Stephen Amidon

 3,8 Sterne bei 27 Bewertungen
Autor*in von Das Ende von Eden, Traumstadt und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Stephen Amidon ist in Chicago geboren, hat viele Jahre als Journalist in London verbracht und lebt heute abwechselnd in Massachusetts und Turin. Er ist Autor von zwei Sachbüchern und sieben Romanen, die in sechzehn Sprachen erschienen sind. Sein größter Erfolg bislang war Der Sündenfall, den die Washington Post zu einem der fünf besten Romane des Jahres 2004 wählte. Die italienische Verfilmung, Die süße Gier (Il capitale umano), gewann 2014 den bedeutendsten italienischen Filmpreis David di Donatello. Eine amerikanische Filmversion erschien 2019 unter dem Titel Human Capital, 2021 folgte die Verfilmung von Security. Stephen Amidons neuer Roman Das Ende von Eden erscheint Anfang 2023.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Stephen Amidon

Cover des Buches Das Ende von Eden (ISBN: 9783426283929)

Das Ende von Eden

 (18)
Erschienen am 02.05.2023
Cover des Buches Der Sündenfall (ISBN: 9783442465620)

Der Sündenfall

 (2)
Erschienen am 08.01.2008
Cover des Buches Das Ende von Eden (ISBN: 9783732406876)

Das Ende von Eden

 (3)
Erschienen am 02.05.2023

Neue Rezensionen zu Stephen Amidon

Cover des Buches Das Ende von Eden (ISBN: 9783426283929)
HansDurrers avatar

Rezension zu "Das Ende von Eden" von Stephen Amidon

Weit mehr als ein Kriminalroman
HansDurrervor 3 Monaten

Ein ungemein packender Einstieg, ein rasanter Erzählstil voller Witz, der sich auch so toller Ausdrücke bedient wie „Armleuchter“, und Schilderungen enthält, die mich laut heraus lachen lassen. „Sein Blick war fest auf die Cops gerichtet, seine Stirn so stark gerunzelt, dass es aussah, als befände er sich im Anfangsstadiums eines Schlaganfalls. Er sagte kein Wort, während er auf sie zukam, als ob er bereits den Rat seines Anwalts befolgte.“

Eden, die Tochter der alleinerziehenden Aussenseiterin Danielle Perry, ist tot. Die Hauptverdächtigen sind drei Teenager, die in jener Nacht zusammen mit ihr gefeiert haben. Die Polizei nimmt Ermittlungen auf; die Eltern der drei Teenies tun, was Eltern eben so tun – sie stellen sich vor ihre Kinder. Und schützen sich damit auch selber, denn sie auch sie haben einiges zu verbergen.

Ein Mord in Emerson, einem reichen Vorort in Neuengland, ist zwar aussergewöhnlich, doch die Gerüchte und die Spekulationen auf Twitter ist so in etwa das, was heutzutage wohl überall auf der Welt gängig ist. „Das rief einem in Erinnerung, dass auch sie hier trotz Alarmanlagen, der Bewaffnung und der Polizeikräfte, die besser ausgerüstet waren als die Armeen so mancher Drittweltländer, verwundbar waren.“

Wie Autor Stephen Amidon, in Chicago geboren, viele Jahre als Journalist in London tätig, heute zwischen Massachusetts und Turin pendelnd, diese Eltern, ihr Verhältnis zueinander und zu ihren Kindern schildert, ist ungemein fesselnd und macht überzeugend deutlich, dass nichts so ist, wie es scheint, und nichts so sein darf, wie es ist. Dazu kommt, dass dieser Kriminalroman mit überaus witzigen Charakterisierungen gespickt ist. „Er klang nicht besorgt, doch das tat er ja nie. Oliver war der Typ Mann, dessen Herz in einer Krise eher noch langsamer schlug.“

Überaus gekonnt wird hier geschildert, was für eine schwierige, vertrackte, ja so recht eigentlich unlösbare Aufgabe die Erziehung von Jugendlichen ist. Was ist zumutbar, was die richtige Strategie, was ein gesundes Mass? Es spricht auch für diesen Roman, dass er nicht mit einfachen Antworten aufwartet, sondern die Prozesse so komplex und verwickelt schildert wie sie nun mal sind.

So spannend Das Ende von Eden erzählt wird, es ist weit mehr als ein Kriminalroman. Ja, so recht eigentlich ist es ein Porträt der Alltagsschwierigkeiten von materiell gut gestellten Leuten, ihren Kompromissen und Lügen, ihrer Heimlichtuerei, die sich als Rücksichtnahme maskiert, ihrer tendenziell unzufriedenen Doppelleben. Apropos materiell gut gestellt: hervorragend, wie der Autor, nachdem einer der Protagonisten gerade, ohne zu bezahlen. den Supermarkt verlässt, unsere gesellschaftlichen Zuschreibungen ad absurdum führt. „Unvorstellbar, dass er einen Ladendiebstahl begehen könnte. Er war ein weisser Mann mit einem Hundertdollarhaarschnitt und einem italienischen Zweitausenddollaranzug, der mit erhobenem Kinn und durchgedrücktem Rückgrat dahinschritt. Leute wie er begingen keinen Ladendiebstahl.“

Und auch dies zeigt Das Ende von Eden differenziert und eindringlich auf: Dass Menschen, die es zu Ansehen und Wohlstand gebracht haben, nie etwas einfach so tun, sondern immer etwas dafür haben wollen. Als ein Klient sich bei seinem Anwalt für das Handy bedankt, das ihm dieser zur Verfügung stellt, erwidert dieser: „Danken Sie mir nicht zu sehr. Es wird auf Ihrer Rechnung stehen.“ Und auch die Justiz, diese theatralische Inszenierung von Gerechtigkeit, kriegt ihr Fett ab. Als der vermeintliche Mörder ihrer Tochter angeklagt wird, denkt die Mutter: „...trotz der Schmierentheateratmosphäre besänftigte diese Vorstellung ihre Zweifel. Es war eine Show, aber eine professionelle, gut finanziert und reibungslos im Ablauf, für ihr Kind inszeniert.“

Einer der Protagonisten ist Alkoholiker. „Eine von Gabis Therapeutinnen hatte einmal gesagt, dass alle Süchtigen am Ende zu der gleichen Person wurden, egal wie ihre Vorgeschichte war.“ Besser kann man die Vorstellung, Alkohol würde die wahre Persönlichkeit hervorbringen, kaum kontern. Und auch wenn man nicht viel von Therapeuten hält, so sind sie zumeist, „gute Leute, besonders verglichen mit den Scharen von eklatanten Arschlöchern, die in diesem Land unterwegs waren.“

Stephen Amidon ist mit Das Ende von Eden eine spannungsgeladene Geschichte darüber gelungen, was der Selbsterhaltungstrieb, der sich nicht um Moral kümmert, mit den Menschen alles macht. Dass dabei auch eine überzeugende Charakterstudie sogenannt guter Kreise herausgekommen ist, macht dieses Buch zu einem eigentlichen Meisterwerk.

Cover des Buches Das Ende von Eden (ISBN: 9783426283929)
kristinaliests avatar

Rezension zu "Das Ende von Eden" von Stephen Amidon

Leider nicht meine Erwartung getroffen
kristinaliestvor 7 Monaten

Ich hatte mir bei diesem Buch zu viele Hoffnungen gemacht, dass es Ähnlichkeiten zu ᴅɪᴇ ᴡᴀʜʀʜᴇɪᴛ üʙᴇʀ ᴅᴇɴ ғᴀʟʟ ʜᴀʀʀʏ ǫᴜᴇʙᴇʀᴛ von Joël Dicker hat und wurde deswegen bitter enttäuscht.

Für mich war das Buch leider zu langatmig und die Geschichte hat leider keine Spannung aufbauen können. Die Charaktere waren mir allesamt unsympathisch, so dass ich keine Beziehung aufbauen konnte, obwohl die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt wird.

Wahrscheinlich hatte ich wirklich zu hohe Erwartungen und wäre vielleicht nicht ganz so enttäuscht wurden wenn ich nicht dauernd die Geschichte verglichen hätte.

Das Ende kam für mich auch mit keinem Plottwist daher.

Zudem hat mir der Charme einer Vorstadt mit den vielen Geheimnissen und Intrigen gefehlt.

Cover des Buches Das Ende von Eden (ISBN: 9783426283929)
Bianca1974s avatar

Rezension zu "Das Ende von Eden" von Stephen Amidon

Das Ende von Eden
Bianca1974vor 8 Monaten

Das Ende von Eden von Stephen Amidon


Verlagsinfo:


Emerson ist die perfekte amerikanische Vorstadt - doch der Mord an einer jungen Frau treibt fünf Menschen an den Rand des Abgrunds. »Das Ende von Eden« ist ein fesselnder Kriminalroman über die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit in einem Geflecht aus Lügen, Geld und Macht.


Eigene Meinung:

Der Roman von Stephen Amidon ist neutral betrachtet sicher ziemlich solide gelungen

dennoch im Gegensatz zu vielen anderen Lesern muss ich sagen , dass mir hier das Lesen Aufgrund viel zu vieler verschiedener Blickwinkel  von Charakteren  den Lesegenuss genommen hat. 

Als die 19- jährige Eden stirbt geraten ausgerechnet ihre drei besten Freunde in Verdacht etwas mit dem Mord an ihr zu tun, zu haben .Doch diese drei Jugendlichen Jack, Hannah und Christopher verbindet ist keine aufrechte Freundschaft als viel mehr eine Abhängigkeit voneinander.

Alle Drei sind sehr labile Menschen und haben bereits eine schwierige Vergangenheit.

Bald schon erhärtet sich der Verdacht gegen Christopher, der heimlich in Eden verliebt war, doch auch die anderen Kids und ihre Familien versuchen jeglichen Schaden von sich zu weisen, dabei wird keine Rücksicht genommen auf den jeweiligen Anderen.

Gerichtigkeit hat einen Preis und selbst wenn der wahre Täter benannt wird am Ende des Buches, bleibt genau dieser bittere Beigeschmack, dass nicht alles im Leben gerecht ist!


Fazit: 

Viele Lese begrüßen insbesondere die Gestaltung und die Blickwinkel der unterschiedlichen Charaktere.Mich hat das im Lesefluss eher beeinträchtigt und gelangweilt.

Das sehr viel Platz des Buches tatsächlich weniger dem Mord als den Figuren gewidmet wurde 

Es gab kaum Tempo und auch der Plot war eher so lauwarm als erfrischend.

Vielleicht meiner Leseflaute auch etwas geschuldet aber für mich hat dieser Krimi nicht mehr als 2 von 5 Sterne verdient.

Leute lest mehr Bücher 📚😊


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