Rezension zu "Sunshine Sketches of a Little Town" von Stephen Leacock
Dieses Buch ist eine Sammlung von kurzen "Sketches" oder Anekdoten aus dem Jahr 1912, die alle in der fiktiven kanadischen Kleinstadt Mariposa spielen. Mariposa ist eine Stadt, wie es hunderte andere in dieser Zeit in Kanada auch gab, so sagt der Erzähler, dass jeder so ein Mariposa kennt und lieb hat. Die Stadt fungiert als Mikrokosmos, der das Land Kanada widerspiegelt.
Jeder Sketch dreht sich um eine andere Person aus der Stadt, dennoch gibt es viele verbindende Elemente, da immer auch andere Personen auftauchen und das Setting das gleiche ist. Mit einem Augenzwinkern erzählt der Erzähler von den Eigenarten der Einwohner, die sich und ihre kleine, eigentlich langweilige Stadt überaus wichtig nehmen und sich für den Nabel der Welt halten. Ein beschriebenes Ereignis ist z.B. das "Schiffsunglück" der Mariposa Belle auf dem örtlichen See, bei dem sich am Ende entpuppt, dass das Schiff eigentlich nur ein bisschen über den Boden geschrappt ist. Andererseits ist das Buch aber auch ein ernstes, denn es wird klar, dass es Städte wie Mariposa durch die Modernisierung und die Entwicklungen in Kanada eigentlich schon nicht mehr gibt, und der Erzähler trauert um dieses verlorene Paradies.