Stephan Pörtner

 4,1 Sterne bei 35 Bewertungen
Autor*in von Köbi der Held, Stirb, schöner Engel und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Stephan Pörtner, geboren 1965, wuchs in einer Schriftstellerfamilie auf: Seine Mutter war Übersetzerin, sein Vater Autor, seine Schwester ist die Schriftstellerin Milena Moser. Er lebt in Zürich, wo seine sechs Krimis mit Köbi Robert, dem Detektiv wider Willen, spielen. Der letzte Band Pöschwies wurde mit einem Werkbeitrag ausgezeichnet, für Stirb, schöner Engel erhielt er den Zürcher Krimipreis. Pörtner war bereits drei Mal für den Glauser Kurzkrimi-Preis nominiert. Für das Straßenmagazin Surprise schreibt er die Kolumne Tour de Suisse, für das Schweizer Radio Hörspiele, ist Co-Autor der Theaterstücke Polizeiruf 117 und Die Bankräuber. Sein jüngster Roman Heimatlos wurde von der Literaturkommission des Kantons Zürich mit einem Anerkennungsbeitrag ausgezeichnet.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Letzte Ruhe im Wohnmobil (ISBN: 9783715255323)

Letzte Ruhe im Wohnmobil

Erscheint am 24.04.2025 als Taschenbuch bei Atlantis Literatur.

Alle Bücher von Stephan Pörtner

Cover des Buches Köbi der Held (ISBN: 9783833480096)

Köbi der Held

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Erschienen am 02.08.2007
Cover des Buches Köbi Santiago (ISBN: 9783908010890)

Köbi Santiago

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Erschienen am 01.08.2007
Cover des Buches Stirb, schöner Engel (ISBN: 9783037620168)

Stirb, schöner Engel

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Erschienen am 14.03.2012
Cover des Buches Kein Konto für Köbi (ISBN: 9783833468735)

Kein Konto für Köbi

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Erschienen am 22.03.2007
Cover des Buches Köbi Krokodil (ISBN: 9783833480102)

Köbi Krokodil

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Erschienen am 02.08.2007
Cover des Buches Der Campingplatzkiller (ISBN: 9783715255064)

Der Campingplatzkiller

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Erschienen am 20.04.2023
Cover des Buches Kein Konto für Köbi (ISBN: 9783715255200)

Kein Konto für Köbi

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Erschienen am 20.03.2024

Neue Rezensionen zu Stephan Pörtner

Cover des Buches Persepolis (ISBN: 9783037312100)
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Rezension zu "Persepolis" von Marjane Satrapi

SophieSyndrom
Persepolis von Marjane Satrapi

»Persepolis« habe ich zunächst als Film gesehen in einem Alter, in dem ich noch keine große Vorstellung von der östlichen Welt hatte und auch noch nicht alle Zusammenhänge verstand, die im Film thematisiert wurden. Allerdings hat mich der Film trotzdem geprägt wie kaum ein anderer. Weil es auch eine Geschichte übers Erwachsenwerden ist. Ein Kampf, den man mit sich selbst ausmachen muss.

Auch als ich nun den Comic gelesen habe, ist mir nicht die Breite der politischen und historischen Hintergründe bewusst. Und dennoch habe ich das Buch nicht aus der Hand legen können und zähle es nun zu meinen Highlights. Marjane Satrapi kämpft mit diesem Comic gegen Vorurteile und Klischees an, versucht, der eindimensionalen westlichen Vorstellung über den Iran Tiefe zu geben, und lässt einen das Land und die Menschen aus anderen Augen betrachten. Aus den Augen eines rebellischen Mädchens, welches ihren Weg zwischen Krieg und Veränderung finden muss.

Film sowie Comic sind beeindruckend und gehen ans Herz. Der Zeichenstil beschränkt sich auf die Nutzung von Schwarz und Weiß, stellt das Erzählen in den Vordergrund - eingeteilt in kleine Kapitel. Er verbindet eine Einfachheit und Tiefe, die mich sehr beeindrucken. Und ich liebe Oma Satrapi - die Szenen mit ihr sind mir die Liebsten. Ich kann Buch und Film nur jedem ans Herz legen!

Cover des Buches Sick City (ISBN: 9783037740231)
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Rezension zu "Sick City" von Tony O'Neill

Stefan83
"I'm so ugly ... That's okay 'cause so are you"

Es ist gerade erst ein paar Tage her, als mein übers Bücherregal schweifender Blick wieder auf „Sick City“ von Tony O'Neill fiel – ein Roman, den ich vor knapp drei Jahren gelesen und zum damaligen Zeitpunkt genauso knapp besprochen habe, was mich im Nachhinein doch insofern etwas wurmt, da er weit mehr Aufmerksamkeit verdient hat. Und dasselbe gilt auch für den Schweizer Walde + Graf Verlag, der, inzwischen eingebettet im Verlag Metrolit, nicht nur immer wieder literarische Perlen ausgräbt, sondern diese dann auch in Punkto äußerer Aufmachung großartig in Szene zu setzen weiß.

„Sick City“ (später auch als Taschenbuch bei Heyne Hardcore erschienen) ist in der gebundenen Erstveröffentlichung ein echter Hingucker, der Buchliebhaberherzen höher schlagen lässt und bei dem uns als Leser nicht eine Sekunde lang der Gedanke kommt, ob man hier nicht etwas zu viel ausgegeben hat. Cover mit Prägedruck, tolle Illustrationen, ein ebenso überzeugendes Textbild (Markennamen in Originalschrift übernommen) wie eine hervorragende Bindung – das ist in dieser Qualität so selten geworden, dass es auffällt. Und wenn es dann noch mit dem Inhalt zwischen den Buchdeckeln eine derart gelungene Symbiose eingeht – die Übersetzung muss an dieser Stelle besonders gelobt werden – kann man von einem rundum überzeugenden Gesamtpaket sprechen. Allerdings eins, dass meiner Ansicht nach bisher viel zu wenige Leser gefunden hat, wobei meine Besprechung vielleicht (zumindest begrenzt) Abhilfe schaffen kann.

Kurz zum Inhalt: Als Jeffrey am frühen Morgen ins Schlafzimmer seines Lovers Bill zurückkehrt – ein ehemaliger Cop des LAPD – erwartet ihn eine Überraschung. Die harte Nacht mit ein paar Huren vom Santa Monica Boulevard war im Verbund mit dem Übermaß an Drogen wohl zu viel für das Herz von Bill. Nun liegt er tot da. Und Jeffrey hat mit ihm nicht nur einen sicheren Zufluchtsort, sondern auch gleichzeitig eine verlässliche Geldquelle verloren. Keine guten Aussichten für einen Junkie, weswegen die Freude umso größer ist, als er erfährt, dass Bill ihn in seinem Testament bedacht hat. Neben einem ganzen Berg von Koks erbt Jeffrey auch einen Film aus den 60er Jahren, der allerdings niemals über eine Leinwand geflimmert ist, da er unter anderem Hollywood-Stars wie Yul Brynner und Steve McQueen bei einer gewaltigen Sex-Orgie zeigt. Pures Dynamit also, das bei der richtigen Handhabung für ordentlich Kohle sorgen könnte. Doch Jeffrey will zuvor einen Entzug versuchen. Er weist sich selbst in die Entzugsklinik „Clean and Serene“ ein, bekannt geworden durch „Doktor Mike“, der im Fernsehen fleißig Werbung für seine Einrichtung macht – und nebenbei reihenweise gutgläubige Frauen flachlegt.

Bei „Clean and Serene“ trifft Jeffrey auf Randal. Sohn einer Hollywood-Größe, der von seinem Vater stets Rückendeckung bekommen hat, wenn es um seine Sucht ging. Doch nun ist dieser gestorben und sein Bruder nur bereit das Erbe zu teilen, wenn Randal seinen Lebensstil ändert und endlich clean wird. Die Aussicht auf Erfolg ist gering, denn Randal kommt, genauso wie Jeffrey, nicht von den Drogen weg. Und wie ihre Erfahrungen im „Clean and Serene“ zeigen, fehlt letztlich auch beiden einfach der Wille dazu. Stattdessen basteln sie gemeinsam an einem Plan, wie sie Millionen scheffeln können, um den Rest ihres Lebens im Rausch zu verbringen. Mittels Randals Kontakten in Hollywood wollen sie einen Sammler auftun, der für den heiklen Film ein ordentliches Sümmchen auf den Tisch blättert. Keine schlechte Idee, wäre da nicht noch Pat, ein soziopathischer Teilzeit-Dealer, der Wind von der Sache bekommen hat und der auch nicht vor Morden zurückscheut, um seinerseits Profit zu machen. Ein verrückter Trip (im wahrsten Sinne des Wortes) nimmt seinen Lauf …

An dieser Stelle möchte mich erst einmal in aller Form bei meiner Lebensgefährtin entschuldigen, welche während meiner Lektüre von „Sick City“ in einem wohl (ihrem Blick nach) wahrhaft unerträglichem Maße von mir mit gekicherten Halbsätzen wie „Hier, hör mal zu...“ und „Haha, du glaubst nicht, was gerade wieder...“ bombardiert wurde. Aber, wie so viele andere Männer auch, Schatz, kann ich das alles erklären.

Tony O'Neills dritter Roman (sein vierter „Black Neon“ ist ebenfalls bei Metrolit auf Deutsch erschienen) ist halt genau die Art von rasanter und politisch herrlich inkorrekter Achterbahnfahrt, welche man zwischen all dem Mainstream-Allerlei schmerzlich vermisst. Und das nicht nur weil der Aspekt Unterhaltung über alle Maße (und fast darüber hinaus) bedient wird, sondern auch Kunstfertigkeit und Glaubwürdigkeit Hand in Hand gehen, man als Leser trotz all der äußerst drastischen Szenen niemals das Gefühl bekommt, dass irgendeine davon zum Selbstzweck verkommt. Im Gegenteil: O'Neill, ebenfalls einst jahrelang Konsument harter Drogen, macht von Anfang an deutlich, inwieweit die Erlebnisse seiner Protagonisten reale Vorbilder haben, zu detailliert seine Schilderungen, zu bitter-fade ihr Nachgeschmack. Wo andere Autoren aus der Distanz die Thematik behandeln, spricht in „Sick City“ jemand durch seine Figuren. Jemand der nichts erfinden muss, weil er eben haargenau weiß wovon er spricht. Der auch versteht, warum es cool sein kann „drauf zu sein“. Der nachvollziehen kann, warum man diesen nächsten Kick braucht, obwohl man weiß, dass es der letzte sein könnte. Und jemand, der den Widerspruch darin nicht verurteilt.

Wer zwischen den Zeilen liest – angesichts all der Obszönitäten und Gewalttaten zugegebenermaßen nicht immer einfach – erkennt die Zuneigung und die Sympathie, welche O'Neill den Hauptfiguren angedeihen lässt. Weil er mit ihnen vergleichbare Erfahrungen teilt – etwas das bei den meisten Leser wohl (hoffentlich) nicht der Fall sein dürfte. So ist es für uns mitunter schwierig, den Taten von Jeffrey und Randal mit Verständnis zu begegnen. Zwei Menschen, welche ganz unten, im tiefsten Dreck angekommen sind, und die trotzdem darin kein Scheitern sehen. Und so schwer nachvollziehbar für uns dieses Streben nach Selbstzerstörung sein mag, so ist es doch ein ehrliches. Weder der eine noch der andere macht sich Illusionen über ein Leben ohne Drogen. Beide wissen, ein Entzug wird nie erfolgreich sein. Beide wissen, ihr Drogenmissbrauch führt letztendlich in den eigenen Untergang. Und O'Neill versucht erst gar nicht, ihre Entscheidungen zu rechtfertigen oder zu erklären. Stattdessen steckt sich „Sick City“ den moralischen Finger genau dorthin, wo die Sonne nicht scheint.

Ist „Sick City“ also ein Drogenroman wie „Trainspotting“? Sicher, Parallelen, von allem in der Herangehensweise, gibt es viele, aber letztendlich ist O'Neills Werk dann doch zu sehr „Pulp“ und zu „noiresk“ (Der geplante Coup, die scharfe Braut, der Bösewicht), um es sich mit der Kategorisierung so einfach zu machen. Das Spritzen und Schnupfen, das Abklemmen von Adern, das Aufkochen des Löffels – das alles ist zwar allgegenwärtig, bildet aber nicht das Fundament des Romans, das in die Düsternis der Drogensümpfe L.A.s genauso abtaucht, wie in die strahlende Fassade von Hollywood. Eine Traumfabrik, die weit mehr Träume frisst oder zerstört als am Ende erfüllt. Eine Stadt, an der Hoffnungen zerschellen – und ein Ort voller inhaltsleerer Symbole, welche bei genauerem Blick ihre Schattenseiten offenbaren. Wie schon in Nathanael Wests „Der Tag der Heuschrecke“, so wirft auch „Sick City“ einen ungeschminkten Blick hinter die Kulissen, auf die Bürgersteige gegenüber dem „Walk of Fame“, auf die dunklen Straßenschluchten direkt in der Nachbarschaft der großen Kinos und Theater. Santa Monica Boulevard, Hollywood Boulevard, Vine Street – Straßen mit wohlklingenden Namen und Geschichte. Und doch auch Plätze, wo Prostituierte auf ihre Freier warten, Dealer ihre Drogen verticken und Obdachlose die Hauseingänge säumen. (Wer Michael Connelly liest, weiß auch, dass Morde hier keine Seltenheit sind)

Tony O'Neills Roman mag rotzig und dreckig daherkommen, enttarnt aber scheinbar im Vorbeigehen die Doppelmoral derjenigen, die „doch nur helfen wollen“ (Doktor Mike). Und er verdeutlicht, dass die Grenze zwischen Arm und Reich, zwischen Erfolg und Misserfolg im Milieu der Drogensüchtigen verschwimmt. Wenn man Junkie ist, zählt die gesellschaftliche Herkunft wenig – es eint die Sucht, die Suche nach dem nächsten Schuss, der Dealer an der Ecke, welcher seinen Stoff abgewrackten Pennern genauso in die Hand drückt, wie er ihn durch die heruntergefahrenen Fenster der Limousinen reicht. Hinter der Maske sind wir alle gleich – das scheint irgendwie auch eine Botschaft dieses Romans zu sein, dessen Pendel zwischen dem Drogenrausch und der Gewalt hin und her schlägt, um lediglich dort zu verweilen, wo hemmungslos gevögelt wird. Nur um im Anschluss daran, wieder Fahrt in eine der beiden Richtungen aufzunehmen.

„Sick City“ ist ein temporeicher, witziger, ekelerregender und auch irgendwie trauriger Trip von schmerzhafter Geradlinigkeit. Die literarische Faust in die Magengrube. Der Stoff, der nichts für Weicheier oder Zartbesaitete ist. Worte, wie im Rausch aufs Papier genagelt. Worte, die sich um Etikette genauso wenig scheren, wie um ihre Wirkung. Und doch Worte, die eine Wirkung haben und nachträglich prägen, denn Verständnis habe ich nach wie vor nicht für derartige Exzesse. Aber ich verstehe jetzt etwas besser, warum man Verständnis haben könnte.

Cover des Buches Unknown Pleasures (ISBN: 9783849300647)
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Rezension zu "Unknown Pleasures" von Peter Hook

BerlinerLesezeichen
Ein Stück Musikgeschichte

Joy Division haben Musik geschaffen, die bis heute nachwirkt. Sie haben nur zwei Studioalben veröffentlicht und einen ganz eigenen zeitlosen Sound kreiert, der auch heute noch Musiker und Bands beeinflusst und inspiriert. Und natürlich sind sie auch zum Mythos geworden, weil sich Sänger Ian Curtis im Mai 1980 umgebracht hat, als die Band langsam begann, erfolgreich zu werden.
Das Buch des Bassisten ist nicht das erste über die Band, und auch zwei Filme haben Joy Division und Ian Curtis bereits ein Denkmal gesetzt, aber als Bandmitglied schreibt Peter Hook aus einer ganz besonderen, inneren Perspektive. Und aus einer sehr persönlichen: Er erzählt offen über die Krankheit und den Tod von Ian Curtis und die Unfähigkeit seines Umfeldes, ihm zu helfen und mit seinen Problemen umzugehen. Und das alles in einer Sprache, die uns direkt mitnimmt in das Manchester der wilden 70er. Deshalb ist „Unknown Pleasures“ lesenswert, und nicht nur für Fans von Joy Division.
Ende der 1970er Jahre revolutionieren einige Bands die Musikszene, und es entsteht eine ganz neue Musik, die zu einem Lebensgefühl wird – Punk. Ein legendäres Konzert der Sex Pistols in Manchester wird für die beiden Jungs Peter Hook und Bernard Sumner zu einem Schlüsselerlebnis, sie beschließen eine Band zu gründen. Der introvertierte intellektuelle Ian Curtis stößt als Sänger dazu, und mit Steve Morris ist das Quartett 1977 komplett. In vielen Konzerten schärfen sie ihren eigenen Stil, erspielen sich einen Namen in der Szene und nehmen schließlich 1979 ihr Debütalbum Unknown Pleasures auf. Zur selben Zeit wird bei Ian Curtis Epilepsie diagnostiziert und er muss starke Medikamente nehmen. Wie schlecht es ihm wirklich geht und wie sehr der wachsende Druck ihm zusetzt, realisiert keines der anderen Bandmitglieder. Als Curtis sich im Mai 1980 umbringt, können sie damit überhaupt nicht umgehen, und machen einfach weiter – als New Order haben die verbliebenen drei weiterhin Musikgeschichte geschrieben.

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