Cover des Buches Gwendys Wunschkasten (ISBN: 9783453439252)
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Rezension zu Gwendys Wunschkasten von Stephen King

Ein King für Zwischendurch

von MeinLesezeichenBlog vor 6 Jahren

Rezension

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MeinLesezeichenBlogvor 6 Jahren

Meine Meinung
Manchmal stellen sich spontane Entscheidungen als die besseren heraus. So verhält es sich zumindest mit diesem Buch, welches ich im Rahmen des Stephen King Novembers gelesen habe. Anders als beim „Basar der bösen Träume“ habe ich dieses Buch nicht als Herausforderung empfunden. Es waren ja auch nur knapp 120 Seiten. Die extrem kurzen Kapitel regen dazu an, weiterzulesen und lassen gar nicht zu, dass man das Buch aus der Hand legt. In der Tat, habe ich es in einem Rutsch durchgelesen (auf der Busfahrt von Erlangen nach Frankfurt, um genau zu sein).

Im Vergleich zu anderen King-Büchern war dieses hier, bzgl. des Schreibstils, unglaublich eingängig und leichtfüßig. Nichts hat den Lesefluss gestört, keine langatmigen Erklärungen oder nebensächlichen Details. Man fliegt nur so durch die Geschichte.

Gwendys Figur habe ich als ‚Allerweltsfigur‘ verstanden. Sie lässt sich leicht auf jeden übertragen, man kann sich schnell mit ihr identifizieren und man hat das Gefühl, dass jeder in ihre Situation geraten könnte. Auch Frankie konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ein absolutes Ekelpaket. Die Atmosphäre der Handlung, die 70er, die High School usw. fand ich sehr einnehmend und ansprechend.

Der Wunschkasten ist ebenso interessant und faszinierend wie er erschreckend ist. Ein Gefühl der Versuchung, den Wunsch ebenfalls einen solchen Kasten zu besitzen ist groß. Denn schließlich ist er ja auch für viele positive Veränderungen verantwortlich. Gleichzeitig macht sich, langsam aber sicher, das typische Beklemmungsgefühl á la King breit. Insgeheim weiß man, dass es kein gutes Ende nehmen wird.

Die Kampfszene kam sehr überraschend und ist total eskaliert. Kennt man ja nicht anders. Aber so schnell wie sie gekommen ist, genauso schnell war sie auch wieder vorbei. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie nicht so ganz in die restliche Handlung hineingepasst hat. Auch das was danach geschieht, was der Leser zunächst nicht erfährt, ist total haarsträubend, aber irgendwie typisch King. Trotzdem scheint es einfach nicht zum Rest der Geschichte zu passen. Paradoxerweise kann ich mir aber keine bessere Lösung vorstellen.

Der Vergleich zwischen Computer/Schreibmaschine und dem Wunschkasten finde ich sehr bedeutsam und poetisch. Gleichzeitig aber auch beunruhigend. Alle drei verleihen Macht und man muss aufpassen wie man diese einsetzt. Dies könnte man durchaus als Seitenhieb auf unsere heutige Gesellschaft verstehen. Von einem moralischen und gesellschaftskritischen Standpunkt aus, lässt sich sagen, dass sich Erfolg und Macht gegenseitig bedingen und nur sehr wenige wissen, wie man mit beidem richtig umgeht.

Mein Fazit
Mal wieder ein sehr spannender und anspruchsvoller King mit Sogwirkung. Ein King für Zwischendurch. Absolute Leseempfehlung!

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