Stephen Mack

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Stephen Mack, ein Mitglied der Tohono O´odham Nation, besuchte das College an der Universität von Minnesota ( Twin Cities Campus) und absolvierte Studien am Institut American Indian Arts in Santa Fe, New Mexico und an der Universität von New Mexico, Albuquerque. Er hat drei Jahre als Freiwilliger für die Navajo Code Talkers Association gearbeitet. Sein erstes Buch war ein Sachbuch: „ Walters´ World: His Comic Postcards, His Art.“

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Stephen Mack

Cover des Buches Es musste getan werden (ISBN: 9783948878283)

Es musste getan werden

(3)
Erschienen am 30.06.2022

Neue Rezensionen zu Stephen Mack

Cover des Buches Es musste getan werden (ISBN: 9783941485808)
karatekadds avatar

Rezension zu "Es musste getan werden" von Stephen Mack

karatekaddvor 4 Jahren
Windtalkers

Filmszene: Ein Corporal der US-Marines steht vor einem Major und erhält einen Befehl. Er soll einen Navajo Code Talker erstens beschützen und zweitens töten, wenn er in japanische Gefangenschaft geraten sollte. Diese wären ganz versessen auf den Code, der sich anhört als „sprächen die plötzlich unter Wasser“.

WINDTALKER (2002) war kein guter Film. Erstens weil es solche Befehle wohl nicht gab und zweitens, weil die Windtalker, abgeleitet von „die mit dem Wind sprechen“ vermutlich nicht mit einem Sergeant als Bewacher in vorderster Linie kämpften und eher den Befehlshabern der Platoons zugeteilt waren. Dreihundertfünfundneunzig nennt das vorliegende Buch.

Warum ich den Film erwähne? Es war das erste mal mal, dass ich von den Code-Sprechern hörte und der Bedeutung der „unverständlichen“ Navajo-Sprache, die kein Gegner entschlüsseln konnte.

Im Jahr 2020 verlegt der hier schon mehrfach erwähnte Traumfängerverlag ein Buch mit dem Titel ES MUSSTE GETAN WERDEN. In diesem Buch von Stephen Mack, Mitglied der Tohono O´odham Nation, erinnern sich die Navajo Code Sprecher an den zweiten Weltkrieg. Ich denke, es wurde Zeit, denn viele gibt es nicht mehr.

Das Volk der Diné war genügend groß, dass es eine genügende Anzahl Männer stellen konnte, die diese Aufgabe erledigen konnten. Außerdem, dass erzählen die Navajos nicht, ist der Grund für die Wahl dieser Sprache auch der, dass deutsche Forscher im Laufe der Jahrzehnte nicht zu ihnen vordrangen und daher tatsächlich keine Kenntnisse zu dieser, bisher nicht verschriftlichten Sprache beim Gegner vorhanden waren.

Acht Navajos erzählen zuerst von ihrer Kindheit in der Reservation und der Schulzeit. Wie auch bei anderen indigenen Völkern war den Indianerkindern verboten, in der Sprache ihres Volkes zu sprechen. Es klingt schon seltsam, wenn nun, im Krieg der USA, in der man „den Indianer töten muss muss, um einen Amerikaner aus ihm zu machen“ sich nun deren Sprache bedient.

Die Navajos berichten von der Rekrutierung und Ausbildung, vom Kampf, von Iwo Jima und dem Leben nach dem Krieg. 

Bis 1968 wurde der Code geheimgehalten, in diesem Buch ist er nun abgedruckt.

Die Berichte sind anders, als bekannte Kriegsberichte. Man hat das Gefühl, dass die Menschen etwas anders denken. Wenn einer sagt, etwas bei den US-Marines wäre hart gewesen, dann scheint es gleichzeitig nicht so zu sein. Sie scheinen sie den Drill als notwendig weggesteckt zu haben. Als ob die Krieger in ihnen neu erwachen.

„Die mit den Wind sprechen“ erklärten, dass sie ihr Land, die Reservation, in den Vereinigten Staaten von Amerika liegt, und verteidigt werden muss. Sie sahen, sie sehen sich als Amerikaner unter Amerikanern und dass sie es den Weißen gleichtun können. Nach der Rückkehr aus dem Krieg, merken sie, dass sie für alle Amerikaner gekämpft haben. (Samuel Tso)

Keith Little erklärt: „Deshalb musstes es getan werden, um unser Land zu schützen. In diesem Sinne waren wir alle Patrioten, und treu gegenüber unserem Land – unserem Heimatland gegenüber. Versteht ihr? Deshalb.Wir hinterfragen das nicht kritisch. Falls jemand das Land angreift, um die Vereinigten Staaten von Amerika zu erobern, können sie verdammtsicher sein, dass die Navajos zur Stelle sein werden.“ (Seite 105)

Jahrzehnte später werden sie ausgezeichnet. Die neunundzwanzig Navajos, die den Code entwickelten, erhalten die Goldmedaille des US-Kongresses, alle weiteren die in Silber. Dies veranlasste Präsident Bill Clinton im Jahr 2000, nachdem Ronald Reagen ihnen 1982 eine Anerkennungurkunde verlieh. Präsident George W. Bush vollendete die Übergabe an  die Code Talker. Auch vor Präsident Trump erschienen noch 2017 Überlebende. Ob der allerdings deren Taten zu würdigen wusste, ist fragwürdig, bezeichnete er doch alle Ureinwohner einmal als „Pocahontas“. Die Dinge erwähnt die Übersetzerin Ursula Maria Ewald in ihrer Einführung zum Buch.

Wir lesen wieder einmal von einem Beispiel für das zerrissene Amerika, die USA. Bis in die fünfziger / sechziger Jahre galt in einigen Bundesstaaten die Rassentrennung in Bussen und Restaurants gegenüber den schwarzen Amerikanern. Die Indianer vieler Völker lebten lebten damals und auch heute oft in großer Armut auf den Reservationen. Die einen durften nicht auf weiße Schulen, die anderen auf den Indianerschulen ihre eigene Sprache nicht sprechen. In den Kriegen durften sie aber Gesundheit und Leben lassen. 

Zeigen Bilder, in denen zum Beispiel der Commandant des USMC und dessen schwarzer Sgt.Maj. dem Windtalker Samuel T. Holiday während einer Gedenkveranstaltung auf Iwo Jima die Hand schütteln, oder der japanische Militärattache eine Gruppe der Navajos aus Anlass des 65. Jahrestages dieser mörderischen Schlacht um diese Insel begrüßen, dass man Hoffnung haben darf, die oben angedeuteten Verhältnisse könnten sich verbessern?

Sachbücher über die idigenen Völker Nord- und Südamerikas bleiben notwendig, nicht nur, um deren Geschichte zu erzählen, sondern immer noch, um auf ihre Lebensumstände hinzuweisen.

Ein interessantes Buch, in dem es vordergründig nicht um militärische Planungen und Operationen, in denen die Verschlüsselung von Nachrichten einen nicht unerheblichen Anteil hatte, sondern in dem es um die Erlebnisse der Privats geht, die dies umsetzen mussten. Die Art und Weise, in der Keith Little, Samuel Tso, Kee Etsicitty, Jack Jones, Alfred Newman, Chester Nez,Alfred Peaches und Bill Toledo berichten, unterscheiden sich durchaus von Kriegsberichten weißer GI´s oder europäischer Soldaten. Sie sprechen von sich, ihrer Aufgabe, ohne den „Heroismus“, der in vielen amerikanischen Kriegsfilmen heraus gestellt wird. WINDTALKERS macht da keine Ausnahme. Die Szene, in der Nicolas Cage zu Adam Beach sagt, dass es absurd ist, dass die Militärs die Sprache benötigen, während sie in Schulen verboten wird, ist eine der Szenen, die deutlich machen, um was es ging.

Dieses Buch ergänzt sehr gut, was wir über indianische und damit im Zusammenhang stehende US-amerikanische Geschichte wissen.

„Die späte Anerkennung haben diese Männer mit der gleichen Souveränität angenommen, wie sie zuvor die Nichtachtung  ertragen haben; sie mussten niemandem etwas beweisen, sie wussten, was sie  geleistet  hatten.“ (Dietmar Kuegler)

Im Anhang des Buches befindet sich der gesamte Code mit den Begriffen für das Alphabet, verschiedene militärische Begriffe und Vokabular, sowie die Namenslisten aller Navajo Code Sprecher.

https://litterae-artesque.blogspot.com/2021/01/mack-stephen-es-musste-getan-werden.html


Cover des Buches Es musste getan werden (ISBN: 9783941485808)
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Rezension zu "Es musste getan werden" von Stephen Mack

KleinerVampirvor 5 Jahren
Es musste getan werden - Die Navajo Code Sprecher im 2. WK

Buchinhalt:

29 Navajo Marines erdachten im 2. Weltkrieg im unmittelbaren Zusammenhang mit der Schlacht um Pearl Harbor einen Top-Secret-Code, den selbst die versiertesten Köpfe in Japan nicht entschlüsseln konnten: den Navajo Code. Aufgrund der Komplexität und Einzigartigkeit ihrer Sprache gelang es den Männern, auch Codeworte zu ersinnen, die es im herkömmlichen Navajo nicht gab. Nicht alle überlebten den 2. Weltkrieg – ein Teil von ihnen erzählt in diesem Buch ihre Geschichte.

 

Persönlicher Eindruck:

Auch ein Sachbuch kann fesseln und faszinieren! Dieses Werk schildert das Leben und Wirken einer relativ unbekannten Gruppe amerikanischer Soldaten. Mit ihren eigenen Worten erzählen sie ihre Lebensgeschichte: mit Hilfe ihrer Native Language, ihrer indigenen Sprache, entwickeln 29 Navajo Marines einen erstaunlichen Code, der von den Japanern nicht geknackt werden konnte. Ihr Vermächtnis: der Navajo Code, bestehend aus 211 Wörtern, gebildet aus Anfangsbuchstaben des Originalwortes und einem Navajo-Wort, das zusammen das Codewort ergab.

Doch nicht nur die Erlebnisse aus dem Krieg werden erwähnt, die Männer berichten ihre Lebensgeschichte. Beginnend mit der Kindheit, der Unterdrückung der indigenen Völker, den Internatsschulen und den oft schwierigen Lebensbedingungen zeichnen sie ein Bild, das den Leser nicht kalt lässt.

Das Buch enthält zahlreiche Schwarz-Weiß-Fotos, ein Glossar mit den Namen der Navajo Code-Sprecher-Ehrenliste und natürlich dem Code selber.

Alles in allem ein Sachbuch zum Thema 2. Weltkrieg, das ein etwas anderes und unbekannteres Thema aus 1. Hand schildert: lesenswert und spannend, wie ein Film!

Cover des Buches Es musste getan werden (ISBN: 9783941485808)
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Rezension zu "Es musste getan werden" von Stephen Mack

yellowdogvor 5 Jahren
Die Besonderheit einer Sprache führt zum unschlagbaren Code

Es musste getan werden – Die Navajo Code Sprecher erinnern sich an den Zweiten Weltkrieg.

Es handelt sich um ein interessantes, sachlich und intelligent gemachtes Sachbuch über ein wenig bekanntes Thema. Es wird die Leistung von 29 Navajo-Marines im zweiten Weltkrieg. Aufgrund der Besonderheit ihrer Sprache gelang es ihnen einen mehr als fähigen Code zu entwickeln. Ein Code, der während des Krieges nicht geknackt werden konnte.

Ein großer Erfolg für den Code war die Schlacht um Iwo Jima.

Es kommen Beteiligte der native Navajo Code Sprecher-Asociation zu Wort, aber auch welche der First 29. Die Erinnerungen gehen weit zurück. Zentraler Zeitpunkt ist natürlich Pearl Harbor, 1941.

Aber auch das Leben nach dem Krieg wird betrachtet.


Der Autor Stephen Mack hat gute Arbeit geleistet, zumal er auch viele Fotos einsetzte.

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