Dämonen und Engel fasziniert die Menschheit ja seit eh und je – was aber, wenn diese Gestalten wirklich unter uns wandeln und wir das gar nicht mitbekommen? Wenn wir einem verfallen würden oder selbst die Erfahrung machen würden, solch ein Wesen zu werden? Stephanie Chong hat in ihrem Roman „Die Sehnsucht des Dämons“ genau solche Fragen zum Ausdruck gebracht.
Die Yogalehrerin Serena hat eine Aufgabe. Sie ist ein Engel, denn sie ist umgekommen bei der Rettung einer Familie bei einem Autounfall. Sie ist nun ein Schutzengel und muss auf ihren Schutzbefohlenen aufpassen, ihn auf den richtigen Weg bringen. Da läuft sie dem Clubbesitzer Julian Ascher über den Weg, der einer der mächtigsten Erzdämonen ist. Solche vernichten die Menschen, die Seele und befördern diese in die Hölle. Er wirft ein Auge auf Serena und hat sie auch bereits schon geküsst, was ihr Angst macht. Da stellt er ihr in Aussicht, die Seele ihres Schutzbefohlenen zu verschonen, wenn sie mit ihm eine Woche nach Las Vegas geht zur Neueröffnung seines Clubs. Auf der Reise macht Serena die Hölle, den Himmel und die Versuchung durch...
Anfangs wusste ich nicht, was ich von diesem Roman halten soll und ich habe geschwankt ob ich diesen einfach beiseite legen soll. Da ich eigentlich weniger der Urban Fantasy Fan bin und ich dachte, es läuft auf so etwas genau hinaus, war es im Prinzip nichts für mich. Doch bin ich am Ende froh, es nicht getan zu haben – viele Dinge ändern sich und Romantik und Fantasy ergänzen sich perfekt, die Erotik bleibt etwas auf der Strecke, was mir persönlich gut gefällt.
Die Protagonistin ist eine starke Person, die zu einem Engel wurde. Aber auch sie wird schwach – beim Anblick Julians. Man staunt immer wieder, wie sie sich gut unter Kontrolle hat und ihre Aufgabe sehr ernst nimmt. Man gewinnt sie richtig lieb umso mehr man liest. Aber auch Julian zieht den Leser in seinen Bann – er hat einfach das gewisse Etwas, das Böse, das die Mädels so anzieht.
Man fragt sich darüber hinaus, wo das wohl hinauslaufen wird. Eigentlich kann man es sich die ganze Zeit denken, aber es gibt ja immer mehrere Szenarien, welche in Frage kämen. Der Schreibstil und die Neugierde des Lesers machen das Buch zu einem gelungenen Lesegenuss, der einem die Stunden versüßt. Man verschlingt förmlich die Zeilen, erfährt immer mehr über die Hintergründe und kann nicht genug bekommen.
Leider ist das Buch schon viel zu schnell zu Ende und man würde gerne mehr lesen von den Engeln und Dämonen, man hat sich schon selbst mittendrin gesehen.
Wer genug von zuviel Erotik in Fantasyromanen hat, gerne aber von Romantik und dem Kampf um die Liebe list, ist hier genau richtig – ein himmlisches Lesevergnügen mit vielen Überraschungen, man sollte seine Vorurteile erst einmal beiseite lassen!