Sicherlich ist jede Geschichte, wie Kunst im allgemeinen, eine Frage des Geschmacks, aber bei dieser ist mir das nochmal besonders aufgefallen.

Ich glaube, wenn man gerne leidenschaftliche, schmachtende Liebesgeschichten liest, die in einen historischen Rahmen gespannt werden, kann man mit diesem Buch voll auf seine Kosten kommen. Der Schreibstil passt gut zur Geschichte und liest sich flüssig und der Spannungsaufbau funktioniert einwandfrei.

Nun bin ich aber beim Lesen über meinen eigenen Geschmack und meine Erwartungen gestolpert. Zum einen finde ich übermäßige romantische Schilderungen schnell kitischig, aber vor allem wollten für mich die leidenschaftlichen Anteile der Liebesgeschichte einfach nicht in den historischen Kontext gepasst, was die Protagonistin und die Handlung für mich ein bisschen unglaubhaft gemacht hat. Meine Bewertung fällt daher leider eher zögerlich aus, was aber, und das möchte ich nochmal deutlich sagen, nicht heißen soll, dass ich den Roman generell nicht empfehlen würde. Ich würde lediglich empfehlen, vorher genau zu überdenken, welche Art historischer Liebesromane man tatsächlich gerne liest. Ich wünsche allen, die sich dafür entscheiden, viel Spaß beim Lesen!

Ein kleiner Nachtrag: Den Werbetext "Ein Ball, ein Skandal und zwei störrische Herzen" finde ich im Rückblick eher irritierend, weil teilweise so in der Geschichte gar nicht vorhanden. Ich würde daher empfehlen, diesem nicht viel Bedeutung beizumessen.