Steve Earle

 4,2 Sterne bei 18 Bewertungen

Lebenslauf

Steve Earle wurde 1955 in Monroe, Virginia, geboren und und ist in San Antonio, Texas, aufgewachsen. 1986 veröffentlichte er sein erstes Album, Guitar Town. 2008 wurde er mit dem Grammy-Award ausgezeichnet. Earle ist ein entschiedener Gegner der Todesstrafe und engagierter politischer Aktivist, seine Texte werden vom konservativen Amerika als "unpatriotisch" kritisiert. I'll Never Get Out Of This World Alive ist sein erster Roman. Earle lebt mit seiner siebten Ehefrau, der Musikerin Allison Moorer, und dem gemeinsamen Sohn in New York.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Steve Earle

Cover des Buches I'll Never Get Out of This World Alive (ISBN: 9783453409941)

I'll Never Get Out of This World Alive

 (18)
Erschienen am 01.10.2012
Cover des Buches Doghouse Roses (ISBN: 9780099422426)

Doghouse Roses

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Erschienen am 01.08.2002
Cover des Buches I'll Never Get Out of This World Alive (ISBN: 9781846555084)

I'll Never Get Out of This World Alive

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Erschienen am 27.06.2011

Neue Rezensionen zu Steve Earle

Cover des Buches I'll Never Get Out of This World Alive (ISBN: 9783896674630)
Joachim_Tieles avatar

Rezension zu "I'll Never Get Out of This World Alive" von Steve Earle

Weltliteratur über Gott, Morphium, Geister, Liebe, Sehnsucht und Hoffnung - von ganz unten gesehen
Joachim_Tielevor 8 Jahren

Ich bin auf diesen Roman bei seinem Erscheinen durch einen Artikel in der Musikzeitschrift Rolling Stone aufmerksam geworden, in dem man dem Verfasser ein für einen Musiker ganz passables Romandebut (sinngemäß aus der Erinnerung zitiert) attestiert hatte. Und natürlich ginge es in dem Roman auch um Musik, insbesondere um die des viel zu früh gestorbenen Country-Barden Hank Williams, dem ein Denkmal zu setzten Steve Earle, ein Musiker der selbst aus der Folk- und Roots Rock-Ecke kommt, genau der Richtige sei. Wahrlich ich sage Euch (der biblisch anmaßende Ton wird später erläutert), man kann Hank Williams Musik (tausendfach im Internet vertreten) aus heutiger Sicht für gequirlte Hillibilly-Scheiße halten, und diesen Roman dennoch für sehr gut. Zwar werden einige seiner Liedtexte zitiert und gelegentlich schallt seine Musik aus einer Jukebox, aber es geht  in diesem Roman nicht (oder nur ganz am Rande) um Hank Williams als Musiker. Eher sind es Schuld und ihre Verarbeitung durch Doc, den Protagonisten des Romans, der, aus einem reichen und angesehenen Elternhaus stammend, Anfang der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts in einem der miesesten Viertel von San Antonio angekommen ist, Jahre nachdem sein Patient Hank Williams an einer von ihm ärztlich verordneten und verabreichten Dosis Morphium in Verbindung mit Alkohol im Alter von nur 29 Jahren verstorben war. Seit dem erscheint ihm, dem inzwischen selbst heroinabhängigen illegalen Abtreibungsarzt, der die Zulassung als Arzt verloren hat und seine Sprechstunden in einer Kneipe abhält, Williams als Geist und nahezu akzeptierte Nemesis, bis...

... eines Tages die gerade achtzehnjährige schwangere Graciella, eine illegale Einwanderin aus Mexiko, von ihrem nicht gerade verantwortungsbewussten Kindsvater bei Doc abgeladen wird. Sie gerät durch den Eingriff in Lebensgefahr, Doc behält sie daher sehr
viel länger in seiner Obhut, als beabsichtigt, und schließlich bleibt sie ganz bei ihm, trotz eines Ausrutschers nicht als seine Geliebte, sondern als Teil derjeniger Personen in seiner Umgebung,die sein engeres Umfeld

auch im Zusammenhang mit seiner illegalen Berufsausübung
– ausmacht: Theresa, die Buffetkraft der Kneipe, in der im Hinterzimmer sein Ordinationsraum liegt, Marge, seine Zimmerwirtin und deren Geliebte Dallas, Big Manny, der Dealer, und Detective Hugo Ackermann, dem beide, der Arzt und der Dealer, regelmäßig seinen Anteil zu kommen lassen, damit sie unbehelligt bleiben, der sie aber auch zuverlässig warnt, wenn wirklicher Ärger in Gestalt von Anordnungen der Polizeioberen auf sie zukommt.


Zwischengespeichert wird noch redigiert und fortgesetzt!

Cover des Buches I'll Never Get Out of This World Alive (ISBN: 9783896674630)
sursulapitschis avatar

Rezension zu "I'll Never Get Out of This World Alive" von Steve Earle

Milieu und Mystik - und Country Music
sursulapitschivor 8 Jahren

Now you're lookin' at a man that's gettin' kind-a mad
I had lot's of luck but it's all been bad
No matter how I struggle and strive
I'll never get out of this world alive

Es ist der Neujahrstag 1953. Hank Williams verstirbt an diesem Tag an Herzversagen, hervorgerufen durch Medikamentenmissbrauch und Alkohol. Einer der größten Country Sänger aller Zeiten wurde noch nicht einmal 30 Jahre alt.

Zehn Jahre später in San Antonio Texas. "Doc" ein ehemaliger Arzt und jetzt ein Heroinjunkie verdient sich seine tägliche Dosis durch illegale ärztliche Tätigkeit. Insbesondere verdient er sein Geld durch illegale Schwangerschaftsabbrüche.

Doc war es, der Hank Williams vor seinem Tod die Medikamente verabreicht hatte. Und im Heroinrausch trifft er seinen ehemaligen Patienten wieder, der unstet als Geist auf Doc wartet.
Eines Tages erscheint Graciela, ein junges mexikanisches Mädchen, im Leben von Doc - und ändert alles.

Ich weiß nicht viel über Countrymusic. Von ein Hank Williams hatte ich schon mal etwas gehört, wusste aber nicht welche Rolle er in der Geschichte der Country Musik spielt. Ebenso hatte ich noch nichts gehört Von Steve Earle, einem bekannten Musiker der Alternative Country Szene. Das Buch, das den gleichen Titel trägt wie die letzte Single von Hank Williams, ist sein Erstlingswerk. Er selbst steht seit den sechziger Jahren auf der Bühne und ist auch durch sein politisches Engagement bekannt.

Das kurze Buch fasziniert. Es ist eine Mischung aus Milieustudie und Mystizismus. Dabei fand ich den ersten Teil, der sich sehr stark auf die Milieustudie konzentriert, besser als die zweite Hälfte, bei der die mystischen Elemente etwas vom Himmel fallen. Aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Mein Fazit: lesenswert und lernenswert

Cover des Buches I'll Never Get Out of This World Alive (ISBN: 9783896674630)
Duffys avatar

Rezension zu "I'll Never Get Out of This World Alive" von Steve Earle

Der Rocker als Romancier
Duffyvor 10 Jahren

Wenn Rockmusiker Romane schreiben, dann darf man skeptisch sein. Nick Cave z.B. konnte auf dem Gebiet nicht überzeugen. Anders Steve Earle, dessen Qualitäten als Songschmied unbestritten sind. Der legt nämlich ein Romandebüt vor, das sich nicht zu verstecken braucht.
Doc, ein Arzt, der seine Zulassung verloren hat und zudem noch schwer an der Nadel hängt, hat sich in einem verrufenen Viertel in San Antonio/Texas niedergelassen und behandelt in der heruntergekommenen Pension Yellow Rose all' diejenigen, die einen Grund haben, sich nicht in einer öffentlichen Klinik behandeln zu lassen. Dazu gehören auch Schwangerschaftsabbrüche der ansässigen Damen des horizontalen Gewerbes, was ihm in einer erzkonservativen Gegend die schwersten Schwierigkeiten einbringen kann. Immer an der Grenze zur Geldbeschaffung, Schuldgefühlen und Selbstzweifel, plagt den Doc auch noch der Geist von Countrystar Hank Williams, der ihm nicht von der Seite weichen will. Der fühlt sich auch vom Mädchen Graciela bedroht, die eines Tages in Docs Leben tritt und bleibt, um durch ihre geheimnisvollen Fähigkeiten ein wenig Ruhe in dessen Leben zu bringen.
Earle schreibt von einem Bereich, den er kennt, kann unspektakulär und genau den Dämon Drogenabhängigkeit behandeln, schafft aber auch durch seine Figuren eine Symphatie für die Gescheiterten, die nur durch ihre menschliche Wärme überleben können. Diese kleine verschworene Gemeinschaft im Yellow Rose wächst dem Leser ans Herz, genauso wie ihr Schöpfer will auch der Leser nicht, das ihnen etwas passiert, egal, wie verrufen ihr tägliches Tun auch ist.
Der Roman ist mehr als ein Blick nach unten. Es ist eine humorvolle und warmherzige Reise ins Innere einer Gesellschaft, die ihre erfolglosen Mitglieder an den Rand drückt. Earle erinnert ein wenig an die Erzählweise von Steinbeck, seine Sicht der Szene ist authentisch, seine Nähe zu den Menschen ist spürbar. Ein schöner und sensibler Roman mit der Tendenz zum "Ohne-Pause-Durchlesen". MIt leiser Berieselung durch Hank Williams im Hintergrund.

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