Cover des Buches Der Mann aus dem Safe (ISBN: 9783426226216)
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Rezension zu Der Mann aus dem Safe von Steve Hamilton

Anders als erwartet...

von Lesefee86 vor 11 Jahren

Rezension

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Lesefee86vor 11 Jahren
"Sie erinnern sich vielleicht an mich." (1. Satz)
Persönliche Zusammenfassung: Seit seinem achten Lebensjahr ist er stumm. Ein einschneidendes Erlebnis in seiner Kindheit hat Michael die Stimme genommen und bis heute hat er kein weiteres Wort gesprochen.
Aber er hat ein Talent in sich, das die Aufmerksamkeit zwielichtiger Gestalten auf sich lenkt: Er kann fast jede Art von Safe knacken. So dauert es nicht lange, bis der stumme Mann an die falschen Leute gerät…

Rezension/Meinung:
Der Klappentext dieses Buches war der Grund, warum ich es mir überhaupt gekauft habe; daher war ich auch etwas erstaunt von dem Verlauf der Geschichte.
Denn anstatt mitzuerleben, wie dieser junge Mann seine Kindheit verlebt hat und zu erfahren, was dazu geführt hat, das er stumm ist, dreht sich die Geschichte fast nur über Michaels Leben, wie er es verbringt und was ihn dazu bewogen hat sein Leben als Safeknacker zu verleben.

Da ich etwas anderes erwartet hatte, war ich kurzzeitig drauf und dran das Buch abzubrechen. Aber der Schreibstil und die Erzählweise des Buches haben mich dann doch daran gefesselt.

Es ist interessant zu lesen, wie Michael beschreibt, wie ihm andere Menschen begegnet sind und wie sein Lebensweg in abschließend hinter Schloß und Riegel gebracht hat.
Der Einstieg fiel leicht, da er auf sein Erlebnis in der Kindheit eingeht und dem Leser seine Berühmtheit durch diesen Fall erklärt, dennoch erfährt man nicht so viel von dem was passiert ist, was er aber ebenfalls erklärt.
Somit ist es auch nicht unverständlich, dass die Leute denen er in den folgenden Jahren begegnet seine Geschichte kennen und seine Marotte des Schweigens akzeptieren.

Das Schweigen macht ihn stark, denn selbst in der größten Gefahr bringt er keinen Ton über die Lippen und wird für einige Menschen zu einem guten Mittäter, bei dem man niemals Angst haben muss, dass er sich verplappert.
Obwohl man viel über seine kriminellen Wege erfährt, begegnet man aber auch Momenten der Leichtigkeit, denn nicht nur das er sich verliebt; auch entdeckt er neben dem Schlösser knacken das Malen für sich als Leidenschaft, über das er sich ausdrückt kann.
Eine Geschichte die zeigt, was Prägung in der Kindheit alles bewirken kann und wie einfach es ist in ein Milieu zu rutschen, in das man gar nicht will.

Mein Hauptaugenmerk lag auf den Worten zwischen den Zeilen, denn auch wenn der Autor Michael keine Stimme gibt, fühlt man immer wieder, dass er jede Menge zu sagen hätte, würde er seine Stimmbänder nur einmal zum Vibrieren bringen.
Bis zum Schluss ist die Hoffnung daher groß, mitzuerleben das er einmal ein Wort sagt.

Dieser Roman endet aber anders. Kein Happy End und keine eindrucksvolle Schlussszene erwarten den Leser. Die Erzählung klingt aus, wie sie auch begonnen hat und doch meint man alles über diesen Mann zu wissen, der eine Kindheit voller Angst erleben musste und noch immer sich selbst sucht.

Ein Buch, ganz anders als erwartet, aber so mitreißend und auch detailgenau, dass man erst nach der letzten Seite tief Luftholen kann um den Safe um sich selbst zu sprengen…
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