Stephanie Hauschild

 4,8 Sterne bei 6 Bewertungen
Autorenbild von Stephanie Hauschild (©)

Lebenslauf

Dr. Stephanie Hauschild ist Kunsthistorikerin mit Schwerpunkten in der Kunst des Mittelalters, des 19. Jahrhunderts und der Gegenwart sowie in der Gartengeschichte. Nach Stationen an der Hamburger Kunsthalle, dem Germanischen Nationalmuseum und der Schader-Stiftung lebt und arbeitet die Autorin in Darmstadt.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Stephanie Hauschild

Neue Rezensionen zu Stephanie Hauschild

Autorin Stephanie Hauschild nimmt uns in diesem Buch mit auf eine ganz besondere Reise. 

Ende des 19. Jahrhunderts gab es in den USA ein Projekt des Landwirtschaftsministeriums, das alle Obstsorten der Vereinigten Staaten auflisten sollte. Was für eine Aufgabe! Zu meist reisten Frauen/Künstlerinnen durch die Lande und erfüllten ihren Auftrag mit ganz besonderen Zeichnungen, wobei es sich hier wirklich um kleine und große Kunstwerke handelt. Hausschild zeigt nicht nur die Ergebnisse dieses Projekts sondern gibt auch den Künstlerinnen eine Stimme. Leider sind heute viele von ihnen nicht mehr bekannt. Sie beschreibt im ersten Drittel des Buches wie diese Studie genau ablief und entführt uns danach in die Welt der Zeichnungen. Diese beschreibt sie mit minimalistischen Texten und der Betrachter erfährt kurz und bündig wie denn beispielsweise die Grapefruit entstand. 

Dieses Buch biete eine sehr gute Unterhaltung aus Geschichte und Kunst. Hier wird jeder Gärtner seine wahre Freude daran haben. Auch Optik und Haptik kommen hier in diesem Schmuckstück nicht zu kurz! Dieses Buch erhält 5 von 5 Sterne!

Der Mensch neigt im Allgemeinen zum Schubladendenken. In diesen Schubladen ist alles aufgelistet und katalogisiert, was im Leben wichtig erscheint. Nachteil: Eine Art Standardisierung setzt ein. Dieses Buch ist der gelungene Beweis, dass Katalogisieren auch von Vorteil sein kann. Ende des 19. Jahrhunderts beauftragte das USDA, der Vorläufer des heutigen Landwirtschaftministeriums, Frauen und Männer heimische Früchte zu malen. Fast die Hälfte der Künstler und Amateur-Künstler waren Frauen. Von 1886 bis 1942 wurden insgesamt 7584 Bilder geschaffen. Und das von 21 Künstlern, neun von ihnen Frauen. Noch mehr Zahlen gefällig? Zwanzig Prozent dieser Bilder, 1525, um genau zu sein, malte allein Deborah Griscom Passmore. 
Dieses umfangreiche Werk an präzise gemalten Abbildungen – die Fotografie war anfangs noch nicht exakt genug, um die Wirklichkeit abbilden zu können – ist ein wahrer Schatz, der bislang in den Archiven schlummerte. Nun sind ein Teil der Abbildungen erstmals in einem Buch auf Deutsch erhältlich. Viele Obstsorten sind amerikanisch, hier also noch seltener vorhanden als in ihrer angestammten Heimat. Da aber auch hierzulande ein weiterer Trend – nach regionalem Angebot – aufkommt, passt dieses Buch wie kaum ein anderes in die Zeit. Die Farbtafeln waren oft nicht viel größer als ein Portemonnaie, das Obst konnte somit meist in der Größe gemalt werden wie es in der Natur vorkam bzw. noch vorkommt. Der größte Teil der Zeichnungen wird von Äpfeln beherrscht. Die Unterschiede zwischen hier und da scheinen beim Obst wie unsichtbar. 
Stephanie Hauschild gebührt der Dank, dass die vergessenen Künstlerinnen und ihre Werke wieder in ein – vorerst kleines – Rampenlicht gerückt werden. Zum Einen tauchen Künstlernamen auf, die trotz ihres Talentes kaum bis gar nicht gewürdigt wurden. Zum Anderen erscheinen nicht nur vor dem geistigen Auge, sondern ganz real und detailreich Obstsorten, von denen man noch nie gehört hat. Maiden Blush und Summer Queen wie sie im Titel angekündigt werden, könnten auch eine Singer/Songwriterpaar sein,  das auf Festivals auftritt. Und mal ganz ehrlich: Wer weiß schon wie eine Cashewnuss aussieht, bevor sie geschält und gesalzen in einer Dose oder Tüte landet? Und Wampi? Santa Barbara, Kalifornien ist voll davon. 
Man hält ein wirklich außergewöhnliches Buch in den Händen. Kraftvolle Bilder, zarte Pinselstriche, exakte Einordnung inklusive, da in diesem Fall für eine Bibliothek gemalt wurde, und dazu ein neugierig machender Eingangstext.

Cover des Buches Gärten im Licht (ISBN: 9783799504218)
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Rezension zu "Gärten im Licht" von Stephanie Hauschild

Ein schöner Spaziergang durch die Welt der Malerei und der Gartenkunst
WinfriedStanzickvor 10 Jahren

Dieses schöne Buch von Stephanie Hauschild spricht zwei Zielgruppen an. Zum einen die Gruppe der Gartenfreunde und die Gruppe der Menschen, die sich für Kunst, speziell in der Epoche des Impressionismus interessieren. Das Buch will mit seinen mit wunderbaren Pflanzenabbildungen verzierten Texten nach Verbindungen suchen zwischen ausgewählten, bekannten und eher unbekannten Malern des Impressionismus, den damaligen Gärten und den Bildern, die sie davon malten.

 

„Um die Bilder besser zu verstehen, schaut der Text ein wenig in die Geschichte des Gartenbaus und betrachtet die Bedingungen, unter denen man damals Bilder malte. Denn als die Impressionisten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Kunstwelt revolutionierten, befand sich auch die Gartenkunst in Umbruch.“

 

Das Buch ist ein schöner Spaziergang durch diese Welt der Malerei und der Gartenkunst, in dem man so manches Neue erfährt. Es eignet sich als kleines Geschenk sowohl für Gartenliebhaber als auch für Freunde der Malerei.

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