Rezension zu Sweetbitter von Stephanie Danler
Genuss- und Geschmackserlebnisse literarisch verarbeitet - leider mit zu wenig Substanz
von smayrhofer
Kurzmeinung: Genuss- und Geschmackserlebnisse literarisch verarbeitet - leider mit zu wenig Substanz
Rezension
smayrhofervor 7 Jahren
Tess will endlich mehr vom Leben erfahren und zieht aus einer provinziellen Kleinstadt nach New York. Um ihre Miete und ihren Lebensunterhalt zu verdienen, heuert sie in einem feinen Restaurant als Hilfskellnerin an. Schon bald taucht sie in eine ganz andere Welt ein; ein Paralleluniversum, in dem Genuss in jeder Hinsicht an erster Stelle steht…
„Sweetbitter“ ist irgendwie der passende Name für diesen Roman, denn er lässt mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Das Buch ist mit der Orientierung an die vier Jahreszeiten durchaus interessant aufgebaut, man kann die Hitze- und Kälteperioden gut nachvollziehen. Leider gilt das für die Handlung – wenn man überhaupt davon sprechen kann - nicht unbedingt. Es geht eigentlich gar nicht richtig voran, denn außer den gut gelungenen Beschreibungen von kulinarischen Genuss- und Geschmackserlebnissen geht es vor allen Dingen um die immer wiederkehrenden Sex-, Drogen- und Alkoholexzesse im New Yorker Nachtleben. Das sind zwar in gewisser Weise auch Genusserlebnisse, aber bringen die Geschichte nicht richtig weiter. Den durchaus interessanten Charakteren fehlt die Tiefe, obwohl es sich offensichtlich um vielschichtige Persönlichkeiten handelt (z.B. die erfahrene Kellnerin Simone). Diese Gelegenheit zur Vertiefung verpasst die Autorin leider.
Die ganze Geschichte wird aus der Perspektive von Tess geschrieben, die von ihren Kollegen aber nur „die Neue“ oder „Fluff“ genannt wird. Der im New Yorker Restaurantgewerbe offensichtlich übliche rüde Umgangston zieht sich durch das ganze Buch und wirkt teilweise befremdend. Aber offensichtlich weiß die Autorin, wovon sie schreibt, denn sie hat selbst in diesem Metier gearbeitet und kennt sich mit der Arbeit einer New Yorker Kellnerin sowie mit den Beziehungen zwischen Kollegen, Chefs und Untergebenen bestens aus. Das kann man ihr zugutehalten, macht die Sache für den Leser aber nicht unbedingt erträglicher.
„Sweetbitter“ punktet vor allen Dingen dann, wenn es um dezidierte Beschreibungen der kulinarischen Genüsse bzw. die dabei entstehenden Gefühle geht. In diesen Momenten ist man als Leser regelrecht mittendrin. Für ein mehr als 400 Seiten starkes Buch ist das meines Erachtens aber zu wenig, und deshalb gibt’s auch nur 3 Sterne.
„Sweetbitter“ ist irgendwie der passende Name für diesen Roman, denn er lässt mich mit zwiespältigen Gefühlen zurück. Das Buch ist mit der Orientierung an die vier Jahreszeiten durchaus interessant aufgebaut, man kann die Hitze- und Kälteperioden gut nachvollziehen. Leider gilt das für die Handlung – wenn man überhaupt davon sprechen kann - nicht unbedingt. Es geht eigentlich gar nicht richtig voran, denn außer den gut gelungenen Beschreibungen von kulinarischen Genuss- und Geschmackserlebnissen geht es vor allen Dingen um die immer wiederkehrenden Sex-, Drogen- und Alkoholexzesse im New Yorker Nachtleben. Das sind zwar in gewisser Weise auch Genusserlebnisse, aber bringen die Geschichte nicht richtig weiter. Den durchaus interessanten Charakteren fehlt die Tiefe, obwohl es sich offensichtlich um vielschichtige Persönlichkeiten handelt (z.B. die erfahrene Kellnerin Simone). Diese Gelegenheit zur Vertiefung verpasst die Autorin leider.
Die ganze Geschichte wird aus der Perspektive von Tess geschrieben, die von ihren Kollegen aber nur „die Neue“ oder „Fluff“ genannt wird. Der im New Yorker Restaurantgewerbe offensichtlich übliche rüde Umgangston zieht sich durch das ganze Buch und wirkt teilweise befremdend. Aber offensichtlich weiß die Autorin, wovon sie schreibt, denn sie hat selbst in diesem Metier gearbeitet und kennt sich mit der Arbeit einer New Yorker Kellnerin sowie mit den Beziehungen zwischen Kollegen, Chefs und Untergebenen bestens aus. Das kann man ihr zugutehalten, macht die Sache für den Leser aber nicht unbedingt erträglicher.
„Sweetbitter“ punktet vor allen Dingen dann, wenn es um dezidierte Beschreibungen der kulinarischen Genüsse bzw. die dabei entstehenden Gefühle geht. In diesen Momenten ist man als Leser regelrecht mittendrin. Für ein mehr als 400 Seiten starkes Buch ist das meines Erachtens aber zu wenig, und deshalb gibt’s auch nur 3 Sterne.