg, denn er ist der einzige, der dies vermag. Doch er verliert seine Göttergaben. Wie soll er sie gnädig stimmen, wenn er mit leeren Händen vor sie treten wird?
„Die alten Götter zürnen, der Krieg hat begonnen.“ Doch die Völker im hohen Norden kämpfen ihre eigene, ganz persönliche Schlacht. Bruder gegen Bruder. Auf welches Haupt wird der Reif von Bronze gesetzt, wenn die längste und dunkelste Nacht des Jahres mit allem, was in der Tiefe lauert, einem neuen Tag weicht?
„Die alten Götter zürnen, die Blätter der Heiligen Esche welken.“ Leyken aus dem Süden, gefangen im Zentrum der Rabenstadt, sieht die Fäulnis und den Moder mit ihren eigenen Augen. Und sie erkennt, dass die Kindheitsgeschichten über die alten Götter nichts, überhaupt nichts mit der Wirklichkeit zu tun haben.
Der Fantasyroman „Ein Reif von Bronze“ schließt sich nahtlos seinem Vorgängerband an und die Geschichte rund um die Heilige Esche fasziniert aufs Neue durch Stephan M. Rothers ganz besonderen Schreibstil. Ein Buch, welches Zeit braucht, keine Literatur zum Überfliegen, High-Fantasy mit dem gewissen „Rother-Pfiff“, der auch in diesem Buch bravourös zur Geltung kommt.
Wiederum begleiten die Leser abwechselnd den Dieb Pol, König Morwas Familiengeschlecht im hohen Norden, und Leyken aus dem Stamm Banu Qisai, die sich auf der Suche nach ihrer entführten Schwester in der Rabenstadt aufhält. Während „Ein Reif von Eisen“ die Grundlagen der Geschichte liefert, konzentriert sich „Ein Reif auf Bronze“ auf viele magische Szenen. Der Leser kommt dem Geheimnis des alten, mächtigen Baumes auf die Spur und erkennt wichtige Zusammenhänge. Zwei-, dreimal musste ich mit einigen langwierigen Passagen kämpfen, mein einziger und minimalster Kritikpunkt, der trotzdem nicht an der verdienten 5-Sterne Bewertung rüttelt.
Ich persönlich würde nicht mit diesem Band in die Geschichte einsteigen. Alles ist mit Allem verbunden. Und was für die Heilige Esche gilt, gilt auch für diese Trilogie. Vieles ist miteinander vernetzt, die Personen, die Handlungsstränge… Den vollen Genuss bekommt man nur im Ganzen!
Fazit: Ich gebe eine klare Leseempfehlung, denn das Buch ist ein Genuss. Die Story ist rund, macht Lust auf mehr und der gelungene Cliffhanger der letzten Seite, lässt mich bereits jetzt mit den sprichwörtlichen Hufen scharren. Ich möchte weiterlesen, deshalb wird Teil 3 der Reihe auf jeden Fall einen Platz in meinem Buchregal bekommen.