Cover des Buches Weiße Magie – mordsgünstig (ISBN: 9783423215916)
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Rezension zu Weiße Magie – mordsgünstig von Steve Hockensmith

Ein Titel wie ein einladendes Reklameschild für das grandios witzig-spannende Buch!

von Floh vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Ein wirklicher Trumpf! Dieser spannende und aberwitzige Krimi lohnt sich für kurzweilige und spannende Stunden! 1A Empfehlung!

Rezension

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Flohvor 9 Jahren
Der Autor Steve Hockensmith setzt in seinem Kriminalroman "Weiße Magie - mordgünstig" nicht nur auf einen skurrilen Titel, nein, der Autor verspricht neben Spannung, Ermittlung, Magie und düstere Karten auch eine gehörige Portion Humor, Sarkasmus und Temperament. Er präsentiert hier seinen ersten Fall für die taffe und ehrgeizige Alanis, die ihr sonderbares Erbe der betrügerischen Mutter annimmt. Doch von einem einfachen okkulten Lädchen kann da nicht die Rede sein, denn hinter diesem Erbe steckt weit mehr, als man zu ahnen gewagt ist... Ein unheimlich magisch-okkulter-mafiöser Krimi, der eigendlich keiner ist. Krimi schon, mafiös-okkult nur im übertragenden Sinne... Der Leser darf sich auf turbulente Ermittlungen, kuriose Begebenheiten und sonderbare Erkenntnisse freuen. Magie, Zauberei und Morderei!
Erschienen im dtv Verlag (http://www.dtv.de/)

Zum Inhalt:
"Als Alanis McLachlan erfährt, dass ihre Mutter ermordet wurde, hat sie sie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen. Ihr seltsames Erbe: ein kleiner Laden für okkulten Bedarf in Arizona. Das lässt nichts Gutes vermuten – denn Alanis‘ Mutter war eine Trickbetrügerin mit zweifelhafter Karriere. Offenbar war ihre neueste Masche das Tarotkartenlegen. Wurde sie von einem betrogenen Kunden umgebracht?

Alanis beschließt, ihr Erbe anzutreten, und übernimmt mit Hilfe eines Tarot-Handbuchs das Kartenlegen selbst. In der Hoffnung, dass der Mörder an den Schauplatz seiner Tat zurückkehrt ..."


Schreibstil:
Der klassische Krimi in einem neuen Gewand! Der Autor bedient sich einer ganz anderen Art des Krimis, denn der Leser wird willenlos in Vorurteile und Klischees gehüllt und zunächst gekonnt an der Nase herum geführt. Irrungen, Wirrungen und Überraschungen. Zauberei, Magie und ein Omen. Autor Steve Hockensmith sorgt nicht nur für bebende Lachmuskeln, er sorgt auch für Hintergrund und enorm viel Spannung in einem vor Sarkasmus und Ironie geladenen Krimi! Eine perfekte Mischung. Er schreibt locker, frisch und flott, er lässt den Leser zuschauen und platziert ihn mitten in die undurchschaubare Welt der Magie und des Tarots, und somit schon bald mitten in skurril-spannende Ermittlungen und er setzt den Leser der unglaublichen Suche nach dem dubiosen Mörder hilflos aus. Autor S. Hockensmith bringt dem Leser die Schauplätze und Wirkungen der weißen Magie nahe, denn er schreibt teils in einer mysteriösen Stimmung, voller Okkult und Wahn und teils in einer sachlichen und direkten Manier auf der Suche nach den Antworten der verstrickten Vorkommnisse. Steve Hockensmith setzt seine gestreuten Handlungsstränge gekonnt fort und führt sie zum Ende hin raffiniert zusammen. Er besitzt Charme, Esprit und würzt seine Handlung mit Witz, Ironie und Atmosphäre. Wir erfreuen uns an Insidern und bestimmten Sitten. Autor Steve Hockensmith wartet mit einem Krimi auf, der gut unterhält und für Lesevergnügen und Spannung sorgt. Das Buch liest sich flüssig und bietet magische Kurzweil. Er schreibt flott, modern und trifft den Nerv der Zeit.

Charaktere:
Die Auswahl der Charaktere ist dem Autor bemerkenswert gelungen, denn hier treffen wir viele Persönlichkeiten und gerade das Umfeld der taffen Alanis wird wunderbar dargelegt. Ein buntes und sonderbares Spiel aus Haupt- und Nebenrollen, gekonnt vereint und zu einer stimmigen und skurrilen Geschichte verwoben. Ein regelrechtes Team rund um die Ermittlungen entsteht und wartet mit kuriosen Eigenschaften auf, Alanis ist nicht lange allein bei ihren Recherchen. Besonders angetan hat es mir naturlich die Hauptfigur der Alanis McLachlan, eine Antiheldin, wie sie im Buche steht. Sie handelt stets genauso, wie man es in dem Moment gar nicht erwartet hätte. Rational? Fehlanzeige? Ernst? Fehlanzeige... Alanis hat ihre eigene Art, und die macht sie so sehr sympathisch.
Gekonnt fügt der Autor Haupt- und Nebenrollen zusammen, er streut Informationen aus dem Privatleben der Charaktere aus und bietet einen Blick hinter die Kulissen der Dienstleistungen und Bedarfe aus dem okkulten Gewerbe. Aber auch die speziellen Nebenrollen bieten dem Leser viele unterhaltsame Momente und allem voran natürlich die bestätigten Klischees. Hier treffen wir auf sympathische und unsympathische Figuren und dürfen so manchen Überraschungsmoment erleben. Dieser Autor hat ein talentiertes Händchen für Charakterzüge und Psychogramme und ganz besonders: Er lässt den Leser an den Ermittlungen teil haben!

Cover:
Das Cover hat mich sofort angesprochen. Wirklich grandios und einzigartig! Diese besondere Note der Zauberei setzt sich im Buch durch kleine Details wie Tarotkarten und Symbole fort. Einfach herrlich, allein der Optik wegen. Der Klapptext hat meine Neugierde geweckt, noch nie habe ich einen Mordfall im Bereich der weißen Magie in einem Krimi beiwohnen dürfen. Ich wurde nicht enttäuscht und jetzt bin ich richtig froh, ich hätte wirklich etwas verpasst, wenn ich dieses spannende und witzige Buch nicht kennenlernen hätte können. Ich konnte teilweise wirklich Tränen lachen.

Meinung:
Das Treiben um die betrügerische Mutter von Alanis, das Erbe, der Mordfall, die eigenen Ermittlungen und Alanis schwarzem Humor fand ich sehr interessant und spannend dargestellt. Auch diese besonderen Charaktere und Begegnungen, mit allen Klischees und Vorurteilen zu nutzen hat mir gut gefallen. Schließlich bringt es viel Potential für eine Kriminalhandlung! Auch die einladenden und atmosphärischen Schauplätze sind gekonnt gewählt und machen das Geschehen lebendig und real. Die Kapiteleinteilung gefällt mir sehr gut und lässt das Buch sehr locker wirken. Voller Ironie, Wortwitz, Sarkasmus und totwitzigen Dialogen überzeugt und erfreut mich der enorme Spannungswert des Buches. Gerade wenn Humor auf Krimi trifft kann schnell eine Sparte etwas leiden oder zu blass wirken. Hier ist alles ideal abgestimmt und macht mich sehr zufrieden mit dieser kurzweiligen Lektüre. Fingernägelnagen und Bauchmuskeltraining in einem Werk. Toll. Die Charaktere (besonders Alanis) und die Schauplätze (dieser magische kleine Laden) trumpfen hier enorm auf. Das Ende ist an sich abgeschlossen, lässt aber noch genügend Potential für einen weiteren Krimi mit und um Alanis. Ein gekonnter Krimi mit viel Persönlichkeit, Herzblut des Autors und vielen Entdeckungen in einem besonderen Fall.

Der Autor:
"Steve Hockensmith, geboren 1968 in Kentucky, hat als Journalist gearbeitet, bevor er sich ganz auf das Schreiben von Büchern verlegt hat. Er lebt mit seiner Familie in Kalifornien."

Fazit:
Dieser Krimi ist humorvoll, lustig und dennoch genügend spannend um ihn Krimi zu nennen. Alanis McLachlan und Co haben mich unterhalten und amüsiert. Es gibt von mir eine klare 5 Sterne Leseempfehlung.
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