Cover des Buches Das Nilpferd (ISBN: 9783841204561)
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Rezension zu Das Nilpferd von Stephen Fry

zynisch, kein Blatt vor den Mund nehmend

von SaintGermain vor 9 Jahren

Kurzmeinung: glänzend zynisch, britischer Humor

Rezension

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SaintGermainvor 9 Jahren

Erzählt wird von Ted Wallace, einem alternden zynischen und zänkischen Trinker und Schürzenjäger. Als Dichter und Kritiker ein Versager, wird er von seiner Zeitung entlassen und sucht Zuflucht in Swafford Hall, bei seinem Freund Logan und dessem bildschönen Sohn David. Dort hofft er Ruhe und Erholung zu finden. Statt dessen aber sieht er sich mit Dingen konfrontiert, die ihm den Atem verschlagen: Wundern, Geisterheilungen und anderen unerklärlichen Phänomenen.

Stephen Fry ist der geborene Geschichtenerzähler und ein begnadeter Komiker. Während er die Story vorantreibt, findet er immer wieder Gelegenheit, quasi als ein Intermezzo, witzige Anekdoten und Fry'sche Lebensweisheiten zum besten zu geben. Das alles auf eine bestimmte Art und Weise und mit einer manchmal gestelzten Ausdrucksweise, die vermutlich der typischen britischen Semantik recht nahe kommt. Das eine oder andere mal setzt dies jedoch Wissen voraus, das ein Festlandeuropäer in der Regel nicht unbedingt sein eigen nennen kann. Für diesen nicht unwahrscheinlichen Fall befindet sich im Anhang ein erläuterndes Register. Im Vergleich zu "Geschichte machen" oder "Der Sterne Tennisbälle" ist dieser Roman etwas weniger fesselnd. Dafür ist die Handlung für Fry'sche Maßstäbe etwas zu lustlos gestrickt. Interessant hingen sind die Auflösung und der Stil der Geschichte, die teilweise als Briefroman verfaßt ist. Trotzdem kommen Anhänger des britischen Humors natürlich voll auf ihre Kosten. Und für Stephen Fry Fans werden die knapp 300 Seiten sowieso viel zu kurz sein. Eigentlich wie immer.

Kurzum: ein Buch nicht für jedermann, aber auf jeden Fall für Freunde des englischen Humors, des Landes überhaupt und natürlich von Stephen Fry.

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