Alanis ist mittlerweile sesshaft geworden in Berdache, Arizona, wo sie noch immer den Tarotladen ihrer verstorbenen Mutter führt und versucht, die Betrügereien dieser wieder gut zu machen.
Als plötzlich jemand aus ihrer Vergangenheit auftaucht, von dem sie dachte, er wäre schon vor langer Zeit gestorben, traut sie erst ihren Augen und dann dem Grund seines Auftauchens nicht. Bald schon muss sie nicht nur Mordanschlägen auf sich entkommen, sondern auch ein verschwundenes Gemälde finden und natürlich mal wieder einen Mord aufklären und zwar bevor die Polizei von Berdache versucht, sie dafür verantwortlich zu machen.
Ich muss zugeben, der Einstieg fiel mir nicht so leicht. An den zweiten Teil konnte ich mich zu Beginn nur schemenhaft erinnern und irgendwie bin ich dieses Mal einfach nicht so gut in die Geschichte reingekommen.
Alanis ist meist ihr gewohnt schlagfertiges Selbst, wird aber durch das plötzliche Auftauchen von Biddle - der immerhin in ihrer Kindheit einer Vaterfigur am Nächsten kam und den sie jahrzehntelang für tot gehalten hat - etwas aus der Bahn geworfen und weiß nicht, wie sehr (und ob überhaupt) sie ihm trauen kann.
Biddle bleibt dabei immer etwas undurchsichtig und zeigt schnell, dass er selber von den Lektionen, die er Alanis in ihrer Kindheit beigebracht hat, auch im Alter nichts verlernt hat.
Um ehrlich zu sein, weiß ich immer noch nicht so ganz, was ich von ihm halten soll. Von seinem Auftreten hatte ich mir definitiv mehr erhofft und er ist ja auch mindestens genauso schnell wieder verschwunden wie er aufgetaucht ist.
Ein klein wenig unbefriedigend.
Ebenso unbefriedigend fand ich dieses Mal die Rollen von Clarice (Alanis Halbschwester) und deren Freundin Ceecee. Besonders Ceecee war scheinbar nur für eine Art „comic relief“ gut, viel mehr Funktion hatte sie nicht und auch die Rolle von Clarice war ziemlich gering, dabei hätte durch Biddles Auftauchen da einiges ins Rollen kommen können, aber ich hatte nicht einmal das Gefühl, dass sich die Beziehung zwischen den Schwestern dadurch wesentlich verändert hätte. Schade. Da wäre definitiv mehr drin gewesen.
Auch die Geschichte an sich konnte mich dieses Mal einfach nicht so mitreißen. Zwar konnte der gerne mal ironische Schreibstil bei mir wieder punkten und es gab eigentlich nur wenige Längen, aber so ganz bin ich dieses Mal einfach nicht mit der Geschichte warm geworden.
Vieles erschien mir einfach nicht ganz so organisch wie in den ersten zwei Bänden, sondern etwas mehr konstruiert und auch wenn die Auszüge aus dem fiktiven Tarothandbuch von Miss Chance „Der Weisheit unerschöpfliche Wege“ - die in den ersten beiden Bänden immer für eine Auflockerung und Erheiterung gut waren - mir immer mal wieder ein Lächeln entlocken konnten, fand ich auch diese zwischendurch eher angestrengt und nicht mehr so bissig und locker.
Fazit: Der dritte Teil der Reihe konnte mich nicht mehr ganz so überzeugen wie seine beiden Vorgänger, wohl auch weil ich mir von Biddles Auftauchen viel mehr erhofft hätte und leider gerade die Beziehungen zwischen den Figuren dieses Mal eher auf der Strecke blieb und viel mehr Potenzial geboten hätte. (3,5 Sterne)