Stephen Kelman

 3,7 Sterne bei 26 Bewertungen
Autor von Pigeon English, Pigeon English und weiteren Büchern.
Autorenbild von Stephen Kelman (© Jonathan Ring)

Lebenslauf

Vom Lagerarbeiter zum bekannten Schriftsteller: Der im Jahr 1976 in Luton in Bedfordshire geborene britische Autor Stephen Kelman stammt aus einfachen Verhältnissen und studierte Marketing an der University of Bedfordshire. Zunächst versuchte er sich in verschiedenen Jobs und war unter anderem als Altenpfleger und als Lagerarbeiter tätig. Zusätzlich erstellte er Skripts für TV-Produktionen. Im Jahr 2011 gelang ihm mit seinem Romandebüt „Pigeon English“ der große Durchbruch. In diesem Buch thematisiert er den Mord an einem afrikanischen Jungen auf offener Straße. Die anschließenden Ermittlungen schildert er aus der Sicht eines Elfjährigen. Auf diese Weise gewährt Kelman seinen Lesern einen schonungslosen Einblick in das Leben junger Einwanderer in Großbritannien. Der Titel der Novelle weist auf den einzigen Ansprechpartner des Elfjährigen hin, seine Lieblingstaube. Das für zahlreiche Preise nominierte Erstlingswerk von Stephen Kelman schaffte es auf die Shortlist für den Man Booker Prize. Nach dem Erscheinen von „Pigeon English“ ließ der Nachfolgeroman nicht lange auf sich warten. 2015 veröffentlichte Stephen Kelman sein ebenfalls gefeiertes Zweitwerk „Man on Fire“.

Alle Bücher von Stephen Kelman

Cover des Buches Pigeon English (ISBN: 9783833308161)

Pigeon English

(22)
Erschienen am 21.05.2012
Cover des Buches Mann in Flammen (ISBN: 9783827012821)

Mann in Flammen

(0)
Erschienen am 01.02.2018
Cover des Buches Pigeon English (ISBN: 9781408828205)

Pigeon English

(4)
Erschienen am 11.10.2012

Neue Rezensionen zu Stephen Kelman

Cover des Buches Pigeon English (ISBN: 9783833308161)
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Rezension zu "Pigeon English" von Stephen Kelman

WildRose
Rezension zu "Pigeon English" von Stephen Kelman

Mit recht hohen Erwartungen habe ich diesen Roman begonnen. Ich bin froh darüber, das Buch gelesen zu haben. Stephen Kelman verleiht einem elfjährigen Jungen eine Stimme, was er auf völlig realistische, lebendige und unsentimentale Art schafft. Ich fand die Geschichte rund um Harrison oftmals sehr berührend; sie hat mich zum Nachdenken angeregt, mich aber auch traurig gestimmt.
Die Umgangssprache in dem Roman ist oft rüde, aber leider ist es ja in Wirklichkeit genauso. Stephen Kelman zeigt die Probleme auf, die es in England und auch anderswo gibt, und für die dringend eine Lösung gefunden werden muss. Er beschönigt nichts. Seine Schilderungen wirken dabei aber absolut glaubhaft.
Wer "Ghetto Kids" und "No und ich" mochte, dem wird auch "Pigeon English" gefallen.

Cover des Buches Pigeon English (ISBN: 9783827009753)
Aronics avatar

Rezension zu "Pigeon English" von Stephen Kelman

Aronic
Rezension zu "Pigeon English" von Stephen Kelman

Pigeon English (Stephen Kelman)
Pigeon English erzählt die Geschichte von Harri, einem Migranten aus Ghana und seinem jetzigen Leben in England in einem der sog. Problemstadtteile. In Harris Nachbarschaft geschieht ein Mord an einem etwa gleichaltrigen Jugendlichen, den Harri gedenkt mit Hilfe seines Freundes aufzuklären. Die Geschichte wird durchgehend aus der Sicht von Harri, einem 11jährigen Jungen, also auch in der Ich-Form erzählt (ausgenommen die kurzen Monologe der Taube). Dementsprechend ist die Sprache (Pigeon English) sehr einfach und umgangssprachlich, was aber beim Lesen nicht als störend empfunden wird, sondern eher authentisch wirkt. Das alltägliche, mitunter auch gewalttätige, Leben im Ghetto, mit den Straßengangs, wird hier sehr lakonisch, eben von einem 11jährigen, erzählt, für den es der normale Alltag ist, der es nicht anders kennen gelernt hat, seit er aus Ghana eingewandert ist. Kann ich nur empfehlen.

Cover des Buches Pigeon English (ISBN: 9783827009753)
*Arienette*s avatar

Rezension zu "Pigeon English" von Stephen Kelman

*Arienette*
Rezension zu "Pigeon English" von Stephen Kelman

Der Debütroman von Stephen Kelman handelt von dem 11-jährigen Mirgranten Harri aus Ghana, der nun in einem sozial schwachen Stadtviertel Londons in einem Hochhaus lebt.
Der junge Ich-Erzähler Harri erzählt von seinem nicht leichten Leben in dem Viertel, wo Gewalt, Drogen und Bandenkriege an der Tagesordnung sind. Gleich zu Beginn wird Harris Nachbar und Freund ermordet, der Mörder entkommt und Harri sucht diesen auf eigene Faust und mit seinen Möglichkeiten - die, die einem Elfjährigen zur Verfügung stehen. Freund Dean hilft ihm dabei.
Harris Sprache ist Pidgin english - der Leser muss sich an Wörter gewöhnen wie "messern", "ablutschen", "Hässletten" und "Ichschwör".
Auch Harri bleibt von dem sozialen Brennpunkt nicht verschont, seine Zukunft könnte durchaus in einer kriminellen Laufbahn enden.
Seine Probleme sind unterschiedlicher Art, zum einen muss er sich in seiner Umwelt behaupten; daheim muss er der "Mann im Hause" sein, da sein Vater in Ghana geblieben ist und hinzu kommen die ganz normalen pubertären Probleme eines Elfjährigen.
Rückblicke in die Zeit in Ghana, wo die Familie noch zusammen war und Werte noch galten, stehen dem gegenüber. Harri zeichnet sie als "heile Welt". Hier hadert er zuweilen mit dem Gelernten und seiner Umgebung.
Hier will ich eine Stelle zitieren:

" Mamma sagt, Überwachungskameras sind bloß eine weitere Möglichkeit für Gott, dich zu beobachten. Wenn Gott in einem anderen Teil der Erde zu tun hat, um zum Beispiel ein Erdbeben oder eine Überschwemmung zu machen, können seine Kameras dich trotzdem sehen. Auf diese Weise verpasst er nichts.
Ich: "Aber ich dachte, Gott kann gleichzeitig überall alles sehen."
Mamma: " Kann er auch. Die Kameras sind nur eine zusätzliche Hilfe. Für Orte, wo der Teufel besonders stark ist. Damit du dich dort sicherer fühlst."
Auweia, der Teufel muss hier verdammt mächtig sein, denn überall hängen Kameras! (S. 129)"

Erwähnenswert sind die im Buch abgedruckten Schilder, die Harri staunen lassen und auch die Listen ("Anzeichen von schlechtem Gewissen" z.B.), die doch noch seine recht kindliche Sichtweise verdeutlichen.
Lässt man sich auf diesen etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil ein, so hat man eine recht interessante Leseerfahrung, die auch zum Nachdenken anregt.
Nicht zu vergessen ist der zweite Ich-Erzähler: eine Taube, die ihre Gedanken ab und zu einwirft - im Roman kursiv abgesetzt. Tauben gehören zu Harris Lieblingstieren.
Zudem berührt der Roman, ist dabei aber nicht kitschig.

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