Cover des Buches Sleeping Beauties (ISBN: 9783837139822)
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Rezension zu Sleeping Beauties von Stephen King

Interessante Geschichte, leider ziemlich weitläufig erzählt

von Soeren vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Interessante Geschichte, leider ziemlich weitläufig erzählt

Rezension

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Soerenvor 5 Jahren
Zuerst schlafen Frauen in Australien und Asien ein, doch es dauert nicht lang, bis das rätselhafte Phänomen auch die USA erreicht. Nach und nach werden die Frauen von einer rätselhaften Schlaf-Massen-Phänomen erfasst und hüllen sich in Kokons ein. Zahlreiche Frauen versuchen sich dagegen zu wehren, aber auch Kaffee und sonstige Aufputschmittel werden das Einschlafen nicht auf Dauer verhindern können. Doch nicht nur sie sind verzweifelt, auch viele Männer wissen mit der Situation überhaupt nicht umzugehen.
Man könnte es durchaus als Ende-der-Welt-Szenario bezeichnen. Stellenweise erinnert „Sleeping Beauties auch an Kings „The Stand“, wo ein Virus, fast die gesamte Menschheit auslöscht. In der ersten Zusammenarbeit mit Sohnemann Owen King geht es allerdings um keine Krankheit im herkömmlichen Sinne, sondern (so sagt es eine der Protagonistinnen) einen Zauberbann. Woher der kommt, erfahren wir nur am Rande, im Grunde ist diese Information auch gar nicht so wichtig.
In „Sleeping Beauties“ begleiten wir eine Vielzahl Menschen in der amerikanischen Kleinstadt Dooling, irgendwo in den Appalachen. Viele der Personen sind Mitarbeiter und Insassinnen des örtlichen Frauengefängnisses. Überhaupt scheint dieser Ort der Dreh- und Angelpunkt der ganzen Geschichte zu sein. Vor allem nachdem die scheinbar allmächtige Evie in Dooling auftaucht und die Polizei versucht, sie in diesem Gefängnis unterzubringen.
Die Geschichte ist interessant und regt an mehreren Stellen zum Nachdenken an. Allerdings fällt es bei der Vielzahl an Charakteren schwer, nicht die Übersicht zu verlieren. Ein weiteres Manko (das mich auch schon bei der zweiten Zusammenarbeit Kings mit Peter Straub störte): es passiert einfach viel zu wenig für den Umfang von 976 Seiten, den zum Beispiel die Taschenbuchausgabe besitzt. Sämtliche Handlungsstränge und Hintergründe werden viel zu weitläufig erzählt. Das baut zwar Atmosphäre auf, bremst aber die Spannung aus. Von Dramatik ganz zu schweigen. Deshalb hatte ich (anders als zum Beispiel in „The Stand“) in der ganzen Geschichte keine einzige Figur, die mir näher ans Herz gewachsen war (höchstens vielleicht Clint, aber auch da hielt sich meine Sympathie in Grenzen). Schade eigentlich bei einem Roman dieses Umfangs.
Gut fand ich allerdings das Ende und eine gewisse Entscheidung, die getroffen werden musste. Das fand ich wirklich einen klugen Kniff.
Aufgrund der Weitläufigkeit der Geschichte bin ich froh, dass ich mich bei „Sleeping Beauties“ für die Hörbuchvariante entschieden habe. Die dauert zwar mit knapp 28 Stunden ebenfalls recht lang, ist dank Kings deutschem Hauptvorleser David Nathan aber stimmungsvoll und bestmöglich umgesetzt. Das hilft viel und poliert vielleicht sogar einiges auf.

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