Cover des Buches The Stand - Das letzte Gefecht (ISBN: 9783453438187)
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Rezension zu The Stand - Das letzte Gefecht von Stephen King

The Stand (Stephen King)

von PoldisHoerspielseite vor 8 Jahren

Rezension

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PoldisHoerspielseitevor 8 Jahren
Ein künstklich gezüchteter Grippevirus bricht versehentlich aus und wütet schrecklich unter der Menschheit, sodass in den USA nur noch wenige Überlebende versuchen, die Zivilisation wieder aufzubauen. Doch auch das Böse erhebt sich aus diesem ganzen Chaos und schart einige Menschen um sich, doch auch eine Gruppe von Widerständigen formiert sich...

„The Stand“ ist der vierte Roman, der von Stephen King veröffentlicht wurde, zunächst in einer deutlich gekürzten Fassung. Erst Jahre später konnte der Meister des Grauens sein Werk komplett in einer Neuauflage auf den Markt bringen. Diese Version hat sich glücklicherweise als Standard durchgesetzt, auch in der Auflage von 2016 wurde auf über 1700 Seiten die komplette Geschichte erzählt. Die Seitenanzahl deutet schon darauf hin, dass King sich nicht gerade kurz gefasst hat. Vielmehr fabuliert er unglaublich detailreich und mit einem scharfen Blick für die Charaktere, nimmt jeden einzelnen völlig auseinander, kehrt langsam und genüßlich den innersten Kern heraus. Es sind keine Helden, die King hier in den Mittelpunkt stellt – im Gegenteil. Sie sind von Ängsten zerfressen, kommen auch mal vom Weg ab, treffen falsche Entscheidungen und lassen sich verführen. Das ist unglaublich intensiv beschrieben, aber auch recht anstrengend zu lesen. Da alles miteinander verknüpft ist, kommen auch Details später zu einer wichtigen Bedeutung. Und durch diese sehr ausführliche Beschreibungen ist das Tempo auch recht niedrig, wirkliche Fahrt kommt eigentlich nur im ersten Drittel und ganz zum Schluss auf. Zugegeben, eine Seiten des Romans waren für mich nur schwer verdaulich, das komplexe und ungeheuer faszinierende Werk entschädigt dabei aber für vieles.

Denn neben diesen ganzen Charakterbeschreibungen erzählt King auch einen klassischen Kampf von Gut gegen Böse. Seine Charaktere stehen auf beiden Seiten, werden von zwei sehr konträren, aber ungemein charismatischen Figuren gelenkt und beeinflusst. Sicherlich steuert dabei alles auf einen Showdown hin, aber hier ist der Weg das Ziel und die eigentliche Erfüllung, die dieses Buch zu bieten hat.

King typische Schreibeigenschaften finden sich in „The Stand“ sehr verdichtet vor, eine detailreiche, ausschweifende Beschreibung, ein eher langsames Tempo, mystische Gestalten, der Kampf gegen einen scheinbar übermächtigen und unheilvollen Gegner. Das wird keinen überzeugen können, der auch ansonsten nichts mit dem Autor anfangen kann, ist für mich aber eines seiner besten Werke und äußerst lesenswert.
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