Cover des Buches Mind Control (ISBN: 9783453270862)
Rezension zu Mind Control von Stephen King

Schade, dass es vorbei ist.

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 6 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren
Der letzte Teil der Bill Hodges-Reihe. Irgendwie schade, denn der Detective ist mir samt seinen Freunden sehr ans Herz gewachsen. Für mich war der Roman ein richtig typischer King. Es gab alles, was das Herz begehrt: Freude, Tränen, Spannung bis zum Schluss und das übernatürliche Element, das mich mehr als einmal grübeln ließ, ob Brady Hartsfield von allein schon so böse war oder ob das Böse ihn als Ventil benutzte. Manche Leser mögen genau diesen übersinnlichen Aspekt bemängeln, aber ich fand ihn ganz klasse. Was mir bei den drei Romanen super gut gefallen hat, war die Entwicklung der Figuren. Besonders Holly, die in „Mr. Mercedes“ noch eher unscheinbar war und in „Finderlohn“ dann so richtig aufblühte, glänzte im dritten Band. Mit ihr hat King wirklich eine tolle Figur geschaffen, von der ich so gern viel mehr gelesen hätte. Sie ist nicht die typische Superfigur, sondern mit ihren Mitte, Ende 40, ihren Neurosen, ihrem zwanghaften Verhalten und dem Mangel an sozialer Kompetenz einfach mal das glatte Gegenteil von allen großen Heldinnen. Ihr wird keine dramatische Vergangenheit angedichtet, auf der sie sich ausruhen kann, sondern sie IST einfach so wie sie ist und arbeitet trotzdem an sich selbst. Holly ist einfach der Hammer und ich liebe diese Frau. Da hatte King wirklich ein gutes Händchen.


Gefreut hat mich auch, dass Jerome wieder mit von der Partie war und auch seine Schwester Barbara eine Rolle spielte. Bei der ersten Szene mit ihr habe ich schon die Luft angehalten, weil es so spannend war.


Ein ebenfalls interessantes Thema, das King aufgreift, ist der Selbstmord unter Jugendlichen und inwiefern diese Selbstmordgedanken sich ausbreiten können bzw. zum Erfolg führen können, wenn Jugendliche selbstmordgefährdet sind. 2013 gab es dazu eine Studie, deren Ergebnis belegte, dass 12- bis 13jährige Jugendliche ein fünffach erhöhtes Risiko haben, Selbstmord zu begehen, nachdem sie mit dem Selbstmord eines anderen konfrontiert worden sind. Das finde ich selbst erschreckend. Dabei müssen sie den Menschen nicht einmal persönlich gekannt haben. Dieser Faktor hat fast keinen Einfluss darauf. King fasst dieses Thema auf und spinnt es weiter. Brady Hartsfield ist schon ein ausgesprochenes Arschloch. Schon immer schob er die Schuld auf andere, egal was passierte. Nie war er selbst für irgendwas verantwortlich. Am Tode anderer hatte er hingegen besonders Freude und je mehr jemand gelitten hat, desto mehr hat es Brady gefallen.


Fazit
Für mich war „Mind Control“ ein guter Abschluss für die Bill Hodges-Reihe. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich das Buch wohl in einem Rutsch durchgelesen. Es war spannend und hat mich sehr gefesselt und eins steht fest, Holly, Bill und Jerome werde ich vermissen.
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