Stephan Pauli

Lebenslauf

Stephan Pauli übersetzt Sachbücher aus dem Englischen und Spanischen, u.a. von Adam Alter, Ben Schott und Amy Stewart.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Stephan Pauli

Cover des Buches Unwiderstehlich (ISBN: 9783492242226)
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Rezension zu "Unwiderstehlich" von Adam Alter

HansDurrer
Alles kann zur Sucht werden

Als Steve Jobs im Januar 2010 der Öffentlichkeit das iPad vorstellte, pries er es als einzigartig, als unglaubliches Erlebnis, als das Beste überhaupt, um Fotos anzusehen, Musik zu hören, Spiele zu spielen. „Er glaubte, jeder solle ein iPad besitzen. Seinen Kindern aber verweigerte er hartnäckig die Benutzung des Geräts“, schreibt Adam Alter, Professor für Marketing, in „Unwiderstehlich. Der Aufstieg suchterzeugender Technologien und das Geschäft mit unserer Abhängigkeit“. Mit anderen Worten: Steve Jobs hielt sich an die Grundregel aller Drogendealer: Nimm selbst nie die Drogen, die du verkaufst.

Gemäss Adam Alter sind unsere Vorstellungen von Sucht zu beschränkt, denn wir denken bei Süchtigen regelmässig an Menschen mit bestimmten Anlagen, die von Substanzen abhängig wie Heroin, Alkohol, Kokain, Nikotin etc. abhängig sind. Alters Meinung nach „entsteht Sucht vor allem aus einer Mischung aus Umwelteinflüssen und Umständen.“ Er redet von Verhaltenssüchten und diese sind vielfältig: Glücksspiel, Shopping, soziale Netzwerke, E-Mail etc..

Verhaltenssucht ist nicht nur ein eigenartiger, sondern ein irreführender Begriff, denn so recht eigentlich kann sich der Mensch nicht nicht verhalten – wir verhalten uns immer – und natürlich ist nicht jedes Verhalten ein süchtiges. Sucht sei „eine starke Bindung an Erlebnisse, die schädlich und dennoch unwiderstehlich sind“, so Professor Alter.

Das klingt, als ob alles zur Sucht werden kann. Und so ist es auch. Dazu kommt, dass die moderne Konsumgesellschaft durchaus ein Interesse daran hat, uns süchtig zu machen, denn wir sollen ja kaufen, kaufen, kaufen und je weniger wir den Angeboten widerstehen können, desto besser für die Wirtschaft.

Der Psychotherapeut und Coach Werner Gross sieht die Sucht als ein Grundproblem unserer Konsumgesellschaft, denn deren Leitsatz sei: „Noch mehr, noch grösser, noch besser, noch bequemer“, schreibt er in „Was Sie schon immer über Sucht wissen wollten“ (Springer-Verlag, Berlin Heidelberg 2016). Die Folge davon ist, dass wir uns nicht mehr nach unseren Grundbedürfnissen ausrichten, sondern nach dem, „was uns angeboten oder eingeredet wird.“ Was nottut, so Gross, ist „eine gesellschaftliche Rückbesinnung auf Lebenswerte, die ein sinnvolles und lustvolles Leben auch ohne Drogen oder süchtige Verhaltensweisen möglich macht“ sowie „eine eindeutige, von allen Experten akzeptierte Begriffsbestimmung der Sucht zu finden.“ Letzteres ist deswegen nötig, da auch stoffungebundene Süchte das Alltagsleben beeinträchtigen und als Krankheiten anerkannt gehören.

Es gehört zu Adam Alters Verdienst, dass er mit zahlreichen Beispielen auf solch stoffungebundene, süchtig-machende Verhaltensweise aufmerksam macht, an die wir gemeinhin nicht denken, wenn wir von Sucht sprechen. „Wir hängen an unseren Telefonen, an E-Mail und Videospielen, an Serien und an der Arbeit, an Shopping und an Fitness.“ Wie auch an Instagram-Likes und Facebook-Posts.

Was also ist zu tun? Die Technik zu verbannen, hält Alter für keine gute Idee. Stattdessen plädiert er dafür, sich eine eigene „Verhaltensarchitektur“ zu schaffen, also etwa seinen Handy-Gebrauch einschränken. „Kein Handy beim Essen. Oder man setzt sich Tageszeiten, an denen man keine Bildschirme benutzt. Besonders 90 Minuten bis eine Stunde vor dem Schlafengehen ist das sinnvoll. Der Bildschirm strahlt blaues Licht aus, da denkt unser Gehirn, dass es wach bleiben muss. Dadurch schläft man unruhiger. Das Gleiche gilt für morgens. Man kann sich nach dem Aufstehen ruhig mal gönnen, die erste halbe Stunde ohne Bildschirm wach zu werden.“

Und die Wirtschaft, soll die gar nichts tun? Doch, soll sie und laut Prof. Alter ist es auch durchaus möglich, „Produkte und Erlebnisse zu schaffen, die zwar unentbehrlich sind, aber deshalb noch lange nicht süchtig machen.“ Fragt sich nur, ob das im Interesse der Wirtschaft liegt.

Cover des Buches Das Ausrufezeichen. Eine rebellische Geschichte (ISBN: 9783365004883)
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Rezension zu "Das Ausrufezeichen. Eine rebellische Geschichte" von Florence Hazrat

ancla_books4life
Unterhaltsam, aber!

**** Worum geht es? ****

Wie kann ein Satzzeichen eigentlich rebellisch sein? Das Ausrufezeichen kämpft schon seit Jahrhunderten um seinen Platz unter den Satzzeichen. Warum wurde dieser regelmäßig angezweifelt und welchen Stand hat es heute? Eine Reise durch die Geschichte des Ausrufezeichens.


**** Mein Eindruck ****

Das Buch hat eine Vielzahl an Fakten zusammengetragen rund um die Geschichte und die Bedeutung eines einzelnen Satzzeichens. Dies zu verfolgen war für mich nicht nur informativ, sondern auch sehr unterhaltend. Die Bilder lockerten den Text angenehm auf. Während des Lesens fragte ich mich allerdings immer wieder, ob es sich hierbei um eine Ansammlung von Wissen oder einer in sich konsistenten Sacherzählung handelt. Ich konnte keinen stringenten Erzählstrang erkennen, teils kam es zu zeitlichen Sprüngen und inhaltlichen Wiederholungen. Schon zu Beginn sprang ich mit einem Beispiel in das Buch, motivierende Sätze oder gar eine Einführung suchte ich vergeblich. Auch die einzelnen Kapitel werden nicht motiviert: die Themenzugehörigkeit, bzw. der Kontext bleiben unklar und so fühlte sich für mich manches als ausschweifend an. Einige Aussagen weisen ein starkes Meinungsbild auf, sodass ich als Lesende nicht unterscheiden konnte, was eine persönliche Meinung oder eben eine wissenschaftliche oder historisch fundierte Aussage ist. Am Ende kann man das Buch aber auch weniger ernst nehmen und sich einfach unterhalten fühlen. Dieser Teil ist äußerst gut gelungen und lohnt es zu entdecken.


**** Empfehlung? ****

Ist man auf der Suche nach einem fundierten Sachbuch ist die Trennung von dem Meinungsbild mit viel Arbeit verbunden. Sucht man ein unterhaltendes und teils historisch interessantes Buch, kann man viel Freude erleben. So oder so lernt man bestimmt etwas dazu!

Cover des Buches Die kürzeste Geschichte Russlands (ISBN: 9783548068008)
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Rezension zu "Die kürzeste Geschichte Russlands" von Mark Galeotti

Bellis-Perennis
„Geschichte ist ein Fluss, der niemals rückwärts fließt“

Kann man eine über 1.500 jährige Geschichte eines Landes auf knapp 260 Seiten darstellen? Ja, man kann. 


Mark Galeotti bringt mit vorliegendem Buch dieses Kunststück zu Wege. Der Autor schafft es, die Geschichte Russlands seinen Lesern in acht Kapiteln näher zu bringen.  



  • „Lasst uns nach einem Fürsten suchen, der über uns herrsche“

  • „Um unserer Sünden willen, kamen unbekannte Volksstämme“

  • „Autokratie von Gottes Gnaden“

  • „Geld ist die Schlagader des Krieges“

  • „Ich werde eine Autokratin sein. Das ist mein Beruf.“

  • „Orthodoxie, Selbstherrschaft, Volkstümlichkeit“

  • „Das Leben ist besser, das Leben ist lustiger geworden, Genossen.“

  • „Russland ist wieder auf die Beine gekommen.“ 


Mark Galeotti beschreibt das Land, das elf Zeitzonen umfasst, zahlreiche Ethnien, Religionen und Traditionen vereint, als ein zerrissenes Land. Häufig zusammengehalten durch die Klammer einer Gewaltherrschaft - bis heute. Auch wenn sich der aktuelle Autokrat das Etikett einer (pseudo)demokratischen Wahl aufklebt  


Meine Meinung: 


Dem Autor ist es vortrefflich gelungen, die lange Geschichte Russlands verdichtet darzustellen. Dass dabei nicht jedes Detail erwähnt werden kann, liegt in der Natur der Sache. Den Lesern, die zu den einzelnen Kapiteln mehr lesen wollen, empfiehlt Mark Galeotti einige interessante Buchtipps.  


Fazit:


Russlands Geschichte ist reich an zurechtgebogenen Mythen, vom Zaun gebrochenen Kriegen und selbstherrlichen sowie zerstörerischen Autokraten, wie der aktuelle Krieg gegen die Ukraine zeigt. Gerne gebe ich diesem Abriss der russischen Geschichte 5 Sterne. 


 


 

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