Rezension zu Palace Council von Stephen L. Carter
Rezension zu "Palace Council" von Stephen L. Carter
von walli007
Rezension
walli007vor 14 Jahren
Wer sägt an dem Ast, auf dem er sitzt? Eddie Wesley will Schriftsteller werden und er möchte Aurelia heiraten. Doch dann findet er nach einer Party einen Toten, der ein eigenartiges Kreuz in der Hand hält, und Eddies Leben nimmt eine Wendung, mit der er nicht gerechnet hat. Er versucht hinter das Geheimnis des Toten zu kommen. Gibt es eine Verschwörung? Was ist das Ziel? Und das Testament des Toten? Warum sind alle dahinter her? Aurelia heiratet Kevin Garland, woran Eddie schwer zu knacken hat. Er kommt auch nicht wirklich darüber hinweg. Als dann auch noch Eddies Schwester Junie verschwindet, gerät seine Welt ganz aus den Fugen. Dies Alles vor dem Hintergrund der Jahre 1952 bis 1975 in Amerika, die Schwarzen kämpfen um ihre Rechte. Dabei setzen sie alle möglichen Mittel ein. Es herrscht erstaunlich viel Gewalt, die sich durch alle Kreise zieht. Dies ist das dritte Buch, dass ich von dem Autor gelesen habe, jedoch das erste, das ich im englischen Original gelesen habe. Der Autor, selbst ein Schwarzer, siedelt seine Romane in Kreisen der oberen 10.000 der Schwarzen an. Er berichtet über Intrigen, die gesponnen werden, Verschwörungen, Geheimnisse. Er bringt mir diese Kreise näher und mich damit auch zu der Erkenntnis: so groß sind die Unterschiede nicht. Sie wollen die politische Macht, Geld, Reichtum und natürlich auch Liebe und Glück. Das Ganze verpackt der Autor in ein spannendes Komplott, gewürzt mit ein wenig Gefühl. Vor dem Hintergrund der Zeit, in der das Buch spielt, erzählt das Buch ein fesselndes Stück Zeitgeschichte. Illuminati auf schwarz und politisch, war ein Gedanke, der mir kam. Bisher ist dies das Buch des Autoren, das mir am besten gefallen hat. Zwar hat es hin und wieder ein paar Längen, doch teilweise packte es mich dermaßen, dass es mir fast den Atem nahm. Die anderen beiden Bücher auf Deutsch fand ich etwas lahm, ich frage mich allerdings, ob - nachdem ich nun ein Original gelesen habe - es an der Übersetzung gelegen haben könnte. Wer sich für Polit-Thriller begeistern kann, könnte in diesem Buch einen kleinen Schatz finden.