Stephan Zantke

 4,4 Sterne bei 8 Bewertungen

Lebenslauf

Stephan Zantke, Jahrgang 1961, geboren und aufgewachsen in Nordrhein-Westfalen, absolvierte in Heidelberg ein Studium der Rechtswissenschaften. Während seines Referendariats arbeitete er im sächsischen Kultusministerium der Landesregierung Biedenkopf in Dresden. Am 1. April 1993 begann er seine Arbeit als Staatsanwalt in Zwickau. Seit 2000 arbeitet er als Amtsrichter beim Amtsgericht in Zwickau. Zantke hält für Organisationen wie die OSZE und die GIZ internationale Vorträge.

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu Stephan Zantke

Cover des Buches "Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?" (ISBN: 9783742307200)
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Rezension zu ""Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?"" von Stephan Zantke

Berichte über Fälle eines Richters
Alina1011vor 2 Jahren

„Wenn Deutschland so scheiße ist,warum sind sie dann hier“ war die Frage des Richters Stephan Zantke an einen kriminellen Flüchtling. Dieser Satz stand einige Zeit in den Medien und brachte den Richter große Aufmerksamkeit. Daher verfasste er ein Buch aus 10 Fällen, in denen der Richter ein Urteil fällen musste.

Meinung:

Dieses Buch hat 202 Seiten in großer Schrift und lässt sich daher schnell durchlesen. Es werden 10 Täter vorgestellt und deren Verurteilung. Auch die Opfer werden gut beschrieben, sodass man einen guten Einblick in die Gedankenwelt der Opfer erhält und erahnen kann was dem Täter bewogen hat seine Tat/Taten durch zu führen. Für mich war es interessant und kurzweilig, da ich den Landkreis in dem die Täter agierten kenne und gleich ein Bezug dazu vorhanden ist. Für Leser die diese Region nicht kennen, könnte ich mir vorstellen, das sie das Buch nicht so interessant finden werden.

Ein Kleinigkeit hat mir jedoch nicht gefallen, an manchen Stellen wurde der Inhalt wiederholt. Das wäre nicht nötig gewesen.

Fazit:

Für mich ist es ein interessantes Buch, da die Fälle spannend sind, es regional bekannt ist und man erahnen kann wie schwierig es für einen Richter ist, Recht zu sprechen.

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Cover des Buches "Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?" (ISBN: 9783742307200)
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Rezension zu ""Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?"" von Stephan Zantke

Richtig
melli.die.zahnfeevor 4 Jahren

Vor dem Gesetz sollte jeder gleich sein .....Und ein Richter muss immer,immer objektiv anhand des Gesetzes urteilen. Niemals eine subjektive Meinung zeigen, nur das Gesetz zählt. Nun mag man über unser wunderschönes - NICHT- Land denken was man mag, und die Bedenklichkeit der Gesetzgebung liegt ja nun völlig klar auf der Hand, aber das Buch ist klasse.
Der Autor hat die Gratwanderung geschafft , objektiv zu bleiben und die Täter,Opfer und vor allem die Gesetze in den Vordergrund des Buches zu stellen.Alle Fälle sind wunderbar aufbereitet und das ganze Buch liest sich sehr informativ ohne jemals mit typischem Juristenjargon zu langweilen.
Fazit: Eine absolute Leseempfehlung

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Cover des Buches "Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?" (ISBN: 9783742307200)
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Rezension zu ""Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?"" von Stephan Zantke

empfehlenswerter Einblick
sparklesandherbooksvor 5 Jahren

„Ich sehe in jedem Straftäter einen Menschen, der einen Fehler gemacht hat. Ich sehe aber auch die Opfer. Die Menschen, die unter einer Straftat leiden müssen. Manchmal ein Leben lang. Eine gerechte Entscheidung für beide Seiten zu finden ist und bleibt unmöglich. Ich versuche es jeden Tag.“ (Stephan Zanke im Nachwort)

Worum geht’s?
Stephan Zantke ist Strafrichter in Zwickau. Bekannt geworden ist er durch die im Buchtitel zitierte Aussage in einem Strafprozess, dem ein Reporter der Bild-Zeitung beiwohnte. Richter Zantke berichtet in diesem Buch von zehn seiner selbst erlebten Fälle, reale Taten, reale Täter, reale Urteile. Hierbei wird die bunte Bandbreite des Strafgesetzbuchs aufgegriffen und von Vergewaltigung, Betrug, Diebstahl bis zu Drogendelikten der tägliche Wahnsinn eines Strafrichters präsentiert.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover zeigt Herrn Zantke in seiner Richterrobe. Das Bild finde ich zugegebenermaßen nicht sehr schmeichelnd, es wirkt wie eine kurzfristige Momentaufnahme. Das als Buchtitel gewählte Zitat ist natürlich sehr deutlich und vermittelt vielleicht eine Erwartung, die das Buch nicht ganz erfüllt.

Der Schreibstil ist grandios. Einfühlsam, aber spannend berichtet Richter Zantke von seinen zehn ausgewählten Fällen. Hierbei erfährt der Leser zu Beginn jedes Kapitels, welches Delikt ihn erwarten wird, dann wird das Geschehen vorgestellt. Im Anschluss folgt der Unterabschnitt „Der Prozess“ und ein als „Die Tat“ betitelter Abschnitt, wo meist allgemein eine juristische Erklärung für Besonderheiten ausgeführt wird, etwa erklärt wird, was der Unterschied zwischen Raub und Diebstahl ist oder was sich eigentlich hinter „Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte“ verbirgt.

Mein Fazit
Der Grund, weshalb ich zum Buch griff, war der Titel. Ja, der Titel sprach mich an – allerdings negativ. Ich habe viele juristisch veranlagte Bücher gelesen, wo es um Abrechnungen und Anprangerungen ging. So spricht auch der Klappentext von „einem schonungslosen Blick auf eine überforderte Justiz und Kriminelle, die sich die Schwäche des Staats zunutze machen“.

Doch meine Erwartungen, hier eine weitere Wutrede über die Machtlosigkeit der Justiz und die unzureichenden Gesetze zu lesen, wurde nicht erfüllt. Ganz im Gegenteil: Dieses Buch war eine absolute Sensation zu lesen. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite, nicht zuletzt durch den einfühlsamen und interessanten Schreibstil, keine Seiten voller schwerverständlicher juristischer Ausführungen und vor allem Abwechslung! Denn bei Richter Zantke gibt es alles: Der Asylbewerber, der sich danebenbenimmt, die linke Weltverbesserin, der minderjährige Nazi, die brave Hausmutter – Männlein, Weiblein, alt, jung, gescheiterte Existenzen und unerklärliche Momentausfälle. Das Buch spiegelt die Realität an deutschen Gerichten wider. Nicht immer geht es in der Quintessenz darum, dass unsere Gesetze unzureichend sind. Teilweise lernt man viel eher das Problem Mensch kennen, den Drang nach Erklärungen, die man im Strafverfahren finden möchte, aber nicht immer findet. Der Klappentext ist für mich absolut irreführend und fast schon beschämend, denn hier gibt es weder drastische Fälle noch Einblicke in Paralellwelten - hier gibt es den gnadenlosen Alltag vor deutschen Strafgerichten.

Und die für mich wichtigste Erkenntnis, die ich aus diesem Buch mitnehme: Hier schreibt jemand, der die Schattenseiten unserer Bevölkerung kennt. Jemand, der weiß, dass Recht nicht auch immer der gewollten Gerechtigkeit entspricht, weil auch Beweisbarkeit eine Rolle spielt. Jemand, der an verdiente zweite Chancen glaubt, aber auch weiß, wann die volle Härte gebraucht wird. Jemand, der täglich versucht, unser Leben ein wenig sicherer zu machen. Und ich bin dankbar dafür, dass dieser Jemand nicht aufgibt, obwohl der ein oder andere Rückschlag in Form von gesetzlichen oder menschlichen Hindernissen ihm regelmäßig gegenübertritt.

Dieses Buch ist für Leute, die sich für das Strafrecht interessieren, für Fälle und Schicksale, für die täglichen Probleme eines Richters, aber hierbei keine mutlose Wutrede suchen, sondern ein wundervoll geschriebenes, gut erklärtes Buch in den Händen haben wollen.

[Diese Rezension basiert auf einem eigenständig im stationären Handel gekauftem Exemplar des Buches. Ich stehe weder in Verbindung mit dem Autor noch dem Verlag.]


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