Rezension zu Blonder Kaviar von Stephan Schwarz
Rezension zu "Blonder Kaviar" von Stephan Schwarz
von Leseratz_8
Rezension
Leseratz_8vor 11 Jahren
Das Team der Mordkommission freut sich über die Bekanntgabe der Verlobung ihrer Kollegin Frauke mit dem Rechtsmediziner Kevin, als alle zu einem Leichenfundort auf einem Parkplatz an der A5 gerufen werden. Hier wurde die Leiche der jungen Mariola abgelegt, mit deren brutaler Ermordung dieser rasante Krimi beginnt. Das Team um Hauptkommissar Felix Büschelberger ist erschüttert ob der Brutalität und schwört sich, den oder die Täter zu fassen. Die Identität der Toten bleibt zunächst ungeklärt, die Ermittlungen im Rotlichtmilieu führen nicht weiter. Auch ein Besuch im örtlichen Asylantenheim bringt vorerst keine Entwicklung, aber die "Ältesten" der Gemeinschaft versprechen sich umzuhören und die Polizei auf dem Laufenden zu halten. Plötzlich taucht unerwartet Polizeimajor Irena Sowetschakow aus der Ukraine auf und kann die Tote identifizieren. Sie bringt auch Informationen über einen brutalen Zuhälter und seine "Mitarbeiter" mit und damit beginnt eine aufregende und umfangreiche Ermittlungsarbeit, die tief in die Abgründe der menschlichen Triebe führt. Die Charaktere des Teams und der sie umgebenden Personen sind ausführlich beschrieben und sehr sympathisch, die Handlungen schlüssig. Obwohl der Krimi mit vielen technischen Erklärungen aufwartet, sei es über Elektroautos und -fahrräder aber auch über die neueste Computer- und Ermittlungstechnik, wird die Spannung dadurch nicht gemindert. Auch die mit dem eigentlichen Fall nicht verbundenen Nebenschauplätze sind stimmig und passen sich in die Handlung gut ein. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten, war logisch und dicht aufgebaut und der Schreibstil flüssig und gut zu lesen. Positiv ist auch die Gestaltung der Kapitel und die Größe des Buches. Die Kapitel sind so lang bzw. kurz, dass schnell nochmal ein oder zwei gelesen werden können. Das Buch ist etwas größer als "normale" Taschenbücher, liegt aber sehr gut in der Hand. Besonderes Lob bekommt Herr Schwarz dafür, dass seine Kommissare auch ein Wochenende haben, und relativ normale Arbeitszeiten, Überstunden gibt es, wenn es wirklich notwendig ist. Das unterscheidet diesen Krimi wohltuend von anderen seiner Art. Ich vergebe eher selten fünf Sterne, aber hier ist es wirklich verdient. Ich warne vor, während der letzte 100 Seiten kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es endet so rasant, wie es auch begann.