Stephen G. Michaud

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Neue Rezensionen zu Stephen G. Michaud

Cover des Buches Für tot erklärt (ISBN: 9783423205856)
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Rezension zu "Für tot erklärt" von Beck Weathers

Bellis-Perennis
Muss man nicht lesen

Man schreibt den 10. und 11. Mai 1996 als mehr als 30 Bergsteiger bei dem Versuch, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen, von einem Wetterumschwung überrascht werden. Insgesamt acht Bergsteiger kommen dabei ums Leben. Obwohl die Besteigung des Mount Everest regelmäßig Todesopfer fordert, finden die Ereignisse vom Mai 1996 weltweite mediale Beachtung. Zum einen, weil mehrere erfahrene Bergführer kommerzieller Expeditionen unter den Opfern sind und zum anderen, weil einige der Überlebenden in der Folgezeit ihre Erlebnisse veröffentlicht haben. Einer von denen, die überlebt haben und berichten ist Beck Weathers. 


Zunächst hat es nicht so ausgesehen, als ob Beck Weathers den Mount Everest anders als im Leichensack oder überhaupt verlassen würde. Er wurde schlichtweg für tot erklärt, erwacht später von selbst aus dem Koma und wird letztlich in einer aufwändigen Rettungsaktion ins Krankenhaus gebracht. Bilanz: Nase, Zehen und der rechte Arm sowie die Finger linken Hand mussten auf Grund schwerster Erfrierungen amputiert werden. 


In diesem Buch versucht er sein Schicksal zu beschreiben, seine „Sucht“ nach dem Kick des Bergsteigen, der ihn letztlich seine eigene Gesundheit, fast die Familie und sein Vermögen gekostet hat. 


Meine Meinung: 


Ich kenne Jon Krakauers Buch „In eisige Höhen“  über diese Katastrophe, die leider vorhersehbar war. Nicht jetzt das Ereignis selbst, sondern die Kommerzialisierung des Mount Everest, bei dem geschäftstüchtige Expeditionen Menschen auf den Berge schleifen, die zwar das Geld aber wenige die körperlichen Voraussetzungen dazu mitbringen. 


Doch zu Beck Weathers Buch, das nur ein müder Abklatsch von Krakauers Schilderungen ist. Es scheint, als wolle er seine Therapiekosten damit hereinbringen, denn an seinen Eheproblemen ist wohl niemand wirklich interessiert. Leider besteht das Buch zum Großteil daraus.  


Auch kann ich ihm das Bedauern, seiner Familie soviel Schmerz und „Umstände“ gemacht zu haben, nicht abnehmen.  


Fazit:


Keine wirkliche Leseempfehlung für diesen Ego-Trip eines Mannes, der nur durch Zufall und viel Glück die Katastrophe vom Mai 1996 am Mount Everest überlebt hat. 2 Sterne.


 


 

Cover des Buches Für tot erklärt (ISBN: 9783423205856)
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Rezension zu "Für tot erklärt" von Beck Weathers

rokat
Erwacht aus dem Kältetod

Am 10. Mai 1996 sterben neun Bergsteiger beim Versuch, den Mount Everest zu besteigen. Dies war bislang der tödlichste Tag am höchsten Berg der Welt. Beck Weathers gehört einer Expedition des Neuseeländers Rob Hall an, und auch Beck wurde zuerst für tot erklärt. Dann jedoch erwachte er aus seinem Kältetod und löst eine unglaubliche Rettungsaktion aus.


Dies ist eine wahre Begebenheit, und was damals am Berg geschah fasziniert mich seit langem. Auch der Journalist Jon Krakauer war in derselben Expedition wie Beck dabei, und berichtet davon in seinem Buch „In eisige Höhen“, welches ich verschlungen habe. Noch weitere Bücher berichten davon. Auch Hollywood wurde darauf aufmerksam, und hat vor einigen Jahren den Spielfilm „Everest“ daraus gemacht, der unter anderem auf den Büchern von Jon Krakauer und Beck Weathers basiert. Dementsprechend war ich auf dieses Buch gespannt, welches ich original auf Englisch gelesen habe.


Der erste Teil behandelt sehr intensiv und ohne irgendwelche Beschönigungen und Ausschweifungen die Ereignisse am Berg, und hat mich sehr in den Bann gezogen. Wie es Beck schafft, wieder ins Leben zurückzukommen, es ist unfassbar. Dabei berichtet Beck strikte aus seiner Sicht und lässt insbesondere am Anfang keine weiteren Personen zu Wort kommen, wodurch einige Zeit fehlt (welche auch aus Becks Gedächtnis verschwunden ist), und auch der Leser nicht weiss, was sonst noch passiert ist. Hier kam mir zugute, dass ich vieles schon vorher anderweitig gelesen habe. Die Rettungsaktion hingegen war mir relativ neu, und fantastisch zu lesen.
Der zweite Teil des Buchs berichtet dann relativ ausführlich wie Beck aufgewachsen ist, hier kommen auch seine Geschwister zu Wort. Dieses Kapitel habe ich teilweise einfach überblättert, da es zu ausschweifend, zu detailliert ist, und nicht relevant für die Geschichte. Schade!


Im dritten Teil erzählt Beck über seine Motivation, mit dem Bergsteigen zu beginnen. Sein Egoismus dabei lässt sich kaum beschreiben, und was er erzählt, lässt den Leser den Kopf schütteln und fasziniert gleichzeitig. Unglaublich, welche Zustände bei solchen Expeditionen teilweise herrschen, und unfassbar, dass nicht mehr passiert! Hier hat mich das Buch wieder viel mehr interessiert.


Im vierten Teil erfährt der Leser mehr über die Vorbereitung auf den Everest, wie es zu der Entscheidung kam, der Beginn der Besteigung der Seven Summits, und was das für Auswirkungen auf sein Privatleben hatte. Hier kommt Becks Frau Peach häufig zu Wort, teilweise entwickelt sich fast ein Dialog zwischen den beiden. Diese Art des Buches fand ich nicht allzu toll zum Lesen. Es verwirrt, und hätte anders besser gelöst werden können. Der Inhalt über das Bergsteigen bleibt interessant.


Der letzte Teil befasst sich mit der Zeit nach dem Everest. Die Operationen der Erfrierungen, die psychische Wandlung von Beck ist sehr interessant.


Ich habe teilweise etwas ganz anderes vom Buch erwartet, und war überrascht, wie wenig über den Mount Everest selber berichtet wurde. Doch schlussendlich fand ich einzig und allein Teil 2 sehr enttäuschend, der Rest jedoch zumindest für Bergsteiger- und Outdoor-Fans sehr spannend. Ich vergebe daher 4 Sterne.

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