Stephanie Cowell

 3,5 Sterne bei 38 Bewertungen
Autor*in von Die Frau im grünen Kleid, Der Medicus von London und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Stephanie Cowell, die Tochter zweier Künstler, ist ausgebildete Koloratursopranistin und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in New York. Nach ihrem Mozart-Roman "Welche Wonne, dich zu finden" legt sie mit "Die Frau im grünen Kleid" ihre zweite bewegende Künstler-Romanbiographie vor.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Die Frau im grünen Kleid (ISBN: 9783426307458)
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Rezension zu "Die Frau im grünen Kleid" von Stephanie Cowell

Stephanie_Ruh
Die Frau hinter Claude Monet

Claude Monet sieht Camille am Pariser Bahnhof und ist direkt fasziniert von ihrer Ausstrahlung. Jahre später trifft er sie wieder in einer Buchhandlung und bittet sie, ihm Modell zu stehen. Sie wird seine "Frau im grünen Kleid", eines seiner Kunstwerke. Camille kommt aus "gutem Haus" und überwirft sich mit ihrer Familie, um mit Monet zu leben. Das Leben mit ihm ist nicht einfach, Monet verdient immer wieder so gut wie nichts. Sie ziehen mehrfach um, er verlässt sie auch immer wieder für längere Zeit um zu malen oder alleine zu sein, aber sie können nicht ohne einander leben.

Das Cover von "Die Frau im grünen Kleid" zeigt eine grün gekleidete Dame im Vordergrund, hinten sieht man die Pariser "Sacré-Coeur". Ein stimmiges Cover, das zeigt, dass es in diesem Buch um Camille geht, sie aus Paris kommt und ihr Leben sich auch lange in Paris abgespielt hat. Stephanie Cowell stellt Claude Monet in den Vordergrund, auch wenn es laut Titel eigentlich mehr um Camille, seine erste Ehefrau, gehen soll. Leider erfährt man wenig von Camilles Gefühlen, sie ist für mich als Person kaum greifbar, was aber auch daran liegen kann, dass es von ihr keinerlei Briefe oder Aufzeichnungen geben soll. In Monets Gefühlswelt erhält man viel Einblick und kann nur erahnen, wie schwierig das Leben an seiner Seite gewesen sein muss. Camille muss ihn sehr geliebt haben, um sich von ihren Eltern loszusagen und seine Launen und seine Abwesenheit aushalten zu können. 

Eine weitere tragische Frauengeschichte hinter einem berühmten Mann. Am Anfang und die Sprünge zwischendurch zu Monet als altem Mann hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht, für mich wurde das Buch durch die gewachsene Beziehung und die gegenseitige Abhängigkeit von Camille und Claude Monet interessant.

Cover des Buches Die Frau im grünen Kleid (ISBN: 9783426307458)
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Rezension zu "Die Frau im grünen Kleid" von Stephanie Cowell

Dreamworx
Die Liebe der Camille Doncieux

1857. Der 17-jährige Claude Monet möchte das Geschäft seines Vaters in Le Havre nicht übernehmen, sondern lieber Bilder auf Leinwände bannen, denn die Malerei ist seine Leidenschaft. Als seine Mutter verstirbt, kehrt er seiner Heimat den Rücken und zieht der Kunst wegen nach Paris, wo er sich mehr schlecht als recht durchschlägt, doch viele andere Künstler wie Pissaro, Renoir, Sisley, Bazille und Manet kennenlernt und mit ihnen eine Gemeinschaft bildet. Als er 1866 Camille Doncieux begegnet, verliebt er sich sofort in sie, doch diese ist bereits verlobt. Camille entstammt einer wohlhabenden Familie und die Beziehung zu Claude wäre nicht standesgemäß. Aber Camille hat ihr Herz ebenfalls an Claude verloren und bricht mit ihrer Familie für ein Leben an Monets Seite. Das Leben ist hart, denn sie leben an der Armutsgrenze. Claude lebt für seine Malerei und verweist Camille damit auf den zweiten Platz in seinem Herzen, wobei sie ihm als Modell und Muse zur Verfügung steht…

Stephanie Cowell zeichnet mit „Die Frau im grünen Kleid“ auf wunderbare Weise das Leben des impressionistischen Malers Claude Monet nach und vermischt belegte historische Fakten mit Fiktion auf so geschickte Weise, dass man als Leser nicht nur dem künstlerischen Genie, sondern auch seine Persönlichkeit hautnah kennenlernen und seiner Leidenschaft nachspüren darf. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil lässt den Leser eine Reise in die Zeit Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts antreten und die harte Welt eines bildenden Künstlers miterleben, der sich in seinen Bildern offenbart und doch zu Lebzeiten nicht verstanden wurde, geschweige denn davon leben konnte. Der Leidenschaft und Exzentrik des Künstlers hatte sich alles unterzuordnen, das muss Camille am eigenen Leib erleben, denn es ist nie genug Geld für Essen, Wohnen und etwas Komfort da. Die Liebe Camilles zu Monet ist tief, aber auch von vielen Entbehrungen geprägt, denn sie kann mit der Malerei ihres Mannes nicht in Konkurrenz treten. Das gemeinsame Leben mit Camille und die Liebe zu ihr spiegeln sich in jedem seinen Bildern wieder, mal ist Camille die strahlende „Frau im grünen Kleid“, dann wiederum zeigt er seine Liebe zu ihr in den zarten Tönen seiner ausdrucksstarken Seerosenbilder oder dem eigenen Garten in Giverny. Auch wenn seine Kunst ihn völlig vereinnahmt und an Besessenheit grenzt, besitzt Monet auch eine große Leidenschaft für seine Frau Camille, die er ihr im realen Leben vielleicht nie so zeigen konnte und um die sie all die Jahre so gekämpft hat. Camille war seine Stütze, seine Inspiration und seine Seele – sie leuchtet aus jedem Farbpigment seiner Bilder.

Die Charaktere wurden von der Autorin glaubwürdig zum Leben erweckt und geben dem Leser die Möglichkeit, sie zu begleiten und die Facetten ihres Wesens zu studieren. Monet ist ein leidenschaftlicher, egoistischer und besessener Mann, der sein ganzes Herz in seine Kunst legt und nie aufgibt, die Anerkennung als Maler zu erlangen, die ihm aber Zeit seines Lebens verweigert blieb. Camille ist eine liebende Frau, die mit allem bricht, was ihr wichtig war, nur um an der Seite ihres Mannes zu sein. Sie kämpft nicht nur verzweifelt um seine Liebe, sondern auch um die alltäglichen Schwierigkeiten, gegen Armut und vor allem gegen die eigene Zweitrangigkeit. Sie muss sich ihr Leben lang der Malerei ihres Mannes unterordnen, doch erträgt sie dieses Leben mit ihm bis zu ihrem Tod in einer tiefen Liebe.

„Die Frau im grünen Kleid“ ist ein von Stephanie Cowell herrlich gezeichnetes Gemälde über das Leben von Camille und Claude Monet. Sie lässt den Leser ein Teil des Künstlerlebens mit all seinen Träumen, Visionen und Entbehrungen sein, wobei er die allumfassende Liebe des Ehepaars Monet nicht nur in jedem Bild des Malers entdecken darf. Wunderbar erzählt und absolut empfehlenswert!

Cover des Buches Die Frau im grünen Kleid (ISBN: 9783426505540)
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Rezension zu "Die Frau im grünen Kleid" von Stephanie Cowell

Sunny225
Einblicke in das Leben von Claude Monet

Ein Roman über das Leben des Malers Claude Monet und seiner Frau Camille.

Claude verbringt seine Jugend in Le Havre. Anstatt im Geschäft seines Vaters zu arbeiten malt er. Zunächst verdient er etwas Geld mit Karikaturen, wird dann aber von Boudin in die Landschaftsmalerei eingeführt und verfällt dieser. Er geht nach Paris, wo er sich in ärmlichsten Verhältnissen mit seinen Freunden Bazille, Renoir, Pisarro uns Sisley durchschlägt. Alles Künstler, die von der Malerei nicht leben können, aber für die auch kein Leben ohne Malerei vorstellbar ist.
In Paris lernt Monet Camille kennen, die aus reichem Hause kommt und verlobt ist. Zunächst steht sie für ihn Modell, später gibt sie ihr privilegiertes Leben für ihn auf, Bricht mit ihrer Familie, hungert und friert mit ihm.

Die Autorin schafft es, uns in eine andere Zeit und Welt zu entführen. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie schwer es für die Maler sein musste, einen ganz neuen Stil einzuführen, den die Welt noch nicht versteht. Um das durchzustehen benötigt man Selbstbewusstsein und vielleicht auch eine Portion Arroganz, was den Hauptprotagonisten nicht immer sympathisch macht. Wenn man allerdings sieht, wie gut sich seine Bilder noch heute als Drucke, Postkarten und Kalender verkaufen, hat sich das ganze zumindest für die Nachwelt gelohnt.

Ein schöner Roman über Liebe und Freundschaft, der auch durch seine fiktionalen Teile in sich stimmig, dramatisch, traurig und emotional ist. Das Lesen hat mir viel Freude gemacht. Außerdem sehe ich die Bilder von Claude Monet jetzt mit anderen Augen und kann sie ein wenig seinen verschiedenen Lebensphasen zuordnen.

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